Beschickung einer XXL-SBS-Anlage

So werden Kühler und Motoren der Maschinen vor Staub geschützt

Caterpillar Bagger und Lader
Die Umschlagsleistung der beiden Cat-Umschlagbagger des Typs MH3022 darf auch bei hoher Staubbelastung in der Halle nicht nachlassen. Die Zielvorgabe lautet: 90 m³ Abfall müssen in knapp 25 Minuten bewältigt werden.

Dresden (ABZ). – Mit einer maximal genehmigten Durchsatzleistung von 205.000 Tonnen pro Jahr ist sie eine der größten ihrer Art in Deutschland und gilt als Flaggschiff der Amand-Gruppe und ihrer Umwelt- und Entsorgungssparte: die SBS-Anlage.

Seit ihrer Inbetriebnahme 2005 zerkleinert und klassifiziert die Anlage Bau-, Abbruch- und Gewerbeabfälle und stellt daraus Sekundärbrennstoffe her. Diese werden an Kraft- und Zementwerke geliefert, die sie anstelle von fossilen Brennstoffen einsetzen.

Jedoch entsteht während die SBS-Anlage in Betrieb ist viel Staub, der insbesondere Kühlern und Motoren der eingesetzten Baumaschinen beim Sortieren und Beschicken stark zusetzt. Deswegen ist ein entsprechender Schutz laut Caterpillar (Cat) unbedingt empfehlenswert. Denn die Umschlagsleistung der beiden Cat-Umschlagbagger des Typs MH3022 soll nicht nachlassen. Die Zielvorgabe lautet hier: 90 m³ Abfall müssen in knapp 25 Minuten bewältigt werden. "Das Tagespensum in Höhe von 45 t/h müssen wir mit den beiden Geräten im Zweischichtbetrieb reinholen", sagt Thomas Podzimski, Prokurist bei der Amand Umwelttechnik in Dresden.

Die Umschlagbagger sind auf die Abfallaufbereitung, wie sie bei Amand anfällt, ausgerichtet und mit einem entsprechenden Kühlerpaket für widrige Einsatzbedingungen ausgestattet, teilt Cat mit. Alle Kühler sind im gleichen Bereich zusammengefasst. Die einzelnen Elemente seien leicht zu reinigen, da sie ohne Werkzeuge herausgekippt werden können. Ein Sieb schützt das Kühlerpaket, das mit einem Motor-Luftvorreiniger ausgestattet ist. Damit sei die Kühlleistung auch bei schwierigen Einsätzen stets gewährleistet. "In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass wir mit dem engmaschigen Kühler an Grenzen kamen und sich bei uns ein grobmaschiger Kühler besser bewährt", so Podzimski.

Beide MH3022-Umschlagbagger arbeiten in einer Halle, in der viele Feinanteile verbreitet sind. Ein feiner Wasserstrahl bindet diese Teile, doch daraus ergibt sich laut Cat die nächste Herausforderung: In Verbindung mit Wasser entwickeln diese Partikel zementartige Eigenschaften. Sie setzen kleine Ritzen und Öffnungen –auch die Kühlergitter – zu. Darum wählten die Verantwortlichen für den harten Einsatz eine Müllumschlag-Ausrüstung. Diese beinhaltet einen zusätzlichen Umkehrlüfter, bei dem Intervalle eingestellt werden können und ein vibrierendes Schutzgitter für die Kühlsystemhaube. Angesammelte Partikel werden mithilfe von Schwingungen und umgekehrtem Luftstrom aus dem Sieb entfernt. "Gemeinsam haben wir intensiv nach der besten Lösung gesucht", sagt Olaf Kosbi, Gebietsverkaufsleiter der Zeppelin-Niederlassung Dresden." Man müsse einen Spagat schaffen, da die Bagger-Leistung mit dem 126-Kilowatt-Motor zum einen nicht reduziert werden dürfe. Zum anderen müsse das Kühlergitter so gewählt werden, dass möglichst wenige Feinteile hängen bleiben, so Kosbi. Er betreut gemeinsam mit Andreas Tiedmann, der Zeppelin-Niederlassungsleiter in Oberhausen ist, die Amand-Gruppe.

Die Kontrollen aller wichtigen Wartungspunkte sollen sich leicht und sicher vom Boden aus erreichen lassen, teilt Cat mit. Dies sei für die Fahrer wichtig, wenn sie täglich Wartungsarbeiten verrichten. Routinemäßige Inspektionen und Wartungen führe aber der Zeppelin-Full-Service der Niederlassung Dresden durch, so das Unternehmen. Es sei das erste Mal, dass Cat-Baumaschinen mit einer integrierten Schutzbelüftungsanlage ausgestattet sind. In der Vergangenheit wurde auf externe Lösungen zurückgegriffen, was Sichteinschränkungen zur Folge gehabt habe. "Daher haben die Fahrer die integrierte Lösung gut aufgenommen", sagt Podzimski.

Dass die Mitarbeiter der Amand-Gruppe neue Technik akzeptieren und gut mit ihr umgehen können, sei für das Unternehmen, besonders für den Firmengründer Werner Amand, stets wichtig gewesen. Den Fahrerkomfort habe er immer im Blick gehabt, wenn neue Geräte angeschafft wurden. Das gelte auch für die Zukunft. "Fahrerkomfort wird immer wichtiger, vor allem angesichts der Staubbelastung, die auf die Mitarbeiter einwirkt, müssen wir alles dafür tun, diese so gering wie möglich zu halten und ihnen einen angenehmen Arbeitsplatz bieten. Hier sind wir aber bei Cat gut aufgehoben", teilt der Prokurist des Unternehmens mit.

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Caterpillar Bagger und Lader
Ein Cat-Radlader des Typs 938M schlägt Dachpappe um. Fotos: Caterpillar/Zeppelin

Unter Staubeinwirkung müssen auch die Cat-Radlader 938M arbeiten können: Der Staub stammt von der Dachpappe, die sie umschlagen müssen, damit der Wertstoff fachgerecht aufbereitet werden kann. Aber besonders an heißen Tagen wird das teerhaltige Material zu einem zähen, schwarzen Teppich, da die einzelnen Bruchstücke zusammenkleben. "Das ist schon eine Herausforderung für die Radlader, weil es dann zur Staubentwicklung kommt", so Podzimski. Das Radlader-Trio beschickt zwar die Bunker, ist aber auch bei der Rückverladung gefordert. Das High-Lift-Hubgerüst der Lademaschinen sei gerade dann sehr hilfreich, wenn Lkw mit Walking-Floor- oder Schubbodenaufliegern – auch mit erhöhter Bordwand – beladen werden. "Das Material federt nach. Indem es mit der Schaufel nach unten in die Mulde oder in den Anhänger gedrückt wird, können wir eine maximal mögliche Ausladung erzielen", erklärt Podzimski. Diese Maßnahme verhindere zeitaufwendiges Nachladen. Die Maschinisten können eine integrierte Waage nutzen, die ihnen die geladene Tonnage anzeigt.

Zielgenaues Beladen gilt auch für die Umschlaggeräte, die mit Sortiergreifern arbeiten. "Wir sind einer der wenigen Betriebe, die nicht auf Polyp-Greifer setzen. Unserer Erfahrung nach sind die filigranen Sortiergreifer besser geeignet, weil wir damit sicherer laden können", so der Prokurist von Amand. "Mit welcher Technik bei Amand gearbeitet wird, hat sich im Umkreis von Dresden herumgesprochen. Inzwischen sind dem Beispiel einige Betriebe der Branche gefolgt und setzen Sortiergreifer in Verbindung mit Umschlagbaggern ein", sagt Kosbi.

Doch das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge auch an anderer Stelle ein Vorreiter: Die Betriebsdaten der Baumaschinen werden schon seit Jahren ausgewertet und hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit analysiert. Auch eine Motorabschaltautomatik sei bei den Amand-Maschinen bereits Standard gewesen, als diese noch gar nicht in den Geräten ab Werk integriert war. "Unnötiger Leerlauf treibt schnell die Betriebsstunden in die Höhe und verursacht durch den weiterlaufenden Betriebsstundenzähler einen zu frühen Servicetermin", erläutert Podzimski. "Bei uns müssen die Geräte drei Jahre lang 9000 Betriebsstunden Höchstleistung erbringen. Würde der Motor zu lange im Leerlauf weiterlaufen, wäre das viel zu schnell erreicht und wir würden viel Leistung und Geld unnötig verschenken." Die Verantwortlichen achten eigenen Angaben zufolge sehr genau darauf, dass das nicht passiert. Daher werde immer darauf geachtet, ob eingesetzte Baumaschinentechnik auch so wirtschaftlich wie möglich arbeite. So seien immer wieder Anpassungen vorgenommen worden. Zuerst haben Radlader statt Umschlagbagger die Sortieraufgaben und das Beschicken der Förderbänder übernommen. "Es hat sich jedoch herausgestellt, dass sich Bagger wesentlich besser eignen", sagt Podzimski. Denn es komme immer wieder zu Verstopfungen des Vorbrechers. "Mit Umschlagbaggern können wir die Störstoffe besser herausziehen und die Störung beseitigen", erklärt der Prokurist. Auch auf der angrenzenden Deponie kam es schon zu einem Wechsel: Statt eines Kompaktors übernimmt nun ein Cat-Kettenlader des Typs 953K den Einbau und legt ein Zwischenlager an, das die Baumaschine verdichtet, damit die Luft rausgedrückt wird. Der Sauerstoffgehalt würde sonst dazu führen, dass das deponierte Material sich schnell entzündet. Um die bei dem Einsatz gestellten Anforderungen zu erfüllen, hat der Kettenlader eine Müllpaket-Ausstattung erhalten. Es beinhaltet spezielle Schutzvorrichtungen, Abstreifbalken und Dichtungen, welche die Baumaschine vor Stößen und Schmutzansammlungen schützt. Seitenantriebs- Schutzvorrichtungen sollen Schäden und Anhaftungen von Material verhindern. Auch für eine solche Umgebung sei bereits ein passendes Kühlsystem entwickelt worden, bei dem spezielle Belüftungsfunktionen saubere Luft zur Maschine und in die Fahrerkabine leiten sollen. Die Laufwerksketten der Maschine sind schmal und trapezförmig. Sie sollen Unternehmensangaben zufolge verhindern, dass sich Kunststoffmüll in ihnen verfängt. Das alles seien Erkenntnisse, die sich in 30 Jahren, seitdem die Amand-Gruppe in Ost-Deutschland aktiv ist, entwickelt haben.

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