BVMB drängt auf Stärkung von Sanierung und Ausbau des Schienennetzes

Bauwirtschaft wartet auf Abruf der Kapazitäten

Bonn (ABZ). – Die Deutsche Bahn ist massiv in der öffentlichen Kritik: Die Züge sind unpünktlich, der Service unzuverlässig sagt die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen e. V. (BVMB) als zentraler Interessenverband der deutschen Bahnbau- und –sicherungsunternehmen. Hierfür gebe es eine klare Ursache: "Um die Performance der Bahn wieder auf ein gutes Niveau zu heben, ist eine substanzielle Qualitätsverbesserung der Schieneninfrastruktur durch bauliche Maßnahmen zwingend erforderlich", stellt BVMB-Hauptgeschäftsführer Michael Gilka anlässlich der Eröffnung der Messe InnoTrans 2022 fest.

Ohne konzertierte Aktion für Sanierung und Ausbau des maroden und überlasteten deutschen Schienennetzes könnten auch die verkehrs- und umweltpolitischen Ziele der Politik nicht erreicht werden und die Verkehrswende drohe zu scheitern. Die BVMB bietet laut Gilka der DB AG und der Politik hierfür ausdrücklich den weiteren Schulterschluss mit der Bauwirtschaft an: "Die gründliche und nachhaltige Ertüchtigung des Schienennetzes gelingt nicht ohne die Bauwirtschaft, die hierfür erhebliche Kapazitäten aufgebaut hat und auf deren Abruf wartet."

Zugleich sieht der Verband erheblichen Nachholbedarf und weist zugleich eine Verantwortlichkeit der Bauwirtschaft für die vielen Zugverspätungen zurück: "Die Baustellen im Netz und die Bauwirtschaft sind nicht schuld an den Verspätungen, sondern die mangelhafte Qualität eines Schienennetzes, das über Jahrzehnte auf Verschleiß gefahren wurde. Bauen ist nicht Teil des Problems, sondern unverzichtbarer Teil der Lösung!", stellt Michael Gilka klar.

Die Bautätigkeiten müssten vielmehr noch deutlich weiter ausgeweitet werden, um die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Schienennetzes in Deutschland überhaupt ansatzweise gewährleisten zu können. Das Thema sei nicht nur relevant für pünktliche Züge, sondern auch zugleich elementare Voraussetzung dafür, dass die politisch gewollte Verkehrswende nicht scheitert. "Dazu braucht es aber dringend eine umsetzbare Strategie und weitere zusätzliche Investitionsmittel", appelliert die BVMB insoweit sowohl an die Bundesregierung als auch an die Bahn.

Das gelte erst recht vor dem Hintergrund der aktuell drastisch steigenden Baustoff- und Energiepreise. "Bei derartig steigenden Preisen braucht es schon rein rechnerisch bereits mehr Geld, um allein die geplanten Bauvorhaben vollumfänglich umsetzen zu können", rechnet Gilka vor.

"Das Schienennetz ist nach wie vor unterfinanziert. Wir können als Bauwirtschaft feststellen, dass wir seit 2020 trotz einer deutlichen Erhöhung der finanziellen Mittel (. . . ) netto weniger an Ersatzbauwerken und Instandhaltungsmaßnahmen bauen", moniert der Verbandsvertreter. Der Bund müsse die politische Verantwortung für das Schienennetz deutlicher umsetzen und mit einer klaren Strategie führen. Gilka begrüßt ausdrücklich die politische Vorgabe zum Deutschlandtakt, wie er auf dem Schienengipfel nochmals dargestellt wurde. Mit dieser Zielvorgabe müsse auch eine gesamtheitliche Finanzierung sichergestellt sein, die den aktuellen Entwicklungen Rechnung trägt.

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