Betreiber von Stellenportal gibt Tipps

So finden Unternehmen Bauingenieure

Recruiting Arbeitsmarkt
Christian Wieg ist mit seinem Informationsdienst bauingenieur24 nicht nur online präsent. Auf einschlägigen Fachveranstaltungen wie dem Deutschen Bautechniktag pflegt und erweitert er den Kontakt zur Baubranche. Fotos: Tino Sieland/bauingenieur24

Über die Suche nach Bau-Ingenieuren in Zeiten des Fachkräftemangels sprach ABZ-Redakteurin Sonja Weiße mit Christian Wieg von bauingenieur24, einem Berufsportal mit Stellenmarkt. Auch kleinere Unternehmen an ländlichen Standorten könnten ihre Attraktivität für Bewerber steigern, sagt er. Wichtig sei unter anderem der Internetauftritt.

Gelnhausen. – Der Personalmarkt im Bauingenieurenwesen ist ein Bewerbermarkt. Der Bedarf ist hoch, die Arbeitslosenquote sehr niedrig. Im Jahr 2017 gab es in Deutschland 240.000 Bauingenieure, von denen nur 4000 auf Jobsuche waren, sagt Christian Wieg, Betreiber eines Berufsportals für Bauingenieure, zu dem auch ein Stellenmarkt gehört. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von weniger als 2 Prozent. "Die Kandidaten können sich aussuchen, wo sie arbeiten wollen", so Wieg. Das zeigt sich auch auf seinem Portal mit dem Titel bauingenieur24: Es haben derzeit nur 200 Bewerber auf "bauingenieur24.de" ein Profil eingestellt. Mitte der 2000er Jahre lag diese Zahl schon einmal bei 700. Auf der anderen Seite sei die Zahl der eingestellten Stellenangebote in den 18 Jahren, in denen er den Informationsdienst betreibt, stetig gestiegen, sagt Wieg.

Derzeit sind 500 Angebote inseriert, im Sommer waren es sogar 600. Die steigende Zahl der Stellenangebote liegt nach Einschätzung von Wieg aber nicht nur am Markt, sondern auch daran, dass das Portal immer bekannter geworden ist. Die meisten Ingenieure werden in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg gesucht. Das hat mit der starken Wirtschaftskraft in Bayern und Baden-Württemberg zu tun und damit, dass in Nordrhein-Westfalen fast ein Viertel der deutschen Bevölkerung wohnt, so Wieg.

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Geschäftsführer Christian Wieg mit dem Redakteur Fabian Hesse und Marketing-Mitarbeiterin Johanna Bokelmann (v. l.).
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Horst Köhler ist einer der Organisatoren der Baumaschinenmesse. Foto: privat

Die einzelnen Anzeigen erhalten dabei jedoch weniger Aufmerksamkeit als früher. Das liege auch daran, dass die Suchkriterien besser geworden sind, sagt Wieg. Durch die Möglichkeiten, die Suche räumlich – nach der Postleitzahl – oder nach fachlichen Kriterien einzugrenzen, könnten Bewerber gezielter nach passenden Jobs Ausschau halten und müssten sich nicht durch das ganze Angebot klicken, um die relevanten Inhalte zu finden.

Es gebe aber durchaus Anzeigen mit einer hohen Verweildauer von mehr als fünf Minuten. Besonders beliebt bei Bewerbern sind solche Unternehmen, die ihren Sitz in Städten haben und die attraktive Bauprojekte bieten. Aber auch kleinere Unternehmen an ländlichen Standorten könnten ihre Attraktivität für Bewerber steigern. Wichtig sei dabei ein guter Internetauftritt, rät Wieg. Und auch bei der Formulierung der Stellenanzeige sollten sie einiges beachten. "Mit der Anzeige sollte man sich schon ein wenig Mühe geben", so Wieg. Stellenanzeigen sind Aushängeschild des Unternehmens und Werbebotschaft zugleich. Dabei könnten Unternehmen auch mit den Bordmitteln eine gute Anzeige hinbekommen. So gehöre eine aussagekräftige Firmenbeschreibung mit Hinweisen zu Branche, Standort und Größe in die Ausschreibung. Auch Informationen über zusätzliche Leistungen wie betriebliche Altersversorgung oder Versicherungen sollte sie enthalten. "Je genauer und detaillierter das Stellenangebot formuliert ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, den richtigen Bewerber anzusprechen," rät bauingenieur24 den Inserenten.

Allerdings sollte das Anforderungsprofil auch nicht überfrachtet werden. Solche Anzeigen würden von potenziellen Kandidaten in der Regel abgelehnt. Neben dem Anzeigentext ist die optische Gestaltung wichtig. "Sich ohne Bild zu präsentieren ist nicht mehr zeitgemäß", meint dazu Wieg. Unternehmen sollten auch benennen, was auf dem Bild zu sehen ist. Ist darauf ein Projekt zu sehen, sollte das Unternehmen beschreiben, was es dort gemacht hat, zum Beispiel die Statik oder die Bauleitung. Auch eine Fotostrecke oder ein Video könnten Unternehmen in die Anzeige einbinden. bauingenieur24 hat zudem einen Facebook-Account und bietet Inserenten auch dort eine Veröffentlichung an. Im Bewerbergespräch schließlich sollten Unternehmer auf ihre Intuition vertrauen. Bei der Auswahl eines zukünftigen Mitarbeiters spiele ein gutes Bauchgefühl eine große Rolle.

Wieg weist außerdem darauf hin, dass Arbeitgeber sich nicht nur attraktiv zeigen, sondern auch wirklich attraktive Arbeitgeber sein sollten: Dazu gehöre es, Werte zu leben, Freude am Unternehmertum zu haben, gerne mit Menschen zusammenzuarbeiten und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Schließlich wollen Unternehmen die Mitarbeiter ja nicht nur finden, sondern sie auch halten. Das sei ein Grund, der den öffentlichen Dienst interessant für Bauingenieure mache. Dort könnten sie unter weniger Druck und weniger abhängig vom Wetter arbeiten. "Erst vor Kurzem hat ein Nutzer im Portal beschrieben, dass er wegen der besseren Lebensqualität in den öffentlichen Dienst gewechselt und dort sehr zufrieden ist: nicht immerzu Druck, Druck, Druck, nicht immerzu Überstunden." Außerdem rät Wieg Unternehmern, selbst Nachwuchs auszubilden.

Bewerbern dagegen empfiehlt er, sich darüber klarzuwerden, woran sie Freude haben – an der Arbeit draußen? Oder lieber im Büro? Wie wichtig sind ihnen geregelte Arbeitszeiten? Möchten sie in einer kleinen Firma arbeiten, wo sie den Chef kennen? Oder in einer großen? Für welche Kunden möchten sie arbeiten? "Ich rate dazu, das aufzuschreiben und nach drei Tagen noch einmal anzusehen", sagt Wieg. Auch in Ferienjobs oder bei Praktika könne man diese Vorlieben herausfinden. Wer ein Bewerberprofil bei bauingenieur24 anlege, könne in einer Bewerbung auch darauf verlinken, so ein weiterer Tipp.

Von den meisten erfolgreichen Vermittlungen bekommt Wieg naturgemäß nichts mit.

Einige Male hätten ihm aber schon Ingenieure in persönlichen Begegnungen erzählt, dass sie über bauingenieur24 eine neue Stelle gefunden hätten. "Das ist ein schönes Gefühl", so Wieg.

bauingenieur24 bietet aber nicht nur einen Stellenmarkt, sondern auch für die Fachbesucher relevante Inhalte. So weist das Portal auf Veranstaltungen und Fachliteratur hin und berichtet über Forschung, Bauen im Bestand und nachhaltiges Bauen, über die HOAI, Rechtsurteile im Baurecht, die Baukonjunktur und die Baupolitik. Mehr als 2750 dieser Beiträge sind frei zugänglich. In einem Forum können sich Bauingenieure zudem untereinander austauschen, zum Beispiel darüber, wieviel Gehalt angemessen ist. Wieg zufolge liegt der Durchschnittswert für einen erfahrenen Bauingenieur zur Zeit bei 60.000/65.000 Euro im Jahr. Auch Tipps zu konkreten Bauprojekten tauschen User im Forum aus. Diese Inhalte sind ein Vorteil für Unternehmen, die auf bauingenieur24 Mitarbeiter suchen, so Wieg: Denn wenn die Nutzer solche Fachbeiträge lesen, werden sie durch Einblendungen auf die Stellenzeigen aufmerksam gemacht.

Thüngersheim (sow). – Mitglieder mehrer Facebookgruppen planen für den 20. und 21. Juni eine Veranstaltung zugunsten der Deutschen Kinderkrebshilfe Bonn. Die Aktion mit einer Baumaschinenausstellung, einer Baggerfahrer-Meisterschaft und Aktionen für Kinder soll auf dem Gelände der Firma Erdbau Bauermees GmbH in Thüngersheim bei Würzburg jeweils von 9 bis 18 Uhr stattfinden. "Es sollen große und kleine Baggerfahrer auf ihre Kosten kommen und gleichzeitig krebskranke Kinder unterstützt werden", erläutert Horst Köhler, einer der Organisatoren. Außerdem möchten die Organisatoren benachteiligten Kindern den Wunsch erfüllen, einmal Baggerfahren zu dürfen. Der Eintritt in Höhe von 2 bis 3 Euro pro Person komme der Deutschen Kinderkrebshilfe Bonn zugute. Außerdem werde es eine Versteigerung zugunsten der Einrichtung geben.

Für diese Veranstaltung haben sich Mitglieder der Facebook-Gruppen "Die Baggerwölfe", "Baggerfahrer mit Herz und Verstand", "Abbruch & Tiefbau Freunde" und "Baggerfahrer" mit zusammen mehr als 24.000 Mitgliedern zusammengetan. In den Gruppen tauschen sich die Mitglieder normalerweise über Neuheiten bei Baumaschinen und über Bauprojekte aus – nun geht es zudem um ehrenamtliches Engagement. "Die Idee dazu entstand am 24. Dezember", erzählt Köhler. Einer der Haupt-Initiatoren dabei sei Mathias Gladasch, Gründer der Facebook-Gruppe "Baggerwölfe", gewesen. Etwa zehn Mitglieder verschiedener Gruppen hätten sich daraufhin für die konkrete Organisation zusammengetan. Sie schreiben zum Beispiel Firmen und Prominente an und bitten darum, ihre Idee zu unterstützen. Dabei opfern sie viel Freizeit. "Ich bin oft bis in den späten Abend damit beschäftigt", sagt Köhler, der für die Veranstaltung eine Woche Urlaub nehmen wird. Doch für den guten Zweck lohne es sich, Zeit zu investieren. Er habe früher als Heizungsbauer in der Uni-Klinik in Würzburg gearbeitet und denke noch immer häufig an die an Krebs erkrankten Kinder, die er dort sah.

"Da ein Großteil unserer Mitglieder nicht nur Baggerfahrer, sondern auch Väter sind, wissen wir, wie sehr Kinder Baumaschinen lieben", so der 50-Jährige. Auch bei seiner Arbeit als Baumaschinenführer im GaLaBau habe er diese Erfahrung bereits oft gemacht. So hat er auf einer Baustelle derzeit zwei kleine Fans, Andreas (vier Jahre) und Michael (sechs Jahre), die ihn oft besuchen kommen. Verschiedene Aussteller hätten bereits für die Messe zugesagt, darunter Caterpillar, Encon, Rädlinger, WackerNeuson, Wolff Niederberg und Doosan. Es werden aber noch Aussteller gesucht. Für diese fallen keine Kosten an, so Köhler. Denn die Mitglieder der Facebook-Gruppen würden die Messe ehrenamtlich betreuen. Und Klaus Bauermees von der Firma Erdbau Bauermees, ebenfalls Mitglied einer der Facebook-Gruppen, stelle sein Firmengelände kostenlos zur Verfügung und verlange keine Standgebühren.

Auch habe das Firmengelände weitere Vorteile: Im Raum Würzburg finde keine weitere Baumaschinenmesse statt, und die zentrale Lage sei sehr attraktiv, so Köhler.

Für die Versteigerung suchen die Organisatoren zudem noch weitere Sachspenden. Bisher habe beispielsweise die Firma Rädlinger einen aus einer Baggerschaufel konstruierten Holzkohlegrill gespendet.

Geldspenden für die Deutsche Krebshilfe können mit Angabe des Verwendungszwecks "Aktion 49007582" auch direkt an die Kreissparkasse Köln überwiesen werden, IBAN: DE65 3705 0299.0000 9191 91, BIC: COKSDE33XXX. Zu einem Online-Spendenformular gelangt man über den Link www.krebshilfe.de/spenden-aktiv-werden/spenden-service/jetzt-spenden/.

"Wir wollen strahlende Kinderaugen sehen", wünscht sich Köhler. Andreas und Michael jedenfalls wollen zu der Veranstaltung kommen.

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