Brunnenbohranlagen-Geschäft wird nach Schrobenhausen verlegt

Bauer schließt Prakla-Standort in Peine

Schrobenhausen (ABZ). – Die Bauer AG will bis zum Ende des Jahres das Geschäft mit den Brunnenbohranlagen unter der Marke Prakla von Peine nach Schrobenhausen beziehungsweise Nordhausen verlagern und den entsprechenden Standort in Peine aufgeben.

Außerdem will Bauer die Esau & Hueber GmbH verkaufen, die Dienstleistungen und schlüsselfertige Anlagen für die weltweite Brau- und Getränkeindustrie bietet. Dies teilte das Unternehmen anlässlich der Vorstellung des Halbjahresfinanzberichtes mit. Die Esau & Hueber GmbH hatte in den vergangenen beiden Jahren Verluste verzeichnet. Die Bauer AG will sich laut dem Vorstandsvorsitzenden Michael Stomberg auf Kerngeschäfte und deren Wachstumsfelder konzentrieren. Daher beendet Bauer auch das Joint Venture mit Schlumberger zur Entwicklung und zum Bau von größeren landbasierten Tiefbohranlagen für den Öl- und Gasbereich.

Als Folge der Corona-Pandemie sind bei Bauer Leistung und Ergebnis deutlich geschrumpft. "Unsere Maschinenkunden investieren deutlich zurückhaltender", so Stomberg. Außerdem würden die verschiedenen landesspezifischen Bestimmungen sowie die weltweiten Reisebeschränkungen die Abwicklung von Projekten im Baugeschäft erschweren. Im ersten Halbjahr 2020 ging die Gesamtkonzernleistung der Bauer Gruppe gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 12,8 Prozent von 831,6 Millionen Euro auf 725 Millionen Euro zurück. Die Umsatzerlöse haben sich um 13 Prozent auf 648,5 Millionen Euro verringert und das EBIT lag mit 6,5 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahr von 35,3 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern des Konzerns war deutlich negativ und betrug –16 Millionen Euro (Vorjahr: –0,4 Millionen Euro).

Insgesamt war das Segment Bau besonders im zweiten Quartal deutlich von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen, während im ersten Quartal noch auf den meisten Baustellen gearbeitet werden konnte. In zahlreichen Ländern herrschten Ausgangs- sowie Reisebeschränkungen, was die Baustellenlogistik und Ausstattung mit Geräten, Material und Personal erschwerte.

Die Gesamtkonzernleistung im Segment Bau lag mit 321,5 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahr von 323 Millionen Euro. Das EBIT hat sich gegenüber der Vorjahresperiode von 4,5 Millionen Euro auf –1,7 Millionen Euro deutlich verringert. Das Ergebnis nach Steuern lag mit –11,2 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahr von –10 Millionen Euro. Hier spiegeln sich vor allem die Auswirkungen der Corona-Pandemie wieder, aber auch Zinssicherungsgeschäfte hatten aufgrund der entsprechenden Entwicklung der Marktzinsen einen negativen Einfluss. Ein positiver Ergebnisbeitrag, der aus der Entkonsolidierung einer Tochterfirma entstanden ist, wirkte etwas entgegen. Der Auftragsbestand ist im Segment Bau um 61,5 Prozent von 509 Millionen Euro im Vorjahr auf 822 Millionen Euro erheblich angestiegen. Hauptgrund hierfür war im wesentlich ein sehr großer Auftrag in Europa, den Bauer im zweiten Quartal erhalten hatte.

Das Segment Maschinen ist aktuell am deutlichsten von der Investitionszurückhaltung der Kunden betroffen. Dies zeigte sich vor allem im zweiten Quartal. Am Hauptstandort in Schrobenhausen wurde deshalb die Produktion heruntergefahren und entsprechend mit Kurzarbeit reagiert. Positiv ist das Geschäft in China. Dort ist die Auftragslage seit April wieder gut. Die Gesamtkonzernleistung im Segment Maschinen fiel im ersten Halbjahr gegenüber Vorjahr deutlich um 22 Prozent von 380,8 Millionen Euro auf 296,9 Millionen Euro, die Umsatzerlöse um 26,9 Prozent von 305 Millionen Euro auf 223,1 Millionen Euro. Das EBIT ist gegenüber dem Vorjahr von 31,2 Millionen Euro auf 6,1 Millionen Euro erheblich zurückgegangen. Das Ergebnis nach Steuern sank von 14,3 Millionen Euro auf –3,8 Millionen Euro. Der Auftragsbestand ist um 14,1 Prozent von 146,8 Millionen Euro im Vorjahr auf 126,1 Millionen Euro gefallen, ebenso der Auftragseingang um 16,7 Prozent von 377,7 Millionen Euro auf 314,8 Millionen Euro.

Das Segment Resources war im ersten Halbjahr wenig von der Corona-Pandemie beeinflusst. Für das zweite Halbjahr zeichnen sich jedoch auch hier Einflüsse auf die Märkte durch die Corona-Pandemie ab. Das Umweltgeschäft verlief gut, ebenso das Geschäft mit Brunnenausbaumaterialien. Im Segment Resources lag die Gesamtkonzernleistung nach dem ersten Halbjahr mit 142,5 Millionen Euro um 9,8 Prozent unter dem Vorjahr von 158 Millionen Euro.

Das EBIT verringerte sich dabei von 0,1 Millionen Euro auf –0,5 Millionen Euro und das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich leicht von 0,6 Millionen Euro auf0,7 Millionen Euro.

Der Auftragsbestand ist nach den ersten sechs Monaten um 10 Prozent von 363,8 Millionen Euro auf 327,5 Millionen Euro zurückgegangen. Der Auftragseingang ist dabei um 13 Prozent von 186 Millionen Euro auf 161,8 Millionen Euro gesunken.

Das Unternehmen kann die weiteren Entwicklungen nur schwer abschätzen. "Insgesamt sind wir aber zuversichtlich, dass es gelingen wird, die negativen Auswirkungen der Pandemie auf den Konzern durch die vielen eingeleiteten Maßnahmen gut beschränken zu können", so Stomberg.

Mit seinen drei Segmenten Bau, Maschinen und Resources und dem breit diversifizierten Geschäftsmodell ist der Konzern mit mehr als 110 Tochterunternehmen in rund 70 Ländern der Welt tätig.

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