Bimsync Arena bewährt sich

Transparente Kommunikation am Modell führt Großprojekte zum Erfolg

Oslo/Norwegen (ABZ). – Die Architekten von KSP Engel verantworten mit ihren fünf bundesdeutschen und zwei internationalen Niederlassungen in Peking und Shenzhen ein umfassendes Spektrum an Planungs- und Bauleistungen. Dazu gehören neben klassischer Architektur sämtliche baubegleitende Dienstleistungen – von der Generalplanertätigkeit über das Baumanagement bis hin zu Innenarchitektur und dem Produktdesign. Spezialthemen wie Beratung, Gutachten und Studien runden das Leistungsportfolio von KSP Engel ab. Im Mittelpunkt der Aufgaben steht dabei stets eine durchgängige Integration aller Teilbereiche der Planung. Denn erst mit einer ganzheitlichen BIM-Planung, da sind die Architekten überzeugt, können die hohen Erwartungen der Bauherren an ihre Planungen erfüllt werden. BIM ist Planungsstandard der Zukunft und vereint Entwurf, Planung und Baumanagement auf allen Ebenen.
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Neuer Turm für die Helaba. Die Projektpartner nutzen für die Arbeit am Modell die offene Plattform von Catenda aus Norwegen. Abb.: Catenda

KSP Engel realisieren aktuell ein Hochhaus mit rund 72 500 m² Mietfläche und 51 Etagen in bester Lage der Frankfurter Innenstadt für die Helaba. Zur interaktiven Arbeit am Modell nutzen die Projektpartner die offene Plattform Bimsync Arena von Catenda aus Norwegen.

Zu dem mehr als 200 m hohen Turm zählt außerdem ein historischer, unter Denkmalschutz stehender Bestand. Dazu kommen vier bis fünf Untergeschosse, die sich in der aktiven Phase der Planung befinden. Als Gesamtkoordinator für die vollkommen durchgängige BIM-Planung, die sich derzeit in Phase 3 der Entwurfsplanung befindet, fungiert BIM-Experte Benjamin Agyemang von KSP Engel.

Rund 100 Modelle befinden sich aktuell auf der Bimsync-Plattform. Da viele Geschosse erst in der Phase der Ausführungsplanung mit all ihren Details hinzukommen, geht der BIM-Profi davon aus, dass sich die Anzahl der Modelle im Projektverlauf noch um ein Vielfaches steigern wird. Schon zum jetzigen Zeitpunkt sind einige riesengroße Modelle aus dem Haustechnikbereich mit Dateigrößen von bis zu einem halben Terabyte darunter.

"Ein großer Vorteil von BIMsync Arena zeigt sich bereits in dieser frühen Phase", erklärt BIM-Gesamtkoordinator Agyemang. "Endlich besteht die Möglichkeit, sämtliche, am Projekt beteiligte Parteien, aktiv in das BIM-Geschehen einzubinden. Denn die Modelle, die sich allesamt im IFC-Format auf der Plattform befinden, können ganz einfach via Webbrowser online betrachtet werden. Dafür wird keine zusätzliche Software benötigt", fügt der Experte hinzu.

Wirklich jeder habe mithilfe der Plattform die Chance, sich die für seine Belange relevanten Modelle ganz einfach anzuschauen. Vom Vermesser über den Bauherren, den Generalunternehmer und die ausführenden Bauunternehmen bis hin zu sämtlichen fachplanerischen Disziplinen: Sei es der Statiker, TGA- und Elektroplaner, der Landschaftsarchitekt, der Photovoltaik-, Küchen- oder der Aufzugsplaner. Dabei muss sich auch nicht jeder Fachmann durch sämtliche Modelle durcharbeiten. Diejenigen speziellen Perspektiven oder BIM-Modelle, die für seine Aufgaben von Relevanz sind, können ganz einfach per Mausklick mit einem Bookmark versehen werden und werden so auf einfache Weise wiedergefunden.

"Es dauert nur rund eine Stunde, bis die Projektbeteiligten mit den Basis-Features der IT-Lösung vertraut und in der Lage sind, sich Modelle selbständig online anzuschauen", erklärt Agyemang. Die BIM-Modelle können sogar direkt von den Baustellen aus via Smartphone gesichtet werden. "Dabei können so viele Schnitte wie nötig erzeugt werden. Und die Projektpartner können diese auf einfache Weise drehen und wenden, bis sie die für ihre Belange ideale Perspektive haben", fügt er hinzu.

Einer der vielleicht größten Vorteile für die Architekten von KSP Engel besteht darin, dass die Modelle aufgrund der Bimsync-Plattform nun nicht mehr heruntergeladen werden müssen. Denn von niemandem kann ernsthaft erwartet werden, sich alle paar Wochen bis zu 100 separate Modelle aus einer Cloud herunterzuladen und anschließend in einer Software zusammenzufügen, wie auch der Experte mit seiner Erfahrung aus zahlreichen BIM-Projekten bestätigt. Für Bauherren und alle weiteren Beteiligten, die selbst nicht in 3D modellieren, offeriert Catenda mit Bimsync Arena erstmals ein Werkzeug, das ihnen die Möglichkeit verschafft, sich diese Modelle mit all ihren Details anzuschauen. Und das, ohne eine spezielle Software zu besitzen oder bedienen zu können. Benjamin Agyemang: "Bimsync Arena ist die erste BIM-Lösung, von der praktisch jeder profitieren kann. Auch diejenigen, die noch überhaupt keine Erfahrung mit dem modellbasierten Planen und Bauen vorweisen können."

Das BCF-Format (BIM Collaboration Format) gilt ebenso wie IFC als etabliertes, offenes Format für die Kommunikation der Partner am Modell. In der Praxis, insbesondere bei solchen Großprojekten, ist diese allerdings nicht immer so einfach zu bewerkstelligen. "Im aktuellen Bauvorhaben in Frankfurt am Main gibt es derzeit konkret 1200 Issues, die von teilweise mehreren Partnern zu bearbeiten sind", erklärt Agyemang. "Diese Issues beinhalten Konfliktstellen im Modell oder andere Nachbesserungen oder Anpassungen, die unsere Partner vorzunehmen haben. Bei 100 solcher Issues sind bei größeren Baumaßnahmen gewöhnlich rund 40 von der TGA- oder Elektroplanung zu bearbeiten. 20 betreffen die Gesamtplanung und etwa zehn Stück sind vom Statiker zu untersuchen und entsprechend anzupassen. Viele dieser Issues betreffen dabei mehrere Projektbeteiligte gleichzeitig und nicht nur einen. Das bedeutet, auch sie müssen sich untereinander abstimmen. Läuft dieser komplexe Abstimmungsprozess lediglich via E-Mail ab, stehe ich als Gesamtkoordinator am Ende oft vor dem Problem, dass ich eine Vielzahl einzelner Dateien zurückbekomme, die ich so nicht mehr optimal miteinander in Verbindung bringen kann. Und ich weiß dabei oft auch nicht, welche Aufgaben tatsächlich erledigt sind und welche noch ausstehen", führt er weiter aus.

BCF-Dateien und Issues hin und her zu schicken, kann für die Projektbeteiligten einen sehr hohen Aufwand bedeuten. Bei Bimsync Arena entfällt dieser Versand, denn die Issues sind allesamt als BCF-Dateien auf der Plattform in der Cloud für alle zugänglich. Das bedeutet, dass alle Projektbeteiligten den gleichen Stand einsehen können und – vielleicht der größte Vorteil – dass jede Aufgabe nur einmal vorhanden ist. Auf diese Weise entsteht zwischen den IFC-Teilmodellen und der zentralen BCF-Verwaltung eine "Unique Source of Truth". Reicht ein einfacher Screenshot nicht aus, um ein Issue korrekt beurteilen zu können, besteht die Möglichkeit, direkt in das betreffende Modell zu zoomen und die problembehaftete Position von mehreren Seiten eingehend zu betrachten und zu prüfen. "Sehr praktisch ist auch, dass eine Vielzahl solcher Issues unmittelbar im IFC-Modell innerhalb von Bimsync Arena bestätigt oder abgelehnt werden kann", fügt der Gesamtkoordinator hinzu. "Nicht mehr alle Aufgaben sind innerhalb einer eigenen Autorensoftware, etwa Autodesk Revit oder Nemetschek Allplan, zu korrigieren."

"Freilich sind wir hier erst in der Anfangsphase, doch bereits in diesem frühen Stadium zeigen sich signifikante Vorteile für alle Beteiligten", so der Experte abschließend. "Ich bin überzeugt, dass wir mit dem offenen Common Data Environment Bimsync von Catenda in der Lage sind, mittel- bis langfristig sehr viel effizienter und wirtschaftlicher mit der Hilfe von BIM-Modellen zu planen und zu bauen, denn es erfüllt unseren hohen Standard an Transparenz, die für die erfolgreiche Realisierung unserer Projekte in dieser Dimension elementar ist", so Benjamin Agyemang abschließend.

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