Brandschutz auf der Baustelle

Branche verlangt nach innovativen Systemen

von:

Michael Jäger u. Paul Henson

Baustelleneinrichtung
Im Sanierungsprojekt Eurotower sind ca. 500 Geräte im Einsatz. Die Funktionseinheiten entsprechen der Kategorie 1 für drahtlose Empfänger/Sender und sind damit die z. Zt. zuverlässigsten auf dem Markt. Foto: Ramtec

NOTTINGHAM/GROßBRITANNIEN. - Jedes Jahr entstehen europaweit zahlreiche Brände auf Baustellen, sowohl bei Neubauten als auch in der Gebäudesanierung. Diese Vorfälle führen leider häufig zu Verletzungen und Todesfällen sowie zu hohen Verlusten an Gebäudewerten, z. T. auch von historisch wertvollen Immobilien.

Brände können sich schnell ausweiten und so benachbarte Geschäfte, Gewerbebetriebe und Industriebetriebe schädigen. Viele dieser Vorfälle könnten durch vorausschauenden Handlungsweisen und adäquate Brandmelde- und Evakuierungssysteme vermieden werden.

Kürzliche Anpassungen und Neuerungen in der Gesetzgebung der Europäischen Union verfolgen das Ziel, strengere und damit verbesserte Brandschutz-Vorschriften für Baustellen zu schaffen, sowie das Management dieser deutlich zu verbessern. Auf Baustellen aller Art herrschen erhöhte Brandgefahr, schwierige Fluchtwegsituation und Rettungsumstände. Brände auf Baustellen gefährden Leib und Leben der anwesenden Personen und können enorme Schäden an Gebäuden und deren Sachwerten anrichten.

Erhöhtes Brandrisiko auf Baustellen

Neubauten, Umbauten und Renovierungen sind besonders häufig erhöhten Risiken ausgesetzt, dies haben viele Unfälle in der Vergangenheit immer wieder gezeigt. Oft befinden sich auf den Baustellen verschiedenste, entzündliche (Bau-) Materialien, Gasflaschen, gefährliche Maschinen und Werkzeuge, Fahrzeuge und elektrische Materialien aller Art. Zusätzlich meist eine Reihe von Verpackungsmaterialien und anderen Abfälle, welche in Brandfällen häufig den notwendigen "Brennstoff" für größere Brandschäden liefern.

Je näher die Baumaßnahme vor der Fertigstellung steht, desto mehr Personen sind auf der Baustelle und die gefährdeten Werte steigen überproportional stark an. Durch die Vielzahl von Firmen, Subunternehmern und Gewerken, die ganz spezifische Brandgefahren mit sich bringen, kann vor Ort durch das Zusammenwirken von Einzelgefahren leicht eine hochgefährliche Mischung entstehen. Dazu kommt dann meist noch der Termindruck für alle Beteiligten, welcher häufig schon zu Unfällen beigetragen hat.

Vergangene Unfälle haben gezeigt, dass Alarm und Evakuierungs-Bedingungen auf Baustellen oft besonders schlecht sind, da durch extremen Lärm und ständige bau-liche Veränderungen große Herausforderungen an die jeweilige Fluchtwege-Situation gestellt werden. Auch der fehlende oder weit entfernte Zugang zu Löschwasser kann die Problematik noch verstärken.

Nachfrage für drahtlose Systeme ist hoch

Die Baustellensicherheit hat sich in den letzten zehn Jahren schon deutlich verbessert, allerdings sind die Todesfälle und schweren Verletzungen immer noch deutlich reduzierbar. Wenn die Bauaktivitäten nicht richtig kontrolliert werden, können auch Personen der Öffentlichkeit gefährdet werden und unter Umständen kann ein Brand schnell auf Nachbargebäude und Grundstücke überspringen.

Zur Reduzierung des Risikos verlangen deshalb nicht nur die Versicherungen und der Gesetzgeber sondern auch die Bauunternehmen nach qualitativ höchstwertigen Brandschutz- und Evakuierungssystemen, die den heutigen Anforderungen gewachsen sind.

Sicherheitsbeauftragte des europäischen Brandschutzverbandes und der britische Versicherungsverband haben daher eineeuropäische Richtlinie (CFPA21: 2012F) und eine Empfehlung (Joint Code of Practice JCOP) entwickelt, welche detailliert auf die Erfordernisse und auf die Wichtigkeit von vernetzten Brandschutz- und Evakuierungssystemen auf Baustellen eingeht. Im Bausektor neu entstandenen Anforderungen können nicht oder nur unzu reichend durch drahtgebundene oder herkömmliche drahtlose Systeme erfüllt werden. Demnach ist eine Nachfrage für innovative Systeme mit den nachfolgenden Merkmalen entstanden:

  • Orts-veränderbar, kompakt und einfach zu versetzen – Baustellen verändern sich ständig durch den fortlaufenden Baufortschritt und so entstehen neue Bereiche welche Schutz benötigen.
  • Drahtlos, preiswert und umweltfreundlich – ohne unnötige Kabel und wieder verwendbar.
  • Vernetzte Einheiten – damit der Brand schnell und einfach lokalisiert werden kann.
  • Batteriebetriebene Systeme – vereinfacht die Installation auf der Baustelle sehr, da keine Stromanschlüsse benötigt werden.
  • Unbegrenzte Anzahl von Einheiten, damit Baustellen aller Art und Größe bestückt werden können und einfache Erweiterung bereits bestehender Systeme.
  • Stauberkennung – herkömmliche Systeme erkennen Staub häufig als Rauch, was zu Fehlalarmen führt. Fehlalarme stören und verzögern die Baustellenabläufe z. T. schwer und verursachen Zusatzkosten, die vermeidbar wären.
  • Stille (lautlose) Testfunktion des Systems.
  • Zentrale Kontrolleinheit, welche Echtzeit-Überwachung bietet und umfangreiche Datenprotokolle und Berichte erstellen kann.
  • "Plug und play" Installation.
  • Ein System das die vom Gesetzgeber geforderte neuste Bauproduktverordnung (BauPVo) (CPR = Construction Products Regulation) erfüllt, welche am 1. Juli 2013 in Kraft getreten ist. Brandmelde- und Alarmsysteme müssen nun der europäischen Norm EN54 entsprechen.

Entsprechend der vorgenannten branchenspezifischen Anforderungen, wurde vor drei Jahren das WES-System von Ramtech in Verbindung mit Fachleuten und den größten Bauunternehmen in Großbritannien entwickelt und seitdem fortlaufend an die neuen gesetzlichen Bestimmungen in Europa angepasst. Inzwischen sind mehr als 30.000 Einheiten auf Baustellen in Gebrauch und das System wurde mehrfach durch unabhängige Organisationen ausgezeichnet.

Das System kam unter anderem auf besonders bekannten Baustellen wie Flughafen London Heathrow, Baustellen im Rahmen der Olympiade in London, Crossrail Untertage-Baustellen, King's Cross Bahnhof, Tower Bridge und Tate Modern Museum zum Einsatz.

Einsatz am Eurotower

In Deutschland wurde das System jetzt durch das Unternehmen Building Construction Logistics GmbH (BCL), eine Tochter der Bilfinger Hochbau GmbH, beim Sanierungsprojekt des Eurotowers in Frankfurt (Europäischen Zentralbank) eingesetzt. Der Bauherr von Eurotower entschied sich für die Verwendung von Ramtechs inno-vativen, drahtlosem Brandschutz- und Evakuierungssystem, um die neuesten Brandschutzvorschriften und Empfehlungen zur Risikominimierung zur erfüllen und den höchst möglichen Schutz für Mitarbeiter und Materialien zu gewährleisten. Die weitreichenden und schwerwiegenden Auswirkungen von Bränden auf Baustellen ha-ben dazu geführt, dass Unternehmen und Fachleute im Bereich Arbeitssicherheit und Brandschutz besonders am internationalen Austausch aktiv teilnehmen, um von den technologischen Weiterentwicklungen zu profitieren. Mit der neuen Technologie sind bestehende kostenintensive Brandschutzmaßnahmen ersetzbar (z. B. bei brandgefährlichen Heißarbeiten als automatische Brandwache einsetzbar) und bieten die Möglichkeit, die nationalen und rechtlichen Anforderungen deutlich wirtschaftlicher, praktischer, effektiver und umweltfreundlicher zu erfüllen.

Das neue drahtlose WES-System erfüllt die neuen europäischen gesetzlichen Anforderungen und die Empfehlungen der Versicherungen:

  • Europäische Richtlinie CFPA21: 2012F (Brandschutzmaßnahmen für Baustellen),
  • Europäische Richtlinie CFPA26: 2010F (Brandschutzmaßnahmen für temporäre Gebäude auf Baustellen),
  • Technische Regeln für Arbeitsstätten, ASR A2.2 (Punkt 7, Ergänzende Anforderungen für Baustellen),
  • Richtlinie 92/57/EWG des Rates (4.1. Brandmeldung und –bekämpfung),
  • VdS 2021(Schutzkonzept Baustellen),
  • DGUV Unfallverhütungsvorschrift 1.

Die Nachfrage nach drahtlosen Brandschutz- und Evakuierungssystemen im Rahmen von Brandrisikobewertungen für die Rohbauphase schafft ein neues Spezialgebiet für Brandschutzfachplaner und Arbeitssicherheitsbeauftragte, welche ihr Fachwissen nutzen können, um Baustellen aller Art mit dieser neue Brandmelde- und Rettungstechnik in angemessener Weise auszurüsten bzw. ihre Kunden zu diesem Thema optimal beraten können.

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In Deutschland wurde das System jetzt durch das Unternehmen Building Construction Logistics GmbH (BCL), eine Tochter der Bilfinger Hochbau GmbH, beim Sanierungsprojekt des Eurotowers in Frankfurt (Europäischen Zentralbank) eingesetzt. Der Bauherr von Eurotower entschied sich für die Verwendung von Ramtechs inno-vativen, drahtlosem Brandschutz- und Evakuierungssystem, um die neuesten Brandschutzvorschriften und Empfehlungen zur Risikominimierung zur erfüllen und den höchst möglichen Schutz für Mitarbeiter und Materialien zu gewährleisten. Die weitreichenden und schwerwiegenden Auswirkungen von Bränden auf Baustellen ha-ben dazu geführt, dass Unternehmen und Fachleute im Bereich Arbeitssicherheit und Brandschutz besonders am internationalen Austausch aktiv teilnehmen, um von den technologischen Weiterentwicklungen zu profitieren. Mit der neuen Technologie sind bestehende kostenintensive Brandschutzmaßnahmen ersetzbar (z. B. bei brandgefährlichen Heißarbeiten als automatische Brandwache einsetzbar) und bieten die Möglichkeit, die nationalen und rechtlichen Anforderungen deutlich wirtschaftlicher, praktischer, effektiver und umweltfreundlicher zu erfüllen.

Das neue drahtlose WES-System erfüllt die neuen europäischen gesetzlichen Anforderungen und die Empfehlungen der Versicherungen:

  • Europäische Richtlinie CFPA21: 2012F (Brandschutzmaßnahmen für Baustellen),
  • Europäische Richtlinie CFPA26: 2010F (Brandschutzmaßnahmen für temporäre Gebäude auf Baustellen),
  • Technische Regeln für Arbeitsstätten, ASR A2.2 (Punkt 7, Ergänzende Anforderungen für Baustellen),
  • Richtlinie 92/57/EWG des Rates (4.1. Brandmeldung und –bekämpfung),
  • VdS 2021(Schutzkonzept Baustellen),
  • DGUV Unfallverhütungsvorschrift 1.

Die Nachfrage nach drahtlosen Brandschutz- und Evakuierungssystemen im Rahmen von Brandrisikobewertungen für die Rohbauphase schafft ein neues Spezialgebiet für Brandschutzfachplaner und Arbeitssicherheitsbeauftragte, welche ihr Fachwissen nutzen können, um Baustellen aller Art mit dieser neue Brandmelde- und Rettungstechnik in angemessener Weise auszurüsten bzw. ihre Kunden zu diesem Thema optimal beraten können.

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