BG Bau mahnt
Zahl der Arbeitsunfälle am Bau weiter hoch
"Wie wichtig die Kontrollen sind, zeigen die gestiegene Anzahl tödlicher Arbeitsunfälle und die nach wie vor hohe Zahl der Arbeitsunfälle am Bau, auch wenn deren Gesamtzahl nach den noch vorläufigen Berechnungen leicht rückgängig ist", so Professor Frank Werner, stellvertretender Hauptabteilungsleiter Prävention der BG BAU über das Jahr 2019. "Wir sind noch dabei die Ursachen auszuwerten. Es ist aber nicht auszuschließen, dass das Thema Coronavirus gerade im Frühjahr 2020 viel Aufmerksamkeit bei Unternehmen wie Versicherten gebunden hat und damit einer der Gründe sein kann." Dabei nehme die BG BAU auch die Hygienesituation und den Infektionsschutz in den Blick. "Bauwirtschaft und Reinigungsgewerbe kennen keinen Lockdown. In dieser Zeit stehen unsere Aufsichtspersonen an der Seite unserer Unternehmen und Versicherten – denn die Pandemie zeigt wie durch ein Brennglas, wie wichtig Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sind, gerade jetzt", so Werner.
Im Zeitraum von Mitte April bis Ende Dezember 2020 seien etwa 100.000 Unternehmen mit zusammen knapp 400.000 Beschäftigten von Aufsichtspersonen der BG BAU aufgesucht und auf den Baustellen und in den Betrieben beraten worden. Im besonderen Fokus der Tätigkeit der Aufsichtspersonen vor Ort stehe die Beratung, um festgestellte Defizite schnellstmöglich und dauerhaft zu beseitigen und einen bestmöglichen Arbeits- und Infektionsschutz umzusetzen. Bei schwerwiegenden Verstößen werde das Weiterarbeiten in den gefährdeten Bereichen so lange untersagt, bis ein sicheres Arbeiten möglich ist. Auch Bußgelder seien verhängt worden.
Im Rahmen ihrer Revisionstätigkeit bewertet die BG BAU unter anderem die vorgefundene Hygienesituation. Dabei habe sich gezeigt, dass sich die Bauwirtschaft inzwischen gut auf die Corona-Situation eingestellt habe. So habe sich der Anteil der Baustellen mit gravierenden Mängeln bei Sanitäreinrichtungen, zum Beispiel im Hinblick auf Waschgelegenheiten und deren Reinigung und auch bei der Umsetzung der Maßnahmen zum Infektionsschutz vom Frühjahr 2020 bis zum Ende des Jahres nahezu halbiert.