Dälken hat seinen Hauptsitz erweitert

Holz für Fassade wurde organisch veredelt

Bauen mit Holz
Das Familienunternehmen Dälken Architektur hat seinen Hauptsitz in Georgsmarienhütte erweitert. Foto: Christa Henke

Georgsmarienhütte (ABZ). – Das Familienunternehmen Dälken Architektur + Generalplanung wird für die Erweiterung seines Hauptsitzes in Georgsmarienhütte in diesem Jahr mit einem Iconic Award ausgezeichnet. Dälken überzeugte mit seiner schimmernden Fassade aus geflämmtem Accoya-Holz in der Kategorie Architecture und erhält die Auszeichnung "ICONIC AWARDS 2020: Innovative Architecture – Selection".

Der niederländische Hersteller Zwarthout hat die schimmernden anthrazitfarbenen Bretter für die Fassade des Anbaus mit der traditionell japanischen Shou-Sugi-Ban-Methode bearbeitet und dadurch organisch veredelt. "Bei der Shou-Sugi-Ban-Technik ("gebrannte Zeder") wird Nadelholz einseitig eingebrannt, indem je drei Bretter zu einem Schornstein zusammengebunden werden, in dessen unterem Ende ein Feuer entfacht wird", beschreibt die Firma Zwarthout die traditionelle Technik auf ihrer Internetseite. Fassadenelemente von japanischen Holzhäusern würden so mit einer feuerhemmenden Kohleschicht versehen. Die Fassadenbekleidung sei nachhaltig und ästhetisch.

Durch diesen kontrollierten Brennprozess wird das Holz auf natürliche Weise konserviert. Es ist keine weitere Beschichtung über chemische Zusätze erforderlich. Im Gegensatz zu anderen Holzkonstruktionen ist das Accoya-Holz nach der Bearbeitung witterungsresistent und weniger anfällig für Pilze und holzzerstörende Insekten. Die Unikate mit ihrer puren schwarzen Kohleschicht sind besonders robust und sehr langlebig.

Den Angaben von Zwarthout zufolge stamme jeder der Balken aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Er binde CO2 und trage dadurch zur Reduzierung der Menge an CO2-Menge in der Atmosphäre bei. Für jeden Baum, den Zwarthout verarbeite, pflanze das Unternehmen fünf neue Bäume. Das Holz sei FSC- und PEFC-zertifiziert und alle Produkte seien biobasiert und gut abbaubar. "Wir sind bemüht, unseren Produktionsprozess 2020 CO2-neutral zu gestalten", erläutert das Unternehmen. Daher arbeite es daran, einen neuen Brennofen in Kombination mit einem Wärmetauscher zu entwickeln.

"Die Begeisterung für das Material Holz in der Architektur und die vielfältigen Möglichkeiten waren der Ausgangspunkt beim Bauvorhaben", erinnert sich die Innenarchitektin Hanna Berlemann. Vor der Entscheidung habe das Dälken-Projektteam sich bei einer Exkursion in die Niederlande das geflämmte Accoya-Holz als Fassade bei Gebäuden angesehen.

Das Holz wurde mit Hilfe einer Unterkonstruktion in variablen Längen und Breiten montiert. An zwei Wänden in den Obergeschossen wurde das Material auch nach innen getragen.

Nicht nur durch seine außergewöhnliche Fassade kontrastiert der Anbau mit dem Bestandsgebäude, auch durch seine unterschiedlich großen quadratischen Fenster, die beinahe wie zufällig platziert wirken. Der dreigeschossige, kubische Baukörper ist über eine vermittelnde Glasfuge an das Bestandsgebäude angeschlossen. "Es war an der Zeit, unser architektonisches Selbstverständnis mit unserem eigenen Gebäude nach außen zu tragen", erläutert Geschäftsführer Bernd Dälken. Die Erweiterung verbessere die funktionalen Abläufe. So würden flexibel nutzbare Arbeitsplätze nun die Projektarbeit unterstützen. Neben neuen Sozialräumen seien in der Erweiterung auch "Thinktanks" entstanden, um Kommunikationsorte zu schaffen und Rückzugsorte für noch konzentrierteres Arbeiten zu bieten. Für Mitarbeitende, die mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, gebe es nun einen Duschbereich mit Umkleidemöglichkeit.

Im Frühjahr 2020 eröffnete Dälken zudem einen neuen vierten Standort in Köln und bezog im Juni 2020 in Stuttgart neue Büroflächen.

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