BG Bau informierte

Vor Unfallrisiken im Straßenbau gewarnt

Sicherheit
Informierten über die Risiken, denen Beschäftige im Straßen- und Brückenbau ständig ausgesetzt sind (v. l.): Frank Werner, stellvertretender Leiter der Abteilung Prävention der BG Bau, Horst Leisering, Leiter des Sachgebiets Tiefbau der BG Bau, und Dr. Marco Einhaus, Leiter des Sachgebiets Hochbau der BG Bau. Foto: Büscher

LAATZEN (bü). - Rund 15.000 Arbeitsunfälle von Beschäftigten im Straßenbau registrierte die BG Bau jeweils in den Jahren 2012 und 2013. "Die Folgen sind Leid für die Betroffenen und hohe Kosten für die Gemeinschaft der versicherten Unternehmen", erklärte Frank Werner, stellvertretender Leiter der Abteilung Prävention der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) während einer Pressekonferenz anlässlich der Fachtagung "Arbeitsschutz bei Straßen- und Brückenbaustellen" in Laatzen bei Hannover. Nach einem schweren Arbeitsunfall entstünden Aufwendungen für Heilbehandlung und medizinische sowie berufliche Rehabilitation, deren Kosten im sechsstelligen Bereich liegen können. Um Straßen und Brücken in gutem Zustand zu erhalten, sind nach Aussage von Werner künftig viele Baustellen zu erwarten. Dabei müssten Beschäftigte auf Straßenbaustellen unmittelbar neben dem fließenden Verkehr arbeiten. Dort seien sie infolge zu hoher Geschwindigkeiten der Fahrzeuge und häufig zu enger Fahrstreifen extrem gefährdet. Immer wieder komme es hier zu schweren und tödlichen Unfällen. Horst Leisering, Leiter des Sachgebiets Tiefbau der BG Bau wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass auch die Beschäftigten im Straßenbau ein Anrecht auf sichere Arbeitsplätze haben. Dazu gehören unter anderem genügend Platz und ein zusätzlicher Sicherheitsabstand zum passierenden Verkehr. Eine im Dezember des vergangenen Jahres vom Ausschuss für Arbeitsstätten (ASTA) beschlossene Technische Regel für Arbeitsstätten (ASR A5.2) "Straßenbaustellen – Anforderungen an Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Baustellen im Grenzbereich zum Straßenverkehr" setze nun Standards. Für die erste Jahreshälfte 2014 werde die Veröffentlichung der Technischen Regel erwartet. Darin enthalten seien bspw. Maßangaben zum seitlichen Abstand zwischen Arbeitsplätzen und vorbeifließendem Verkehr sowie Mindestbreiten von Arbeitsplätzen und Verkehrswegen – dieses in Abhängigkeit von der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und den eingesetzten Arbeitsmitteln und -verfahren.

Auch bei den Erd- und Straßenbaumaschinen können nach Angaben von Leisering Unfallrisiken entschärft werden. So könnten die Auftraggeber durch Vorgaben in der Leistungsbeschreibung bestimmen, dass nur Maschinen zum Einsatz kommen, deren Sichtverhältnisse zuvor im Hinblick auf tote Winkel geprüft wurden. Als technische Hilfsmittel könnten hier auch Kamera-Monitorsysteme eingesetzt werden. Damit Beschäftige auf der Baustelle auch bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen erkannt werden sei saubere Warnkleidung mit großen Reflex-Streifen unbedingt erforderlich.

Auf die besondere Gefahr durch einstürzende Traggerüste, umfallende Konstruktionen und kollabierende Tragsysteme gerade im Straßen- und Brückenbau wies Dr. Marco Einhaus, Leiter des Sachgebiets Hochbau der BG Bau hin. So würden Betonierarbeiten an Schalungen mit anschließender Betonverdichtung in der Praxis immer noch von unsicheren Standplätzen ausgeführt. Bei solchen Tätigkeiten müssten sicherheitstechnische Aspekte schon von vornherein in die Planung einbezogen und die Unternehmer in die Pflicht genommen werden, die entsprechenden Bestimmungen zu beachten.

Dem präventiven Arbeitsschutz diene auch der Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan (SiGe-Plan), den Bauherren oder von ihm beauftragte Dritte für Baustellen erstellen müssten, wenn dort Beschäftigte mehrerer Arbeitgeber tätig seien oder besonders gefährliche Arbeiten anfielen, betonte Frank Werner. Im SiGe-Plan würden bspw. die räumliche und zeitliche Zuordnung der Arbeitsabläufe und die Maßnahmen geregelt, mit denen Gefährdungslagen verringert werden sollten. Dieses werde in der Praxis regelmäßig durch eine Baustellenordnung ergänzt, die den störungsfreien Bauablauf unterstütze.

Interessant ist bei dem Thema auch, dass nach Aussage der BG Bau Straßenbauer häufiger als Beschäftigte der Baubranche insgesamt an Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie Lärmbelastungen leiden. Außerdem seien sie einer erheblichen Staubbelastung ausgesetzt. Auf Straßenbaustellen entstünden Stäube vor allem bei Abbrucharbeiten und Fräsarbeiten.

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