Dachdeckerhandwerk

Verband erwartet angespannte Ertragslage

Köln (sow). – Der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) rechnet für das Jahr 2020 damit, dass die Ertragslage im Dachdeckerhandwerk unter Druck gerät. Diese dürfte in diesem Jahr "nur knapp zufriedenstellend bis ausreichend ausfallen", heißt es in einem Geschäftsbericht, den der Zentralverband jetzt veröffentlicht hat. Der Verband geht davon aus, dass die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sich in der Bauwirtschaft später und schwächer als in anderen Branchen des produzierenden Gewerbes zeigen werden. Im kommenden Jahr 2021 sei dadurch hinsichtlich des Ertrags eine "angespannte" oder sogar "sehr schlechte" Lage möglich.

Die Entwicklung werde davon abhängen, wie lange die Coronavirus-Pandemie dauert und in welchem Umfang Aufträge verschoben beziehungsweise storniert werden, heißt es in dem Geschäftsbericht. Auch in welchem Umfang Personal und Material verfügbar seien und wie wirksam staatliche Hilfen sein werden, seien wichtige Faktoren.

Den größten Einbruch dürfte es 2020 im Wirtschaftsbau geben, meint der VVDH. Dieser hänge maßgeblich von der wirtschaftlichen Lage und Stabilität des Verarbeitenden Gewerbes ab, und dies sei besonders von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Im Sektor Öffentlicher Bau würden Baumaßnahmen in den Städten und Gemeinden zunehmend scheitern, weil Personal fehle. Aufgrund der Coronavirus-Krise würden außerdem die Einnahmen der Kommunen durch die Gewerbesteuer sinken, befürchtet der Verband.

Sehr wichtig für die Betriebe des Dachdeckerhandwerks sei, wie sich Bestandsmaßnahmen im Wohnungsbau entwickeln. Diese Aufträge lagen vor Ausbruch der Coronavirus-Krise auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Der ZVDH rechnet jedoch damit, dass viele Privateigentümer und Wohnungsunternehmen in dieser Hinsicht künftig weniger investieren und Aufträge verschieben oder zurückstellen werden. Durch günstige Energiepreise sinke in vielen Privathaushalten der Anreiz, kurzfristig in Energieeffizienz zu investieren und Sanierungsmaßnahmen vorzunehmen.

Der Wohnungsbau habe weiterhin eine große Bedeutung, verliere aber an Kraft, so der Verband. Mittelfristig würden zwar durch den Zuzug in Großstädte weiterhin viele Geschosswohnungen neu gebaut werden. Für das Jahr 2030 geht der ZVDH aber davon aus, dass durchschnittlich pro Jahr nur noch 230.000 Wohneinheiten fertiggestellt werden (Umbaumaßnahmen im Bestand eingeschlossen). Grund dafür sei die voraussichtliche Altersstruktur der Bevölkerung. Momentan werden durchschnittlich pro Jahr 315.000 Wohneinheiten fertiggestellt.

Dennoch prognostiziert der Verband, dass sich nach der Krise – von niedrigerer Basis startend –die zuletzt positive Entwicklung der Bauinvestitionen weiter fortsetzen wird. Das Dachdeckerhandwerk hofft auf positive Effekte des Klimapakets 2030 der Bundesregierung, das Regelungen zur Förderung der energetischen Gebäudesanierung enthält.

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