Brick Award 20

Anerkennung für herausragende Ziegelarchitektur

Wien/Österreich (ABZ). - „Architektur spielt eine wichtige Vermittlerrolle, indem sie die Verbindungen zwischen den Menschen und der bebauten Umwelt konfiguriert. Gerade im städtischen Raum brauchen wir innovative Ansätze zur Schaffung eines attraktiven Wohn- und Arbeitsumfeldes“, betont Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG.
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Gewinner Grand Prize & Kategorie “Sharing public spaces”: Schlesische Universität, Institut für Radio und Fernsehen. Foto: Adrià Goula

Architektur müsse sich ständig neu erfinden, indem sie mit neuen Formen, Materialien und Nutzungskonzepten arbeitet. Neben ästhetischen Ansprüchen sind strenge technische Vorschriften und immer höhere Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Nachhaltigkeitsthemen, wie energieeffizientes Bauen und Rezyklierbarkeit, sind heutzutage ebenso wichtig wie selbstverständlich. Gleichzeitig ist die Leistbarkeit des Wohnens ein wesentlicher und stets zu bedenkender Aspekt.

„Der Brick Award bietet Architekten aus aller Welt die Möglichkeit, ihre jüngsten kreativen Projekte im Bereich der innovativen Ziegelarchitektur zu präsentieren. Er soll Architekten und interessierte Laien gleichermaßen inspirieren, Designkonzepte zu teilen und neue Formen des Bauens zu erforschen. 2020 vergibt Wienerberger diesen international renommierten Preis zum neunten Mal. Dieses Jahr wurde eine Rekordzahl von 644 Projekten in 55 Ländern von 520 Architekten eingereicht“, berichtet Heimo Scheuch.

Der Preis ist mit einem Preisgeld von insgesamt 29 500 Euro für fünf Kategorien, einschließlich eines Grand Prize und eines Special Prize, ausgestattet. Nach Ablauf der Einreichungsfrist wurden von einer unabhängigen Vorjury 50 Nominierungen ausgewählt. Aus dieser Shortlist kürte eine internationale Jury die Gewinner.

Einem Projekt wurde dieses Jahr der „Grand Prize“ verliehen. Dieser erging an das Projekt Schlesische Universität, Institut für Radio und Fernsehen von BAAS arquitectura, Spanien, Grupa 5 architekti, Polen, und Maeccy biuro projektowe, Polen. Dieses Projekt ist auch der Gewinner der Kategorie “Sharing public spaces”. Ein radikaler und dennoch subtiler Ansatz überhöht das bestehende, historische Gefüge einer Straße in Kattowitz, die den Geist der Geschichte des schlesischen Kohlenbergbaus atmet. Ein dunkel schattiertes, offenes Gitterwerk aus Ziegeln umhüllt ein bescheidenes Mehrfamilienhaus in Form einer größeren, abstrakten Struktur. Das Haus, in dem auch eine Werkstatt zur Erzeugung von Glühbirnen untergebracht war, wurde früher von Arbeitern aus dem Kohlenbergwerk bewohnt und stand vor dem Abbruch. Diese eindrucksvolle Realisierung eines konzeptiv außergewöhnlichen Entwurfs, der bereits einen öffentlichen Wettbewerb gewonnen hatte und durch den Gedanken der Wiederverwendung und eine akzentuierte kontextuelle Sensitivität geprägt ist, ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von drei europäischen Architekturbüros und unterstreicht die einzigartige Atmosphäre der unmittelbaren Umgebung.

Das Gewinnerprojekt in der Kategorie “Living together” ist das Prototype Village House von Rafi Segal, MIT Rwanda Workshop Team (US) in Zusammenarbeit mit Rwanda Housing Authority (Ruanda). Dieses nachhaltige Haus wurde als Prototyp für leistbaren Wohnraum entworfen: ein Modell moderner und effizienter Architektur, zugeschnitten auf die lokalen Bedürfnisse in Ruanda. Das Prototype Village House repräsentiert eine Typologie des Wohnens. Die Häuser können als Doppelhäuser ausgelegt und in vielfältigen urbanen Mustern gestaltet werden.

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Gewinner Kategorie „Living Together“: Prototype Village House. Foto: Rafi Segal

Das Iturbide Studio des Taller Mauricio Rocha und Gabriela Carillo, Mexiko, ist Gewinner der Kategorie “Feeling at home”. Ein kleiner, von Wänden umgebener Raum, der sich vom Eingang bis zum Dach, harmonisch schwebend, zwischen den Höfen an beiden Enden erstreckt. Die Häuser im Barrio Niño Jesús in Mexico City haben meist nur ein oder zwei Stockwerke. Im dreistöckigen Iturbide Studio manifestieren sich die verschiedenen Räume mit hoher Intensität, indem sie die Straße und das Erdgeschoß mit der Skyline der Stadt verbinden, wo sich die vielfältige und lebendige Dachlandschaft der Gebäude mit den Baumkronen zu einem Ganzen vereint.

In derselben Kategorie wurde dem Projekt Can Jaime i n ?Isabelle by TEd ?A arquitectes in Spanien der Special Prize verliehen. Ein Haus an einem abgeschiedenen Ort, wo die Beziehung zwischen den verschiedenen Räumen durch das mediterrane Klima und die traditionelle architektonische Sprache bestimmt wird und die intelligente Nutzung der vier Innenhöfe besonders hervorsticht. Der Wert des Ziegels als natürliche Ressource verstärkt sich im Laufe der Zeit, da das Gebäude ein angenehmes Mikroklima entwickelt und zu einer bewohnbaren Oase für alle Jahreszeiten wird.

In der Kategorie “Working together” entschied sich die Jury für das Stadtarchiv Delft in den Niederlanden von Office Winhow (Niederlande) und Gottlieb Paludan Architects (Dänemark) als Kategoriegewinner. Die Jury beurteilte das Projekt als konzeptiv klar und präzise. Das offene Erdgeschoß entspricht der Rolle des Archivs als öffentliches Gebäude, als ein Ort, an dem die Geschichte der Stadt erforscht und dargestellt werden kann. Dagegen umschließen die geschlossenen Fassaden der oberen Stockwerke die im Archiv bewahrten Werke.

Die Maya-Somaiya-Bibliothek von Sameep Padora & Associates befindet sich in Indien. Die Jury kürte dieses Projekt zum Gewinner der Kategorie “Building outside the box”, da dieses in seinem innovativen Charakter genau dem Geist dieses Preises entspricht. Hier wurden Ziegel auf unkonventionelle Art zur Gestaltung des Dachs als schwebende Landschaft und Spielplatz einer Schule bei gleichzeitiger Betonung der Bibliotheksfunktion eingesetzt. Inspiriert durch alte Ziegelgewölbe in verschiedensten Teilen der Welt und geplant mittels hochentwickelter Computersoftware, ist dieses Projekt ein herausragendes Beispiel eines modernen Ziegelbaus.

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