Bilfinger
Kraftwerksgeschäft sorgt für hohe Verluste
Mannheim (dpa). - Der kriselnde Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger hat wegen hoher Abschreibungen auf das Kraftwerksgeschäft und Umbaukosten in den ersten neun Monaten des Jahres hohe Verluste eingefahren. Wie der MDax-Konzern in Mannheim mitteilte, lag das Minus bei 510 Mio. Euro, nach einem Verlust von 125 Mio. Euro ein Jahr zuvor.
Der Löwenanteil der Abschreibungen war allerdings bereits im zweiten Quartal angefallen. Doch auch im dritten Quartal zog das Kraftwerksgeschäft, das nicht mehr zum Kerngeschäft zählt, den Konzern tief in die Verlustzone. Konzernchef Per Utnegaard bekräftigte die Ziele für 2015. Demnach soll die Leistung mit 6,25 Mrd. Euro auf dem Vorjahresniveau und das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebita) zwischen 150 und 170 (Vorjahr: 262) Mio. Euro liegen.
Mitte Oktober hatte Utnegaard dem Konzern einen tiefgreifenden Umbau verordnet und eine Konzentration auf Industrie- und Immobiliendienste vor allem in Europa angekündigt. Mitte Juni hatte er bereits die Reißleine gezogen und das Kraftwerksgeschäft, das 2014 noch für ein Fünftel der Konzernleistung stand, zum Verkauf gestellt.
"Durch die eingeleitete strategische Neuausrichtung werden wir das Unternehmen mittelfristig wieder auf einen profitablen Wachstumskurs führen", erklärte der Manager. Konkrete Ziele für 2016 und Maßnahmen zur Umsetzung der neuen Strategie will er im Frühjahr bekanntgeben.
Noch sind die Kennzahlen des Konzerns ernüchternd. In den ersten neun Monaten 2015 legte die Leistung der Mannheimer zwar um 5 % auf 4,78 Mrd. Euro zu. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) sank allerdings um 26 % auf 121 Mio. Euro. Ein positives Signal kam von den Aufträgen. Der Auftragseingang erhöhte sich um 23 % auf fast 5 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand sank leicht um 1 %.
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