Bremer Landesbank

Facettenreiche hanseatische Backsteinfassade besteht aus 65 verschiedenen Formsteinen

Deppe Backstein Fassaden
Die facettenreiche Backsteinfassade der Bremer Landesbank stellt einen klaren Bezug zur hanseatischen Baukultur her. Die dunkle Ziegelfassade mit Wölbungen, Linien, Säulen und Simsen setzt sich aus 65 verschiedenen Formsteinen zusammen. Foto: Ulrich Hoppe

Bremen (ABZ). – Nach dem Entwurf des Londoner Architekturbüros Caruso St John ist in der historischen Altstadt von Bremen ein moderner Hauptsitz für die Bremer Landesbank entstanden. Die facettenreiche Backsteinfassade stellt dabei einen klaren Bezug zur hanseatischen Baukultur her. Die dunkle Ziegelfassade mit Wölbungen, Linien, Säulen und Simsen setzt sich aus 65 verschiedenen Formsteinen zusammen. Der Sondersortierungsmix wurde für den Neubau von Deppe-Backstein-Keramik aus Uelsen-Lemke entwickelt und produziert. Das alte Bankgebäude aus dem Jahr 1969/1970 erwies sich als technisch unwirtschaftlich und nicht mehr zeitgemäß, sodass sich die Bremer Landesbank 2011 dazu entschied, zu einem Architektenwettbewerb für die Errichtung eines Neubaus einzuladen. Das Londoner Architekturbüro Caruso St John konnte mit seinem Entwurf überzeugen und setze ein neues Gebäude um, dass sich am norddeutschen Backstein-Expressionismus der 1920er Jahre orientiert. Auch die Farbigkeit der verwendeten Steine spielte eine wichtige Rolle. "Uns hat nicht nur die Handwerklichkeit des Deppe-Backsteins, sondern auch die Tatsache, dass der Klinker die gewünschte Farbvariation perfekt abbilden konnte, überzeugt", so Marco Carviezel, früher Architekt am Züricher Standort des Architekturbüros Caruso St John.

Die dunkelbraunen, in ihrer Farbigkeit variierenden Klinker benötigten keine zusätzliche Engobe, so Deppe Backstein. Durch ihre Robustheit und die geringe Wasseraufnahme seien die hart gebrannten Vollsteine gut für den Bau im hanseatischen Klima geeignet. Ein Großteil der Steine konnte maschinell mit der Wasserstrichpresse von Deppe-Backstein hergestellt werden, was die Produktionszeit reduzierte, so der Hersteller. Anders als standardisierte, handelsübliche Pressen könne das flexible Gerät 16 unterschiedliche Formsteine gleichzeitig pressen. Das Mauerwerk aus Wasserstrichsteinen ist gotisch geprägt und pfeilförmig in ornamentalen Friesen angelegt. Den Herstellerangaben zufolge erfordere es handwerkliches Geschick, einzelne Steine in ihrer Form so zu gestalten, dass sie gemeinsam eine gleichmäßige Wellenform ergeben. Demnach hätten Steine eingekürzt und Winkel abgeschnitten werden müssen, um die Wellenform zu erschaffen, so Deppe Backstein.

Die Abdecksteine der oberen Geschosse konnten aufgrund ihrer Größe nicht über die Wasserstrichpresse gepresst werden. Sie wurden von Hand bearbeitet. Die Tiefe und Dreidimensionalität des Mauerwerks trägt zu einem besonderen Gebäudecharakter bei. "Genau dieses Ergebnis war unser Antrieb", so Dirk Deppe. Das neue Bankgebäude umschließt einen Innenhof von 36 m Länge und 17 m Breite, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Im Gebäudeinneren haben Büros auf einer Bruttogeschossfläche von 24.000 m² Platz. Besonders sei dabei, dass jedes Büro über ein hof- oder fassadenseitiges Fenster verfüge, so Deppe-Backstein.

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