Bundesverband Gebäudemodernisierung legt Aktionsplan vor

Sanierung braucht keine Förderung

Leipzig (ABZ). – Die energetische Sanierung des eigenen Hauses lässt sich über eingesparte Heizkosten finanzieren – ohne staatliche Förderzuschüsse, sagt der Bundesverband Gebäudemodernisierung (BVGeM). Der Verband hat nach eigenen Angaben dazu einen "Aktionsplan Klimaschutz" entwickelt, der die Ziele von Hauseigentümern, der Bauschaffenden und des Klimaschutzes wirtschaftlich vereint. Der Zusagestopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) am 24. Januar sei demnach überfällig gewesen.

Um den Gebäudebestand klimaneutral zu sanieren, brauche es eine "neue Baubranche" und nicht die Subventionierung veralteter Strukturen, so der Verband. Der BVGeM arbeite bereits seit 2018 an einem Szenario "Sanieren ohne Förderzuschüsse" und präsentierte jetzt diesen Ansatz mit dem "Regionalen Aktionsplan Klimaschutz im Gebäudesektor".

Zum Erreichen der Klimaziele sind in Deutschland 1 250.000 Wohnungen pro Jahr zu sanieren, konstatiert der Verband. Kostenpunkt wäre demnach derzeit 60.000 bis 80.000 Euro je Wohnung. Bei einem jährlichen Fördervolumen von 10 Milliarden Euro gebe das lediglich 8000 Euro je Wohnung. Die komplizierte Förder-Bürokratie inklusive Baubegleitung durch einen Energieberater übersteigen laut Verband schnell diesen 8000-Euro-Zuschuss.

Der BVGeM-Vorschlag nenne daher im Kern die Transformation der Baubranche und den vollständigen Verzicht auf Zuschüsse. "Wir brauchen einen Sinneswandel beim Klimawandel vor allem durch optimierte Bauprozesse. Dadurch lassen sich die Kosten einer Sanierung um 30 bis 50 Prozent senken", erläutert Bauingenieur Ronald Meyer, Vorstand und Sprecher des BVGeM. Als staatliche Leistung schlägt der Verband vor, den Mehrwertsteuersatz für klimaschützende Bauleistungen von 19 auf 7 Prozent zusenken.

Die geringeren Steuereinnahmen könnten durch den Wegfall der Fördergelder und die Ersparnis in der Verwaltung aufgefangen werden, zugleich wirke die Umstellung wie ein Konjunkturprogramm. "Viele Sanierungen sind letztlich für unter 40.000 Euro pro Wohnung realisierbar und vollständig über eingesparte Energiekosten zu finanzieren", betont Jan Paruzynski vom BVGeM-Beirat "Energieberatung und Energieeffizienz".

Andreas Klingerbeck, Vorsitzender des BVGeM-Beirates "Klimaschutz und Nachhaltigkeit", ergänzt: "Wir erarbeiten derzeit einen Vorschlag für ein KfW-Förderprogramm, bei dem neben Klimaschutz auch alle bautechnischen Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden."Mit dem "Regionalen Aktionsplan Klimaschutz im Gebäudesektor" liege jetzt ein praktikables Umsetzungskonzept für Klimaschutz und Energieeffizienz vor, das laut Verband ganzheitlich angelegt ist und so für alle Beteiligten nur Vorteile bringt. "Mit regionalen Netzwerken aus Handwerksbetrieben und der Kommunalverwaltung lässt sich das Thema 'Klimaschutz im Gebäudebestand' in den jeweiligen Regionen erfolgreich anschieben", so Maren Dern und Bernd Fuss vom BVGeM-Beirat "Kommunales Klimaschutzmanagement".

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