CO2-Reduktion in der Baubranche

KS-Verband will ab 2042 klimapositiv sein

Der Bundesverband Kalksandsteinindustrie hat kürzlich einen Klima-Fahrplan vorgelegt, der den Weg der Branche in die Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 aufzeigt.
Bundesverband Kalksandsteinindustrie Verbände
Die Dampfhärtung ist laut Verband der zentrale Hebel zur klimaneutralen Produktion. Rund 90 Prozent des Energiebedarfs entfalle auf die Dampferzeugung. Die Umstellung auf regenerativen Strom oder grünen Wasserstoff ist technisch möglich, aber mit hohen Investitionskosten verbunden Foto: Bundesverband Kalksandsteinindustrie

Hannover (ABZ). – Laut Verband kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass die 76 deutschen Kalksandsteinwerke unter optimalen Rahmenbedingungen bereits 2042 klimaneutral und danach sogar klimapositiv werden können. In den Produkten sei dann nämlich mehr CO2 eingelagert als im gesamten Produktionsprozess freigesetzt würde.

Die gemeinsam mit der Unternehmensberatung Future Camp Climate und einem technischen Expertenrat der Kalksandsteinindustrie erarbeitete Studie zeige auf 117 Seiten, welche Schritte und Maßnahmen zum Erreichen der Klimaneutralität erforderlich seien sowie die damit verbundenen Kosten und die nötigen politischen Rahmenbedingungen.

Laut den Erstellern wurden bei der Erarbeitung des Plans neben dem Klimaneutralitätspfad zwei weitere Pfade als Vergleichsmaßstab modelliert: Ein Referenzpfad, in dem der bestehende Status quo fortgeschrieben werde, sowie ein Pionierpfad, der nur jene Maßnahmen umfasst, welche betriebswirtschaftlich sinnvoll und vertretbar seien. Der Plan basiere auf der aktuellen Umwelt-Produktdeklaration (EPD), nach der sich die CO2-Emissionen von Kalksandstein seit 2016 um weitere acht Prozent reduziert haben.

Die gute Ökobilanz resultiere unter anderem aus der CO2-Bindefähigkeit von Kalksandstein. Bei der sogenannten Recarbonisierung handele es sich um eine natürliche chemische Reaktion. Das aus der Umgebungsluft aufgenommene CO2 werde dabei fest in das kristalline Gefüge des Materials eingebunden und trete auch bei einem Abbruch des Gebäudes nicht wieder aus.

Laut Bundesverband hätten Untersuchungen des Fachbereichs Bau- und Umweltingenieurswesen der Universität Kassel gezeigt, dass 1 Tonne Kalksandsteinmaterial innerhalb von 50 Jahren rund 50 Kilogramm CO2 aufnehme. Bei einer Produktionsmenge von 8 Millionen Tonnen (Stand 2020) entspreche dies 400.000 Tonnen CO2.

"Rund 40 Prozent des bei der Herstellung entstehenden CO2 werden während des Lebenszyklus wieder gebunden. Damit leistet die Recarbonisierung einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Kalksandsteinindustrie und dürfte langfristig sogar zu einer positiven Ökobilanz führen", erläutert Verbands-Vorsitzender Jan Dietrich Radmacher.

Deshalb sei es nur folgerichtig, dass der Recarbonisierungseffekt bei der ökobilanziellen Bewertung des Baustoffs Kalksandstein in Zukunft mindernd berücksichtigt werde.

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