Brücken schlagen

Lückenschluss auf ICE-Strecke zwischen Ebensfeld und Erfurt

Heidelberg Materials Deutsche Bahn Brückenbau
Zugunsten der kürzesten Linienführung und zur Schonung der Umwelt durchquert die Neubaustrecke der Bahn auf dem 107 km langen Trassenabschnitt 22 Tunnel und überspannt 29 Täler. Fotos: HeidelbergCement/Fuchs
Heidelberg Materials Deutsche Bahn Brückenbau
Die Grubentalbrücke zählt aufgrund ihrer semi-integralen Bauweise zu den modernsten Konstruktionen auf der Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt.

HEIDELBERG - Die Grubentalbrücke im Thüringer Wald ist eine der modernsten Brückenkonstruktionen auf der Bahnstrecke zwischen Berlin und München. Sie entstand im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit 8, in dem die DB Netz AG das innerdeutsche Streckennetz ausbaut. Erhöhte Anforderungen an den Beton und die Logistik meisterte die TBG Ilm-Beton GmbH & Co. KG für diese und drei weitere Brücken souverän.Um den Traum von der deutschen Einheit auch entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze Wirklichkeit werden zu lassen, beschloss die Bundesregierung 1991 unter anderem die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE). So konnten neue Verbindungen und Übergänge zwischen den ehemals getrennten Landesteilen geknüpft werden. Das Verkehrsprojekt der Deutschen Einheit 8 umfasst den Ausbau der Hochleistungstrasse der Bahn als Teil der östlichen Nord-Süd-Achse in Deutschland. Innerhalb des Großprojekts bezeichnet der Bauabschnitt VDE 8.1 die Neubaustrecke zwischen Ebensfeld und Erfurt. Zugunsten der kürzesten Linienführung und zur Schonung der Umwelt durchquert die Neubaustrecke auf dem 107 km langen Trassenabschnitt 22 Tunnel und überspannt 29 Täler.Zwischen den Ortschaften Masserberg und Goldisthal im Thüringer Wald überquert die Grubentalbrücke das gleichnamige Tal. Aufgrund ihrer semi-integralen Bauweise zählt die Brücke zu den modernsten Konstruktionen in diesem Projekt. Die Bogenkonstruktion mit einem 90 m weiten, massiven Betonbogen überspannt das Tal in 35 m Höhe. Der Sprengwerk-Bogen besteht aus zwei, jeweils zusätzlich in Querrichtung leicht gespreizten, massiven Bogenbeinen, die sich unterhalb des Scheitels vereinen und mit dem als Vollquerschnitt ausgeführten massiven Bogenscheitel monolithisch verbunden sind. Der 215 m lange Überbau ist als zweistegiger Spannbeton-Plattenbalken ebenfalls monolithisch mit dem Betonbogen sowie den massiven Stahlbetonwandscheiben verbunden und nur an den Widerlagern auf längs beweglichen Gleitlagern aufgelagert. Die monolithische Verbindung erlaubt es, auf Lager und begehbare Hohlpfeiler zu verzichten. Ein wesentlicher Vorteil der Konstruktionsweise liegt zudem darin, dass die auftretenden Längskräfte infolge Anfahren und Bremsen der Züge vollständig ohne Anordnung eines Horizontalkraftlagers über den Bogen abgeleitet werden.Für die Grubentalbrücke lieferte die TBG Ilm-Beton GmbH & Co.KG, eine Beteiligung der Heidelberger Beton GmbH, insgesamt 9000 m³ Transportbeton. Während für die Pfeilerscheiben ein Beton C40/50 eingebracht wurde, kam für die Erstellung des Bogens und Überbaus ein Beton C45/55 mit besonderen Anforderungen hinsichtlich eines hohen E-Moduls zum Einsatz. Der Beton wurde mit einem Portlandhüttenzement CEM II/A-S 52,5 N aus dem Zementwerk Lengfurt der HeidelbergCement AG erstellt und mit Fahrmischern auf die Brückenbaustelle geliefert. Insbesondere die Betonage des Plattenbalkens rechts und links vom Bogenscheitel stellte eine besondere Herausforderung an die Logistik der TBG Ilm-Beton dar. Um eine gleichmäßige Lastverteilung auf den fertigen darunter befindlichen Bogen zu gewährleisten und so einer Beschädigung vorzubeugen, mussten die zwei letzten Lücken gleichzeitig betoniert werden. Pro Lücke wurden mithilfe von Großmastpumpen parallel je 250 m³ Beton eingebracht. Dies bedeutete für die TBG Ilm-Beton, 62 Lieferungen vom 25 km entfernten Werk in Gehren pünktlich und in gleich bleibend hoher Qualität zu koordinieren. Acht Fahrmischer waren dafür kontinuierlich etwa zehn Stunden im Einsatz.Während die Grubentalbrücke an der mit etwa 600 m höchsten Stelle des Thüringer Walds liegt, ist die Massetalbrücke mit 78m die höchste Brücke des Projekts. Wie auch die nördlich gelegene Oelzetalbrücke ist die Massetalbrücke als Bogenbrücke mit aufliegendem Spannbeton-Durchlaufträger mit Hohlkastenquerschnitt konstruiert. Für beide Brücken lieferte die TBG Ilm-Beton insgesamt jeweils 15.000 m³ Transportbeton: davon für die Pfeiler einen Beton C35/45 und für Bogen und Überbau je einen Beton C40/50. Der Überbau wurde schrittweise mittels Taktschiebeanlage auf die zuvor erstellten Pfeiler geschoben.Ebenfalls mit Pressen auf die Pfeiler geschoben wurde der 248 m lange Überbau der Saubachtalbrücke im Bauabschnitt VDE 8.2 der Neubaustrecke zwischen Erfurt und Leipzig/Halle. Die zwei aus einem Transportbeton C35/45 der TBG Ilm-Beton erstellten Durchlaufträger sind als einzellige Spannbetonhohlkasten konzipiert und ruhen auf sich nach oben verjüngenden Hohlpfeilern.Die Brücken dieses Jahrhundertprojekts ermöglichen den zügigen Reiseverkehr von Nord nach Süd. Sie fördern die schnelle, umweltschonende Verbindung zwischen den Metropolen und erfüllen als zukunftsweisende Infrastrukturprojekte die Bedürfnisse einer mobilen Gesellschaft.Auf der Messe InfraTech ist die HeidelbergCement AG in Halle 11 am Stand 123 vertreten.

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