Braunkohletagebau Garzweiler

Prallbrecheranlage mit Sieb erledigt Arbeit einwandfrei

Metso Gewinnung
Bereits nach kurzer Einsatzzeit des LT1213S erwartet RBS eine Kostenersparnis von etwa 30 % beim Brechen und Sieben. Foto: Metso

Bergheim (ABZ). – Der Lokotrack LT1213S, eine Prallbrecheranlage mit Sieb, erledigt im Braunkohletagebau Garzweiler der RWE Power AG die Arbeit von bis zu drei separaten Anlagen. Nach ersten Schätzungen hat der LT1213S bei seinen Einsätzen für die Rheinische Baustoffwerke GmbH (RBS), eine Tochtergesellschaft der RWE Power AG, etwa 30 % Betriebskosten eingespart.

"Früher haben wir das Kies-Überkorn, je nach gewünschtem Produkt, mit bis zu drei separaten Mobilanlagen, einer Backenbrecher-, Kegelbrecher- und Siebanlage, aufbereitet. Unsere neue Prallbrecheranlage LT1213S, die wir von Metsos Händler Fischer-Jung GmbH angemietet haben, schafft diese Arbeit – abhängig vom gewünschten Endprodukt – auch allein", erklärt Franz-Josef Santüns, Produktionsleiter der Rheinische Baustoffwerke GmbH.

"Metsos LT1213S hält unsere Bagger und Radlader ganz schön auf Trab. Die Leistung ist gegenüber der Flotte aus drei Anlagen von 100 t/h auf 150–200 t/h gestiegen, und das im geschlossenen Kreislauf", ergänzt Franz-Josef Santüns.

Der 48 km² große Tagebau Garzweiler ist einer von drei Braunkohletagebauen der RWE Power AG im rheinischen Braunkohlerevier. Über der Braunkohle liegtu. a. eine mächtige Deckgebirgsschicht aus Sand und Kies, die im Rahmen der Abraumförderung selektiv mit Schaufelradbaggern gewonnen wird. Ein Teil des so gewonnenen Abraums wird als Rohkies mittels Bandanlagen über mehrere Kilometer zu einem Absetzer transportiert, der ihn als Depot in unmittelbarer Nähe zu der von RBS im Tagebau Garzweiler betriebenen semimobilen Siebanlage aussetzt. In der Siebanlage erfolgt die Absiebung von Sand 0–4 mm und Kies 4–16 mm bzw. 4–32 mm; das Überkorn, bis zu 50.000 t pro Jahr, zerkleinert der angemietete Lokotrack LT1213S. Darüber hinaus kommt er auch in anderen RBS Kieswerken zur Zerkleinerung von Überkorn und groben Gesteinsfraktionen zum Einsatz.

Die Endprodukte 0–45 mm, 0–32 mm, 0–16 mm sowie die in Kombination mit einer mobilen Siebanlage hergestellten Splitte und Brechsand werden an lokale Baufirmen verkauft oder in den Kieswäschen von RBS weiterverarbeitet. Im Januar 2016 erfolgte die Umstellung der bisherigen mobilen Brechtechnik auf den Lokotrack LT1213S. Bereits die ersten Zahlen sind vielversprechend. "Unsere Überkornaufbereitung ist deutlich wirtschaftlicher geworden – mindestens30 %. Wir sparen erheblich an Kraftstoff, denn die Prallbrecheranlage verbraucht nur etwa 30 l/h. Genaue Zahlen liegen uns bald vor", so Franz-Josef Santüns. Für diesen Einsatz wurden im LT1213S Komposit-Schlagleisten aus Stahlguss mit Keramik-Einsätzen von Metso eingebaut, die je nach Abrasivität des Kieses zwischen 10.000 und 15.000 t halten. Der Prallbrecher des Lokotrack LT1213S läuft mit 430 UpM, die Spaltweite wird zwischen 16 und 25 mm eingestellt. Die Endprodukte sind aufgrund der guten Qualität bei den lokalen Baufirmen für viele Bauvorhaben begehrt.

"Die neue hydraulische Spaltverstellung ist präzise und besonders bei der Produktion unterschiedlicher Endprodukte sehr hilfreich. Z. B. stellen wir für die Produktion von 0–16 mm den Brechspalt auf 16 mm ein und haben in kürzester Zeit wieder einen perfekt laufenden Prozess", erläutert Franz-Josef Santüns. "In Garzweiler sind wir mit der Einsatzzeit und Verfügbarkeit der Maschine sehr zufrieden. Der LT1213S läuft täglich bis zu 8 bis 10 Std., bei Bedarf können wir auch 2-schichtig produzieren. Für die Reinigung und Abrüstung in die Transportstellung benötigen wir beim LT1213S nur 2 Std., etwa die Hälfte im Vergleich zu den bisher eingesetzten Maschinen", ergänzt Franz-Josef Santüns.

Entsprechend der gegenwärtigen Planung wird der Tagebau Garzweiler bis etwa Mitte des Jahrhunderts betrieben und entwickelt sich dabei in westlicher Richtung. Nach dem Abbau der Braunkohle werden die in Anspruch genommen Flächen aufwändig rekultiviert und renaturiert.

Vom Projekt Garzweiler II waren zahlreiche Ortschaften und auch Abschnitte der stark befahrenen Autobahnen A 44 und A 61 betroffen. Deshalb wurde zunächst die A 61 verbreitert, um den zusätzlichen Verkehr der A 44, die als Erste abgerissen werden musste, aufnehmen zu können. Nach dem Abbau der Braunkohle und der anschließenden Verfüllung des Geländes wird zzt. die A 44 neu gebaut. Ab 2018 soll der Verkehr über die neue A 44 fließen, so dass der Tagebau planmäßig die Trasse der A 61 in Anspruch nehmen kann.

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