Brechereinsatz in der Hauptstadt

An der Spree im Einklang mit Anrainern recyceln

Sandvik Berlin Gewinnung
Der Sandvik Prisec-Brecher CI521 auf dem BRB Baustoffe Recycling Berlin an der Spree erfolgreich aufgebaut (v. l. n. r.): Technischer Betriebsleiter Jan Simon, Holger Bauditz (Geschäftsführender Gesellschafter der BRB Baustoffe Recycling Berlin GmbH), Ralf Henning (Sandvik Mining and Construction). Foto: Sandvik

BERLIN (ABZ). - Drei Jahre nach der Wende wurde das Unternehmen BRB Baustoffe Recycling Berlin GmbH von Holger Bauditz gegründet. Damals noch am Standort Kiefholzstraße. Durch den geplanten Neubau der Autobahn 100 wurde ein Umzug notwendig. Nachdem man direkt an der Spree fündig wurde, entschloss man sich für zukünftige Herausforderungen gerüstet zu sein und investierte in "state of the art" Technologie.

Mit der Firma Sandvik gewann man nach eigenen Angaben den richtigen Partner – auch im Hinblick auf den Aspekt Sicherheit und optische Visualisierung. Kernstück der aktuellen Anlage ist hierbei der Sandvik Prallbrecher CI521. Die Genehmigung für den neuen Recycling-Standort lag dem Unternehmen BRB Baustoffe Recycling Berlin bereits vor, als man über den Verkaufsleiter Ost, der Firma TTS Trump Technik Service (Sandvik Händler), Steffen Wolleschensky, direkt mit Sandvik Kontakt aufnahm. Anfang 2014 setzte man sich zusammen und plante den Aufbau der neuen Anlage. Eine niedrige Bauhöhe bei gleichzeitiger Effizienz, aufgrund der City-Lage, war eine der Vorgaben. Eine geplante "Überdimensionierung" oder besser gesagt "extra große Anlage" zur Reduzierung der Einsatzzeit eine weitere.

Schwere Maschinen für die Anrainer fast unsichtbar zu machen und die Geräuschemission so gering wie möglich zu halten, war das Ziel. Eine zusätzliche Besonderheit war die Option des 180° drehbaren Aufbaus der eingehausten Materialaufgabe über die Längsseite des Aufgabetrichters. Nach Planungsabschluss stand eine Besichtigung einer ähnlichen Recycling-Anlage bei einem Sandvik-Kunden in Österreich an. Die Sandvik Performance des Prisec CI521 überzeugte, sodass gegen Mitte des Jahres die Auftragsvergabe unter Dach und Fach war. In Kooperation mit der örtlichen Stahlbaufirma FAF Falkensee wurde die semimobile Kufenanlage mitsamt der Einhausung auf der Bodenplatte planmäßig installiert und ohne Verzögerung in Betrieb genommen.

"Das technische Highlight ist für mich die Bedienung der Anlage vom Radlader aus – per WLAN über den Tablet PC", berichtet der Technik affine Holger Bauditz. Zusammen mit der Partnerfirma K2 Automation, hat Sandvik dafür gesorgt, dass die Steuerung der Brecher noch flexibler geworden ist. Darüber hinaus ist man in der Lage, über Ferndiagnose einen Maschinenstillstand durch Wartung und Fehlerbeseitigung zu minimieren. Während auf der gegenüber liegenden Spree-Seite, das Riesenrad des ehemaligen "Spreeparks" vor sich hin rostet und sich bei günstigem Wind in Zeitlupe dreht, erstrahlt der BRB-Standort in neuem Glanz – reger Betrieb inklusive. Ganz bewusst wurde hier als stilistisches Element Corten Stahl beim Treppenaufgang des aus Sichtbeton und Glas bestehenden Waagenhauses mit Büro eingesetzt. In Eigenleistung entstanden auch die riesigen "Beton-Lego-Steine" die das ca. 20000 m² große Firmengelände umgibt. Selbst der Platz wurde inklusive Kabelkanälen, Wasserversorgung und Bodenplatte vorbereitet.

Eine vom Waagenhaus ansteuerbare Beregnungsanlage deckt die gesamte Produktionsstätte ab und reduziert die Staubentwicklung auf ein Minimum. Eine Reifenwaschanlage rundet die durchdachte Planung des neuen Standortes ab. "Wir haben die Chance genutzt und den aktuellen Stand der Technik verbaut", erläutert Holger Bauditz, geschäftsführender Gesellschafter der BRB. Energiesparende LED-Beleuchtung ergänzt das Gesamtkonzept. Fürs Auge gibt es noch einen bis zu 3 m hohen Springbrunnen, der in ein langgestrecktes Becken integriert ist – Fische inklusive. Im 1-Schichtbetrieb können die Mitarbeiter der BRB einen Jahresumschlag von 150.000 t Mineralik und 150.000 t Boden erzielen. Im Rahmen des Berliner Verwertungskreises wird sauberer Bauschutt, Asphaltschollen, reiner Beton, Naturstein und Bodenaushub angenommen. An der Köpenicker Chaussee fungiert man als "Tankstelle" für den stetigen Materialabruf für den Erd- und Tiefbau, den Kabelbau, den Straßenbau und teilweise für den Landschaftsbau. Mit eigenen Sattelzügen versorgt man die Kunden bspw. mit Füllboden, RC-Füllboden, Vegetationsdeckschichten, Sanden, Tragschichten und Natursteinschotter. Auch wenn sich einige nicht mit dem neuen Flughafen BER Berlin Brandenburg rühmen können – BRB sieht die termintreue Lieferung von Füllbodenmaterial für den Unterbau durchaus als Referenz an.

Das Fazit nach den Erfahrungen mit der ersten Sandvik-Maschine fasst der geschäftsführende Gesellschafter Bauditz kurz zusammen: "Ich bin höchst zufrieden! Die Zielsetzung von 200 bis 250 t/h werden problemlos erreicht." Die 2. Stufe, des vorab bereits vorgeplanten Ausbaus der Anlage, kann folgen. Hier ist ein 2er- oder 3er-Siebdeck mit Überkornrückführung und Leichtstoffabscheidung vorgesehen. Innerstädtisches Recycling ist also umsetzbar, von der behördlichen Genehmigung, unter Berücksichtigung der Belange der Anrainer bis hin zum wirtschaftlichen Erfolg.

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