Betonfertigteile in der Ukraine

Für den Wiederaufbau entscheidend

Warschau/Polen (ABZ). – Am Vorabend der Konferenz "Rebuild Ukraine" in Polen stellte sich die dringende Frage, wie viel hochwertiger, nachhaltiger Wohnraum geschaffen werden kann. Betonfertigteile haben bewiesen, dass sie die Anforderungen erfüllen können, sobald Frieden herrscht, so Elematic, Experten für Fertigteiltechnologie aus Finnland.
Betonfertigteile
Beim Bauen mit Fertigteilen werden keine Gerüste, weniger mobile Maschinen und weniger Arbeitskräfte auf der Baustelle benötigt, damit ist diese Bauweise viel sicherer als eine herkömmliche, heißt es von Seiten des Unternehmens. Foto: Elematic

Gastgeber der Konferenz "Rebuild Ukraine" war Warschau, Polen – eine Stadt, die eigene Erfahrungen mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg gemacht hat. Die Konferenz diente als Plattform für Wiederaufbauprojekte, Materialien, Technologien, Ausrüstung und Investitionen, die für den Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten ukrainischen Wirtschaft und Infrastruktur benötigt werden. Der Schwerpunkt lag auf Industrie und Wohnungsbau. Auch das finnische Unternehmen für Betonfertigteiltechnologie Elematic nahm an der Konferenz teil. Das Unternehmen verfügt nach eigenen Angaben über umfangreiche Erfahrungen bei der Unterstützung von Bauunternehmen bei der Durchführung großer Wohnungsbauprojekte nach dem Ende von kriegerischen Auseinandersetzungen.

"Der Wiederaufbau der Ukraine wird eine nicht minder große Herausforderung sein als der des Irak", sagt Petteri Laitinen, Vice President Projects & Services bei Elematic. "Im Rahmen des Wiederaufbauprojekts für den Irak nach dem Krieg haben wir das koreanische Bauunternehmen Hanwha E&C mit Betonfertigteilen beliefert, die nun für den Bau von unglaublichen 600.000 Häusern in Bishmaya, südlich von Bagdad, eingesetzt werden. Das bisher größte Wohnungsbauprojekt im Irak erforderte den Bau des weltweit größten Fertigteilwerks vor Ort. Die Wahl fiel auf Betonfertigteile, weil diese in Bezug auf Qualität, Geschwindigkeit und Nachhaltigkeit große Vorteile gegenüber anderen Bauweisen aufweisen. Einfach ausgedrückt können damit hochwertige Wohnungen kostengünstig mit relativ geringer Umweltbelastung und sehr, sehr schnell gebaut werden. Das ist genau, was die ukrainische Bevölkerung benötigt, wenn die Kämpfe beendet sind."

"Betonfertigteile ermöglichen schnelles, nachhaltiges, sicheres und kosteneffizientes Bauen mit minimalem Zeit- und Materialaufwand", erklärt Lasse Rajala, Director International Operations bei Sweco, führendes Architektur- und Ingenieurbüro in Europa. "Der Beton eignet sich für alles – von Böden, Treppen und Säulen bis hin zu Aufzugsschächten. Es ist sogar möglich, Wände mit bereits eingebauten Fenstern und Türen auf die Baustelle zu liefern.

Beim Bauen mit Fertigteilen werden keine Gerüste, weniger mobile Maschinen und weniger Arbeitskräfte auf der Baustelle benötigt, damit ist diese Bauweise viel sicherer als eine herkömmliche. Da die Fertigteilwerke auf den Baustellen selbst errichtet werden, sind sie effizient und verbrauchen bis zu 30 % weniger Stahl, Zement und Beton. Darüber hinaus sind Fertigteilplatten thermisch effizienter, was bedeutet, dass die Häuser leichter zu beheizen sind, einen geringeren CO2-Fußabdruck aufweisen und insgesamt weniger Baumaterialien anfallen. Dank höherer Präzision entstehen weniger Staub und Lärm während der Bauzeit. Der vielleicht überzeugendste Grund für den Einsatz von Betonfertigteilen zum Bau hochwertiger Nachkriegswohnungen in großem Stil ist die kurze Bauzeit – dreifach schneller als bei der Ortbetonbauweise.

Dies ist die Kernbotschaft von Elematic für den Wiederaufbau der Ukraine. Das Unternehmen hat umfassende Erfahrung mit Wiederaufbaumaßnahmen nach einem Krieg und unterhält starke Partnerschaften mit führenden Ingenieurbüros wie Sweco – kann somit eine Koalition zur Unterstützung der Ukraine nach der Krise aufbauen. Finnland hat die Betonfertigteilbauweise schon früh eingeführt und steht nach wie vor an der Spitze der Entwicklung. "Während und nach der IS-Krise (2014) scheute Elematic keine Mühen und versorgte uns mit technischer Unterstützung, so dass wir die Montage abschließen und unser Werk wieder in Betrieb nehmen konnten", sagt Bu Young Song von Hanwha E&C, Südkorea, Teamleiter des Bismayah New City Projekts.

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