Besserer Abfluss

Baukastensystem für die Attika-Entwässerung

Dermbach (ABZ). – Außenliegende Flachdachentwässerung ohne Dachdurchdringung. Flachdächer bergen grundsätzlich das Risiko von stehendem, dass heißt nicht ablaufendem Regenwasser. Stehendes Wasser über einen langen Zeitraum gefährdet die Dichtigkeit des Daches; in großer Menge gefährdet es die Statik des Daches und damit des gesamten Gebäudes. Daraus ergibt sich die besondere Relevanz des Themas Flachdach-Entwässerung.
Aco Dachbau
ACO Attikaablauf Spin/Jet aus Edelstahl mit Retentionsaufsatz. Bei Regenereignissen wird das Regenwasser durch die definierte Drossel des Retentionsaufsatzes zeitverzögert in den Attikaablauf Spin/Jet eingeleitet. Abb.: ACO Haustechnik

Eine Spezialform der Flachdachentwässerung ist die Attika-Entwässerung. Bei der Attika-Entwässerung handelt es sich nach Herstellerangaben um eine außenliegende Entwässerung, dass heißt die Verlegung der Rohrleitung erfolgt außerhalb des Gebäudes. Das habe einerseits den Vorteil, ohne Aussparungen in der Tragkonstruktion beziehungsweise ohne eine Durchdringung der Gebäudedecke auszukommen. Weiterhin reduziere diese Form der Entwässerung nicht das Volumen des Gebäudeinneren.

Wärmebrücken vermeiden

Attika-Entwässerung kommt demzufolge immer dann zum Einsatz, wenn eine innenliegende Entwässerung aus architektonischen, statischen, technischen, ästhetischen oder anderen Gründen nicht erwünscht oder zugelassen ist. Ein Beispiel dafür sind Kühlhäuser, bei denen es Wärmebrücken zu vermeiden gilt, die durch eine innenliegende Entwässerung beziehungsweise die erforderliche Durchdringung des Daches entstünden. Ein anderes Beispiel sind Lagerhallen, bei denen eine Attika-Entwässerung verhindere, dass sich Regale und innenliegende Abwasserrohre in die Quere kommen.

ACO Haustechnik bietet nach eigenen Angaben ein neues, ebenso leistungsstarkes wie schlankes Baukastensystem für die Attika-Entwässerung an, dass sich einerseits sowohl für Freispiegel- als auch Unterdruckentwässerung, andererseits sowohl zur Haupt- als auch Notentwässerung eignet – und zudem für die speziellen Anforderungen von Gründächern konzipiert ist. Das Hauptelement des neuen Systems ist laut Hersteller der ACO Attikablauf Spin/Jet aus korrosionsbeständigem Edelstahl (Werkstoff 1.4301). Neben der hohen Langlebigkeit weist Edelstahl durch seine glatte Oberfläche hervorragende hydraulische Eigenschaften und somit hohe Abflusswerte auf.

Zwei Varianten

Der neue ACO Attikablauf steht in zwei Varianten zur Verfügung: mit 45° Aufkantung für Bitumendichtungsbahnen und mit 90° für Kunststoffdichtungsbahnen. Je nach verwendetem Ablauf, könne er zur Freispiegelentwässerung (mit Attikaablauf Spin/Jet, kombiniert mit Kiesfang, Nennweiten DN 50, 70 und 100) oder zur Unterdruckentwässerung (mit Attikaablauf Spin/Jet und Luftschleuse, DN 50 und 70) eingesetzt werden. Für die Sicherstellung einer GEG-gerechten Montage (GEG = Gebäudeenergiegesetz, seit November 2020) sei der Attikaablauf Spin/Jet mit dem passenden Isolierkörper aus Polyurethan ausgestattet worden. Komplettiert wird das Baukastensystem nach Angaben des Herstellers durch Flachdachheizung, Kiesfang, Funktionsteil (identisch für DN50 und DN70), Anstauring für Notüberlauf, Isolierkörper, Attika-Durchführungen und Flanschdichtungen aus dem Zubehörprogramm. Die Anbindung der Abläufe erfolgt an das ACO GM-X Rohrleitungssystem mit einer großen Auswahl an Formteilen und Verbindungen, die eine schnelle und fachgerechte Montage erlauben, erklärt das Unternehmen.

Das ACO GM-X Rohrleitungssystem ist schallschutzgeprüft gemäß DIN 4109 und VDI 4100. Es entspricht der Baustoffklasse A1 und ist nach DIN 4102 und DIN EN 13501 als nicht brennbar eingestuft (die Attikabläufe selbst unterliegen keinen besonderen Brandschutzanforderungen, teilt der Hersteller mit.). In Verbindung mit dem GM-X Rohrleitungssystem würden die neuen ACO Attikaabläufe Abflusswerte von bis zu 6 l/s bei Freispiegelentwässerung und bis zu 18 l/s bei Unterdruckentwässerung (DN 70) erreichen.

Notentwässerung mit Attikaabläufen

Wenn das Hauptentwässerungssystem auf Flachdächern bei Starkregenereignissen durch anstauendes Regenwasser überlastet ist, gefährdet der hohe Wasserspiegel die Statik und die Abdichtung des Gebäudes. Entlastung bietet hier eine Notentwässerung mit Attikaabläufen, erläutert der Hersteller. Notentwässerung ist in der DIN 1986-100 verbindlich vorgeschrieben (Ausnahme Massivdach, bei dem der statische Nachweis der Tragfähigkeit vorhanden ist).

Auch dafür eigne sich der neue ACO Attikaablauf. Er werde in diesem Anwendungsfall mit einem Anstauring zur Unterdruck- oder zur Freispiegelentwässerung aufgerüstet. Zur Verfügung stehen laut Hersteller Anstauelemente für die üblichen Anstauhöhen von 35 mm (DN 50/70/100) für die Freispiegelentwässerung und 55 mm (DN 50/70) für die Unterdruckentwässerung. Ein weiteres mögliches Einsatzgebiet des neuen Attika-Ablaufes sei die Regenwasserrückhaltung auf dem Gründach in Kombination mit dem Retentionsaufsatz: In diesem Anwendungsfall stelle der Retentionsaufsatz mit definierter Öffnung den maximalen Ablauf an Regenwasser in den darunter liegenden Attikaablauf Spin/Jet sicher. Die Bauhöhe der Öffnung in dem Retentionsaufsatz kann variabel festgelegt werden, betont der Hersteller. Dadurch könne Regenwasser auf dem Gründach zur Bewässerung von Pflanzen zwischengespeichert werden.

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