BRV-Tagung

Verband lobte hohe Produktqualität

Baupolitik
Freuen sich über eine gelungene Veranstaltung (v.l.): Christian Glasel (stv. Sektionsleiter BMLFUW), Günter Gretzmacher MAS (BRV-Vorsitzender), Dr. Jutta Kraus (BMLFUW), Dr. Wolfgang Stanek (Präsident GSV), Martin Car (Geschäftsführer BRV). Foto: BRV

WIEN (ABZ). - Im Rahmen einer sehr gut besuchten Tagung zeigte der Österreichische Baustoff-Recycling Verband (BRV) kürzlich, wie Bauherrn und Recyclingwirtschaft in Zukunft mit hochwertigen Recycling-Baustoffen umgehen sollen: Eine Abfallendeverordnung wird im Sinne der derzeit bestehenden Richtlinie für Recycling-Baustoffe 10 Recycling-Baustoffarten definieren, die bau- und umwelttechnischen Anforderungen genügen müssen, um schon mit der Produktion den Produktstatus zu erhalten. Damit wird der mengenmäßig größte Abfallstrom (ausgenommen Bodenaushub) eine klare gesetzliche Regelung erhalten und damit Auftraggebern zusätzliche Rechtssicherheit bringen. So schnell wie möglich sollen die als Voraussetzung dienenden Normen für den verwertungsorientierten Rückbau und für Recycling-Baustoffe fertig gestellt werden, so dass mit den neuen Regelungen für kommendes Jahr zu rechnen sein wird.

Christian Glasel, stv. Sektionsleiter im BMLFUW eröffnete die BRV-Tagung mit dem klaren Bekenntnis, das Lebensministerium halte an einer Abfallendeverordnung für Recycling-Baustoffe fest, die Wichtigkeit dieser Maßnahme sei aufgrund der großen Mengen unbedingt notwendig. Die Rahmenbedingungen – wie ein Markt und klare technische Regelungen – existieren, womit die Voraussetzungen zum Produktstatus gegeben wären.

Günter Gretzmacher, Präsident des Baustoff-Recycling Verbandes, hebt die schon hohen Qualitätsanforderungen, die durch den Stand der Technik derzeit bereits gegeben seien, hervor: "6 Mio. t Recycling-Baustoffe werden derzeit schon produziert – wir haben viel Erfahrung, einen international anerkannten hohen Stand der Technik auf Basis der Richtlinien für Recycling-Baustoffe und erhoffen uns durch die in Aus-arbeitung befindliche Verordnung mehr Rechtssicherheit und eine höhere Wertschätzung des Baustoff-Recycling-Produktes".

Gretzmacher stellte dies nicht nur vor über 200 Experten aus Österreich fest, sondern konnte dabei auch Vertreter des Europäischen Güteschutzverbandes Recycling-Baustoffe, der EQAR, aus Deutschland, Tschechien und der Slowakei begrüßen.

Dr. Jutta Kraus stellte kurz das System der neuen Baustoff-Recycling Verordnung vor: Diese sei derzeit noch in Diskussion, es müssten noch Abklärungsarbeiten erledigt werden, sodass eine detaillierte Vorstellung noch nicht möglich wäre. Klar sei aber, dass das BMLFUW in Weiterverfolgung des Bundesabfallwirtschaftsplans und der bestehenden Richtlinie für Recycling-Baustoffe jedenfalls für die Qualitätsklassen A+ und A ein Abfallende vorbereite. Dies setzt einen neuen Standard beim verwertungsorientierten Rückbau voraus, also ein hohes Niveau beim Abbruch. Dazu werde unter Mitwirkung von Vertretern des Lebensministeriums, des BRV und weiterer Experten eine Rückbaunorm erarbeitet, die schon in wenigen Monaten zu Verfügung stehen wird.

Die hohe Qualität sprach auch Dr. Wolfgang Stanek, Präsident des Güteschutzverbandes Recycling-Baustoffe an: "Das Gütezeichen für Recycling-Baustoffe wird immer stärker nachgefragt – es ist im Erlass des Altlastensanierungsgesetzes angesprochen, es wird bei den Bauherrn nachgefragt und zeigt, dass eine externe, akkreditierte Prüfanstalt zusätzlich zu der werkseigenen Produktionskontrolle Proben entnimmt und die Qualität extern bestätigt". 120 Recycling-Baustoffe von über 40 Betrieben werden freiwillig von den Recyclingunternehmern diesem Güteschutz unterworfen. Stanek verweist dabei auf das gut eingefahrene System, das österreichweit jedem Baustoff-Recyclingproduzenten offen steht. Er bietet dem Lebensministerium an, dieses Instrument auch in Zukunft im Rahmen des Abfallendes zu verwenden.

Einen Konnex zu europäischen Regelungen stellt Harald Hirnschall, Experte des BRV in Normenangelegenheiten und langjähriger Vorstand, her. Aus drei EN-Normen, die Asphalt, Beton und Gesteine regeln, soll eine recyclingrelevante Darstellung in Form einer Norm entstehen. Die Arbeiten sind so weit fortgeschritten, dass noch im Sommer mit einem Entwurf zu rechnen ist. "Diese Norm wird", so Hirnschall, "gemeinsam mit der Rückbaunorm eine verbindliche Basis für die Abfallendeverordnung Recycling-Baustoffe bilden".

In weiteren Vorträgen wurde der Zusammenhang von Ressourcenschonung und Urban Mining sowie Nachhaltigkeit hergestellt. Auch wenn derzeitige Forschungsprogramme des Verkehrsministeriums auf "Smart Cities" und "Seltene Erden" fokussiert sind, ist auch das Thema Ressourcenschonung bei der Gewinnung von Baustoffen ein Thema.

Unter der Moderation von Gerhard Eberl, Asfinag, diskutierten Bauherrn- und Wirtschaftsvertreter die Frage, was den Einsatz von Recycling-Baustoffen hemme. Straßenbaudirektor Beiglböck, Land Niederösterreich, verantwortlich für das größte Landesstraßennetz, betont den Willen, Recycling-Baustoffe einzusetzen. Derzeit sei dies vorwiegend im Straßenbau möglich, im Brückenbau und konstruktiven Verkehrsbau ist dies schwer umzusetzen. Mlinar betonte, dass die Asfinag in den Ausschreibungen Recycling fordere, aber der Markt dürfte dadurch nicht eingeschränkt werden. Mlinar ersuchte die Vertreter des Ministeriums, für Rechtssicherheit"zu sorgen, insbesondere undefinierte Begriffe wie "zulässig" oder "im Mindestausmaß" aus dem Altlastensanierungsgesetz zu streichen.

BRV-Präsident Günter Gretzmacher resümiert, der BRV hat letztes Jahr mit der Veranstaltung "Baustoff-Recycling – die Wende" das Thema Abfallende Recycling-Baustoffe gut eingeleitet, mit der aktuellen BRV-Tagung "Recycling-Baustoffe: Produkte der Zukunft" die Produkteigenschaft hervorgehoben – nächstes Jahr hoffe er, dass über die positive Umsetzung berichtet werden könne.

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