Dachkonstruktion des Londoner Bahnhofs

In Form eines Rochens umgesetzt

Holz
Die Lasten der mächtigen Dachkonstruktion in Holz werden auf eine Stahlkonstruktion, bestehend aus Trägern und Stützen, abgeleitet. Foto: Fereday+Pollard

London (ABZ). – Die spektakuläre Tonnendach-Holzkonstruktion der Wiehag aus Österreich für die Londoner Crossrail Bahnstation Canary Wharf hat 2016 international große Anerkennung gefunden. Danach kam der Anschlussauftrag für die Abbey Wood Station. Diese bildet die Endstation der Crossrail-Linie. Der Holzschutz für das Tragwerk aus Brettschichtholz erfolgt nach Angaben von Remmers erneut mit Produkten des Unternehmens mit Sitz in Löningen. Moderne Architektur finde den Weg zurück zur geschwungenen Form – Rechteck und Quadrat verlören an Dominanz. Ein typisches Beispiel dafür sei die Holzdachkonstruktion für eine weitere Crossrail-Station in London, die Abbey Wood Station. Das Architekturbüro Fereday + Pollard ließ sich bei seinem Entwurf von der Natur inspirieren: Funktion und Form vereinen sich bei ihr prinzipiell zu höchster Effizienz. So wie bei einem extravaganten Meerestier – dem Rochen: Eine riesige Spannbreite und scheinbar schwereloses Schweben sind bei ihm kein Widerspruch.

Das wären zweifellos auch die Merkmale einer idealen Decke, die mit wenigen Stützen auskommt, die doch immer nur ein Steh-im-Weg sind. Wer kann so etwas bauen und wie? Auf diese Kernfragen habe die oberösterreichische Wiehag mit einer Tragkonstruktion aus Brettschichtholz eine Antwort gegeben. Das Holzbau- und Bauunternehmen habe sich international einen exzellenten Ruf erworben. Mehr als 70 % mache die Exportquote im Ingenieurholzbau bei Wiehag mittlerweile aus. Die Besonderheiten der Tragstruktur erläutert Projektleiter Ernst Kirchmayer: "Die Sicherheitsanforderungen im Bahnbau in UK sind extrem hoch und sehr herausfordernd. Die Lasten der mächtigen Dachkonstruktion in Holz werden auf eine Stahlkonstruktion, bestehend aus Trägern und Stützen, abgeleitet. Die Holzkonstruktion kann im Wesentlichen in vier Komponenten gegliedert werden:

  1. Vier einfach gekrümmte Primärträgerstränge, ausgeführt als Gerberträger mit einer Gesamtlänge von 45 m je Strang.
  2. Einfach und doppelt gekrümmte Sekundärträger, hauptsächlich mittels Wiehag-WHB System an die Primärträger angeschlossen.
  3. 18 gerade oder einfach gekrümmte Tertiärträgerstränge.
  4. Drei-Schicht-Naturholzplatten aus Lärche und Fichte, 1600 m². Die Komponenten eins bis drei sind Freiformen mit einer im Träger veränderlichen Abgratung an der Oberkante. Die sichtbaren Stränge sind in Sichtqualität. Einige Stränge sind doppelt gekrümmt, der Großteil der Träger ist gekrümmt."

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Holz
Funktion und Form der Abbey Wood Station vereinen sich zu höchster Effizienz. Abb.: Fereday+Pollard

Der Baustoff Holz hatte bei diesem Bauvorhaben eine Vielzahl von Anforderungen zu erfüllen: An allererster Stelle mussten die Leimbinder eine sichere Statik gewährleisten. Die Gesamtkonstruktion sollte aber auch ästhetischen Ansprüchen genügen. Die Form eines Rochens sei bereits ein Fingerzeig in Richtung Natur gewesen und dieser Eindruck sollte durch die geschwungenen Holzflächen noch verstärkt werden. Das sei gelungen – so blieb als Forderung nur noch die nach einem adäquaten Holzschutz für die Konstruktion.

Das vielfach erprobte Konzept der Wiehag GmbH: Einsatz von Remmers-Produkten, um den Werkstoff Holz sowohl optisch bestens zur Geltung zu bringen, als auch, um seinen Bestand nachhaltig zu sichern. Das erforderte einen zuverlässigen Schutz vor den Angriffen der Umwelt (UV-Strahlen der Sonne, Kälte und Nässe sowie holzzerstörende Insekten).

Der Beschichtungsaufbau setzte sich aus folgenden Bestandteilen zusammen: Lärchenträger 1x Induline SW-900 IT, 2x Induline LW-716-WF – mit UV Absorber, Fichtenhölzer, verdeckt und 1x Induline SW-900 IT. Letztere – eine farblose, wässrige Imprägnierung zum Schutz vor Fäulnis und Bläue für statisch nicht beanspruchte Hölzer ohne Erdkontakt im Außenbereich – erwies sich für die Behandlung von maßhaltigen und nicht maßhaltigen Holzbauteilen (z. B. Leimbinder, Fenster, Außentüren, Verschalungen, usw.) als geeignet. Durch die holzverfestigende Wirkung wird nach Herstellerangaben zusätzlich eine Verbesserung des Holzrohschliffs mit gleichzeitigem Feuchtigkeitsschutz insbesondere der Hirnholzbereiche erzielt. Induline LW-716-WF – eine wasseremulgierte UV-Schutzlasur für Holz im Innen- und Außenbereich bzw. Dünnschichtlasur – schütze das Holz vor UV-Strahlung durch Nano-UV-Absorber und sei frei von Bioziden – somit auch innen einsetzbar. Der Anstrichfilm mit Abperleffekt blättere nicht ab, reiße nicht und eigne sich zur Beschichtung von nicht maßhaltigen Holzbauteilen aus Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche (z. B. Verkleidungen, Verschalungen, Verbretterungen, Zäune, Tore, Pergolen, Gartenhäuser, Dachuntersichten, etc.).

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