Comeback der Meisterpflicht

Starkes Signal oder Preistreiber?

Berlin (dpa). – Zu vielen Kunden kommen bald wieder mehr richtige Handwerksmeister – doch die Rückkehr zur Meisterpflicht in vielen Berufen ist umstritten. Die einen sehen den Meisterbrief als Garanten für "höchste Qualität" – die anderen warnen: nun steigen die Preise für die Kunden. Vor 15 Jahren war in mehr als 50 Berufen die Meisterpflicht weggefallen. Vergangene Woche nun beschloss der Bundestag, sie für zwölf Gewerke wieder einzuführen. Darunter sind: Fliesen- und Parkettleger, Rollladentechniker und Orgelbauer, dazu Drechsler, Holzspielzeugmacher, Böttcher und Raumausstatter. Bestehende Betriebe, die derzeit nicht der Meisterpflicht unterliegen, dürfen auch weiterhin ihr Handwerk selbstständig ausüben und erhalten einen Bestandsschutz. Wirtschaftsminister Peter Altmaier nannte die Wiedereinführung der Meisterpflicht ein "starkes Signal" für die Zukunft des Handwerks. Die Meisterpflicht sei Ausdruck der Wertschätzung gegenüber dem Handwerk, sagte der CDU-Politiker. "Sie wird die Qualität, die duale Berufsausbildung und die Qualifizierung im Handwerk fördern und die Zukunft der Betriebe gewährleisten." Der Bundesrat berät kurz vor Weihnachten über die Reform. Es wird erwartet, dass die Länderkammer keine Einwendungen erhebt und die Änderungen Anfang 2020 in Kraft treten können.Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer sagte, das Bekenntnis zum Meisterbrief sei ein wichtiges und starkes Zukunftssignal an Gesellschaft und Verbraucher. "Schließlich ist und bleibt der Meisterbrief das Qualitätssiegel, dem Kunden am meisten vertrauen."Nach der Abschaffung der Meisterpflicht in vielen Berufen sei es zu einem "Gründungsboom" von Betrieben und zu mehr Wettbewerb gekommen, argumentieren Ökonomen. Davon hätten Kunden profitiert – denn sie könnten selbst entscheiden, für welche Arbeit sie einen teureren Meisterbetrieb engagieren oder einen günstigeren Anbieter. Nun aber würden Markteintritte durch neue Betriebe deutlich schwieriger, weil das Ablegen einer Meisterprüfung kosten- und zeitintensiv sei, sagte der Vorsitzende der Monopolkommission, Achim Wambach, der Deutschen Presse-Agentur. Die Änderungen an der Handwerksordnung seien ein Schritt zurück. "Aus Sicht der Verbraucher wird der Zugang zu Handwerksleistungen mit der Wiedereinführung der Meisterpflicht schwieriger. Die Wartezeiten und die Preise können steigen." Bereits heute müssen Kunden teilweise Wochen warten, bis ein Handwerker kommt.

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