BG BAU

Abstürze und Durchstürze vermeiden

Berlin (ABZ). – Wegen fehlender Sicherungs-Maßnahmen geschehen immer wieder schwere und tödliche Absturzunfälle von Dächern, Gerüsten, Decken und Leitern. Erhebliche Gefahren bergen zudem nicht gesicherte Lichtkuppeln, Lichtbänder und nicht durchsturzsichere Dachbeläge. Fast die Hälfte aller tödlichen Arbeitsunfälle am Bau sind Absturzunfällen geschuldet. Gerade bei hochgelegenen Arbeitsplätzen sind Unternehmen und Beschäftigte gefordert, besondere Umsicht walten zu lassen. Darauf weist die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) hin. Bereits in den ersten fünf Monaten des Jahres ereigneten sich 40 tödliche Arbeitsunfälle auf Baustellen – fast 20 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Nahezu die Hälfte der Unfälle lassen sich auf Abstürze oder Durchstürze zurückführen, so eine aktuelle Auswertung der BG BAU.Allein zwischen April und Mitte Mai verunglückten sechs Menschen bei Dach-Durchstürzen tödlich. Das sind fast so viele wie im gesamten Jahr 2019. Auch die Anzahl tödlicher Absturzunfälle von Leitern, Gerüsten oder Dächern ist besorgniserregend hoch. Dabei kann auch schon ein Absturz aus geringen Höhen fatale Folgen haben. Die Auswertung der BG BAU macht deutlich, dass die meisten Unfälle auf Verstöße gegen Arbeitsschutzvorschriften, wie zum Beispiel das Arbeitsschutzgesetz oder die Unfallverhütungsvorschrift Bauarbeiten zurückzuführen sind. Probleme bereiten aber auch das fehlende Gefahrenbewusstsein sowie Nachlässigkeiten von manchen Beschäftigten."Gefährdungsbeurteilungen dürfen daher nicht als lästige Pflicht gesehen, sondern müssen schon bei der Planung der Arbeiten vorgenommen werden", sagt Bernhard Arenz, Präventionsleiter der BG BAU. Notwendig sind ebenso regelmäßige und baustellenspezifische Unterweisungen der Beschäftigten, auch um Nachlässigkeiten durch Routine bei älteren Berufstätigen und fehlende Erfahrungen bei den Jüngeren auszugleichen. Wichtige Leitplanken für sicheres Verhalten aller Gewerke stellen die lebenswichtigen Regeln des verhaltensorientierten Präventionsprogramms der BG BAU "BAU AUF SICHERHEIT". Gerade Lichtbänder und Lichtkuppeln zum Beispiel aus Acryl oder Polycarbonat können zu Todesfallen werden. Nach der Herstellung zunächst durchsturzsicher, kann der Kunststoff aufgrund der Witterung sowie nutzungsbedingt jedoch zunehmend spröde werden. Bei allen Oberlichtern, wie Lichtkuppeln, Lichtbändern, Lichtplatten, Glasoberlichter und Shed-Verglasungen ist deshalb Vorsicht geboten.Dazu Arenz: "Oberlichter müssen mit festen Absturzsicherungen, etwa Geländer oder innen- oder außenliegende Gitter geschützt sein." Bei allen Arbeiten in der Umgebung, beispielsweise beim Auswechseln von Oberlichtern, müssen zudem geeignete persönliche Schutzausrüstung vor Ort und ein Rettungskonzept vorhanden sein.Damit die Tätigkeit an hoch gelegenen Arbeitsplätzen sicherer wird, unterstützt die BG BAU ihre Mitgliedsunternehmen mit ihrem Beratungsangebot sowie mit zahlreichen Maßnahmen. So fördert sie mit finanziellen Anreizen die Anschaffung spezieller Sicherungssysteme wie Kleinsthubarbeitsbühnen, Ein-Personengerüste oder temporäre Lifeline-Systeme mit Höhensicherungsgerät und Auffanggurt.

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