Branche
Minihäuser haben in Deutschland noch keinen großen Markt
Ein Boom bei den sogenannten Tiny Houses mit etwa 15 bis 50 Quadratmetern ist allerdings nicht absehbar. „Jeder Quadratmeter Fläche kostet Geld. Und je kleiner, umso niedriger sind die Baukosten”, sagte eine Sprecherin des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes der Deutschen Presse-Agentur. „Das macht ein Tiny House für den ein oder anderen interessant.” Veränderungen in großem Stil sieht der Verband aber nicht: „Ich glaube, das ist ein Trend für eine sehr enge Zielgruppe.”
Auch die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer Andrea Gebhard sieht keinen Boom der Winzighäuser kommen. „Der Trend zu Tiny Houses, die dauerhaft bewohnt werden, wächst auch in Deutschland und Europa, aber es dürfte eher ein Nischentrend bleiben”, sagte sie. Das Prinzip Tiny Houses sei nicht auf große Teile der Gesellschaft übertragbar.
„Unschlagbar für nachhaltige, kostengünstige und effiziente Bauweisen ist immer noch das klug geplante Mehrfamilienhaus mit einem gut gestalteten Wohnumfeld”, sagte Gebhard. „Tiny Houses werden unsere gesellschaftlichen Probleme wie Wohnraummangel und Kostensteigerung sicher nicht lösen.” Nach einer Schätzung des Tiny House Verbandes gibt es in Deutschland mittlerweile rund 70 Hersteller für die Minihäuser.