Bohren und Sägen inmitten einer Demo

Arbeiten wurden unter besonderem Druck durchgeführt

BERLIN (ABZ). - Seit mehr als 20 Jahren gilt Karsten Wienbrandt mit seinem Betrieb "Dino's" als einer der Spezialisten für Bohr- und Sägearbeiten im Tiefbau und hat so manche Extrem-Baustelle meistern müssen. "Oft sind es gerade diese extremen Baustellen, die einem bereits in der Konzeption alles abverlangen und darüber hinaus eine perfekte Umsetzung erfordern", so Karsten Wienbrandt. "Ich bin aufgrund meiner Betriebsgröße zwar eingeschränkt was das Volumen des jeweiligen Bauvorhaben angeht, aber umso flexibler und schneller, wenn es darum geht, auf engsten Raume unter massiven Zeitdruck, arbeiten zu müssen". Spätestens bei der Auswahl der Geräte und Werkzeuge setzt sich Dino's von den meisten Mitstreitern ab. So auch auf der Baustelle vom 11. März am Alexander Platz in Berlin. In einem alten Maulkanal sollte eine "Klappe" mit Abmaßen von 320 x 150 x 34 cm eingeschnitten werden, um ein Bobcat in den Schacht hinein setzen zu können. Im Sommer 2015 soll hier eine begehbare Tunnelanlage der Berliner Wasser Betriebe entstehen, die als Show Objekt für Besucher genutzt werden soll. Da der Termin für die Eröffnung bereits feststeht, müssen die erforderlichen Arbeiten fristgerecht durchgeführt werden. "Bereits bei dem ersten Schnitt bin auf solch massive Armierungseisen gestoßen, dass meine Standardwerkzeuge eine deutlich verminderte Schnittgeschwindigkeit aufzeigten".

Nicht nur der Zeitdruck für die fristgerechte Fertigstellung, sondern insbesondere der Umstand der zeitgleichen Demo mit 17.000 Demonstranten auf dem Alex, setzten Wienbrandt unter Druck. Noch am selben Tag wurden die Werkzeuge durch Schnellschnitt-Werkzeuge ersetzt die bereits in der Vergangenheit durch den Verkaufsleiter der Soldia GmbH, Lutz Merfeld, geliefert worden waren.

"Ob die neuen Werkzeuge einen Rekord aufgestellt haben, kann ich nicht sagen", so Wienbrandt, "aber sau schnell waren die". "Erst nach getaner Arbeit wurde mir bewusst, dass ich wahrscheinlich einen Weltrekord aufgestellt hatte". Wer kann schon behaupten, in Mitten einer Menschenmenge von 17.000 Demonstranten als Einziger gearbeitet zu haben. "Aus der Sicht der Demonstranten war ich der 'Streikbrecher', aus meiner Sicht eine gelungener Live Act vor einem riesigen Publikum".

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