Bunte Stadtoase

Lamellen beleben "Skyline Plaza"

Frankfurt Fassaden
Eine Längsseite der aus Aluminiumblech bestehenden Rippen ist farbig, so dass ein Regenbogenfarbkreis das Gebäude einmal umläuft. Foto: Jens Kirchner

FRANKFURT/MAIN (ABZ). - Zwischen Messe, Hauptbahnhof und Bankenviertel bildet der Neubau des "Skyline Plaza" in Frankfurt den Kopf des neu erschlossenen Europaviertels. Auf etwa 38.000 m² Verkaufsfläche befinden sich rund 170 Shops, ergänzt durch Gastronomie-, Wellness- und Fitnessangebote sowie Parkflächen. Highlight ist ein frei zugänglicher Stadtgarten auf dem Flachdach des Gebäudes. Der Entwurf für das Gesamtgebäude wurde von ECE Architekten realisiert, die Gestaltung der Fassaden und der Dachaufsicht stammt von Jourdan & Müller. Das Europaviertel befindet sich im Frankfurter Stadtteil Gallus, auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes. Als neues Stadtquartier bietet es zukünftig Platz zum Wohnen, Arbeiten und Einkaufen. Die zentrale Achse des Viertels, die Europa-Allee, führt direkt auf das Skyline Plaza zu. Mit seiner fein gegliederten Struktur und der geschwungenen Fassade legt sich der Baukörper wie ein "Organ im Gewebe der Stadt" in die heterogene Umgebung und verbindet das neue Quartier mit der Innenstadt. Die lebendige Fassade erscheint aus jedem Blickwinkel anders: vertikale Lamellen überlagern sich, schwingen vor oder zurück, ihre Farben wechseln. "Es geht nicht mehr um das statische Sehereignis, sondern um das Dynamische, die Simultanität der Perspektiven", erklärt Benjamin Jourdan den Entwurfsansatz für das Äußere des Skyline Plaza.

Ein leicht modifiziertes Oval bildet den Grundriss des Gebäudes mit sechs Ebenen. Zugänglich sind sie über vier Haupteingänge, die sich jeweils auf den Mittelachsen des Gebäudes befinden. Ihre Lage orientiert sich am vorhandene Straßen- und Wegesystem und bindet so den Baukörper in die Umgebung ein. Um den Stadtgarten auf der Dachfläche 24 Stunden frei zugänglich zu machen, gibt es darüber hinaus einen separaten Nachtzugang mit direkter Verbindung nach oben. Und auch das in den oberen Stockwerken angesiedelte Meridian Spa hat einen eigenen Aufgang. Im Inneren erschließen parallel zur Außenhaut verlaufende Passagen die Läden, die sich vornehmlich im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss befinden. Das Gebäudezentrum prägt in diesen Stockwerken ein Innenhof, der sich mit seinem Luftraum in beide Einkaufsebenen schneidet. Angelehnt an die Gestaltung des Dachgartens und der Fassade wiederholen sich Farben, Materialien und geschwungene Formen im gesamten Innenraum. Unter den Einkaufsebenen liegt die Tiefgarage. Auch das zweite, dritte und vierte Obergeschoss ist jeweils vornehmlich mit Parkflächen belegt. Im zweiten Obergeschoss werden diese durch weitere Ladenflächen ergänzt, im dritten und vierten durch das Wellness- und Fitnessressort, das sich bis in die Dachebene erstreckt. Als Krönung erwartet die Besucher auf dem Dach eine rund 7300 m² große, grüne Oase mit vielfältigen Angeboten. Darunter z. B. Spielplätze, ein Putting Green, eine Eventbühne und ein großzügiges Restaurant. Zukünftig werden die Besucher sogar ein kleines Areal vorfinden, auf dem Wein angebaut wird.

Von den umliegenden Hochhäusern aus komplett einsehbar wird der Dachgarten zur vollwertigen Gebäudeansicht. Eine Verbindung zur Farbigkeit der Fassade wird durch die Verkleidung des Parkdecks auf dem Dach des Gebäudes geschaffen: Dreiecksförmige Lamellen dienen hier nicht nur funktional als Überdachung für die Parkplätze, sondern führen darüber hinaus den Dachgarten visuell als farbige Feldlandschaft weiter. Auch die anderen Fassadenansichten prägt eine Struktur aus Metalllamellen. Über Konsolen sind sie in einer zweiten Ebene vor dem großzügig verglasten Baukörper installiert. In wechselnden Längen und Höhen sind etwa 3000 Lamellen zwischen horizontalen Bändern vertikal angeordnet. Eine Längsseite der aus Aluminiumblech bestehenden Rippen ist farbig, so dass ein Regenbogenfarbkreis das Gebäude einmal umläuft. Auf der Rückseite wechseln die Far-ben in Graduierungsstufen von Weiß zu Schwarz. Die Vorderkanten der Lamellen sind verspiegelt. Nachts werden die Lamellen außerdem illuminiert.

Um die farbige Lebendigkeit der Lamellen möglichst lange zu gewährleisten, entschieden sich die Planer für eine Duraflon-Beschichtung von HD Wahl. Eine Bandbreite von insgesamt 59 verschiedenen, in hohem Maße UV-stabilen und witterungsbeständigen NCS-Farbtönen ist das Ergebnis. Die Oberflächen versprechen nicht zuletzt einen beständigen Erhalt der Farbbrillanz der Fassaden und beugen damit einem Wertverlust des Gebäudes maßgeblich vor. Beständigkeit und Qualität des Gebäudes beschränken sich gleichwohl nicht auf die Oberfläche: Für die nachhaltige Planung und städtebauliche Integration wurde das im vergangenen Jahr eröffnete Skyline Plaza bereits mit dem Vorzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB in Gold ausgezeichnet.

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