Branche freut sich auf Rückkehr der Präsenzmessen

von: Joachim Schmid, Geschäftsführer VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen
Messen rücken in diesem Jahr verstärkt in den Vordergrund. Neben den anstehenden Aufgaben hinsichtlich Klimaneutralität und Digitalisierung können sich die Unternehmen endlich wieder auf großen Veranstaltungen präsentieren. Die Hersteller von Baumaschinen und Baustoffanlagen mit Produktionsstandort in Deutschland erreichten im Jahr 2021 um die 20 Prozent Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr. Damit konnten sie die Rückgänge aus dem Jahr 2020 knapp wettmachen. Die Kunden fragten über 60 Prozent mehr an Lieferungen und Leistungen nach. Wegen der dramatischen Situation auf der Angebotsseite konnten die Maschinenbauer diese Nachfrage jedoch oft nicht bedienen. Rohstoffmangel und Lieferverzögerungen bei den Komponenten sowie Transportschwierigkeiten bestimmen weiterhin das Geschehen. Aufträge gibt es genug' daher hofft die Branche auf ein stabiles Jahr, wenn nicht ein externer Schock, beispielsweise eine Immobilienkrise in China, die Lage zunichtemacht. Auch entfalten jetzt Konjunkturstützungsprogramme wie der europäische Aufbauplan NextGenerationEU ihre Wirkung. Sorgen macht den Herstellern allein die Tatsache, dass sie möglicherweise die Erwartungen ihrer Kunden nicht erfüllen können.
Verbände

Politische und gesetzliche Vorgaben bezüglich der Klimaziele stellen sie vor zusätzliche Aufgaben. Die Branche fordert die Politik auf, zu differenzieren und für technologieoffene Konzepte bereit zu sein. Es kann nicht sein, dass die Baumaschinenhersteller im Zuge neuer Abgasrichtlinien als Kollateralschaden eines allgemeinen Verbots von Verbrennern in Kauf genommen werden. Der Dieselmotor für Baumaschinen, betrieben mit E-Fuels, also synthetischen Kraftstoffen, ist ein umweltschonendes Modell, das sich bewähren kann. Solche neuen CO2-neutralen Lösungen beeinflussen allerdings die gesamte Baustelleninfrastruktur und -logistik. Hier wird es große Veränderungen geben. Zunehmend Bewegung gibt es bei der Digitalisierung. Rationalisierte und automatisierte Prozesse werden zukünftig die fehlenden Arbeitskräfte ersetzen müssen – mit Maschinen, die miteinander kommunizieren, Arbeitsaufträge empfangen und Erledigtes dokumentieren können. Gleichzeitig sind strenge Umwelt- und Sicherheitsauflagen zu erfüllen. Daher begrüßt es die Branche, dass die neue Regierung ein eigenes Ministerium für den Bausektor geschaffen hat. Es verdeutlicht, wie bedeutend und komplex das Thema ist und trägt hoffentlich dazu bei, die anstehenden Aufgaben gemeinschaftlich mit den Beteiligten der Bauindustrie zu bewältigen. Initiativen dazu gibt es bereits, in der Klimarunde BAU haben sich neun Teile der Wertschöpfungskette Bau zusammengeschlossen, darunter auch der VDMA, um Klimaschutzpotenziale im Baubereich zu erkennen und zu heben, voneinander zu lernen und Ansprechpartner für die Politik zu sein.

VDMA und HDB kooperieren verstärkt beim Thema CO2-Neutralität. Dabei werden alle Fragen rund um die Baustelle 2030 zu analysieren und zu lösen sein.

Mit besonderer Freude und Erwartung blickt die Baubranche auf die anstehende bauma 2022 im Oktober. Das bauma-Forum, die Start-up-Machine, THINK BIG! und der neu konzipierte Forschungsstand Sience Hub werden den Messegästen aktuelle Informationen rund um die bauma-Leitthemen präsentieren: Es geht um Bauweisen von morgen, autonome Maschinen, umweltverträglichen Bergbau, Digitalisierung sowie Null-Emission. Die Arbeitsgemeinschaft MIC 4.0 wird ihre Arbeitsergebnisse einer einheitlichen Maschinensprache mit einer Live-Demonstration zeigen, beispielhaft an der Kombination Trägermaschine/Anbaugerät. Auch der bauma-Innovationspreis ist erneut ausgelobt. Bewerben können sich nationale und internationale Unternehmen, Universitäten, Hochschulen und Institute; die Kategorien wurden den Leitthemen angepasst. Zum ersten Mal können Bewerber in den Kategorien Klimaschutz und Digitalisierung teilnehmen. Weitere Kategorien sind Maschinentechnik, Bauen und Forschung. Die Bewerbungsfrist endet am 3. Mai 2022.

Ein Highlight für die Keramikmaschinenhersteller steht im Juni an. Vom 22. bis 24. Juni öffnet die ceramitec in München ihre Pforten. Mehr als 600 Aussteller aus aller Welt präsentieren auf der Keramikmesse Maschinen, Geräte, Anlagen, Verfahren und Rohstoffe.

Vom 20. bis 23 September folgt dann die glasstec in Düsseldorf. Glasherstellung und die entsprechende Produktionstechnik sowie Glasbearbeitung und -veredlung sind für die Glasmaschinenbauer die wichtigsten Ausstellungsschwerpunkte. Aufmerksamkeit im Hinblick auf den Fachkräftemangel verdient der traditionelle VDMA-Karrieretag. Glas als Werkstoff findet in diesem Jahr besondere Beachtung. Die Vereinten Nationen haben es zum International Year of Glass (IYOG) erklärt. Weltweit finden Veranstaltungen und Aktionen statt, um die wissenschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung hervorzuheben, so auch in Deutschland.

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