Dank individueller Kennlinie

Lebensdauer von Antriebsbatterien verlängern

Fronius Fördern, Heben, Lagern
Eine Flotte von 59 elektrisch betriebenen Flurförderzeugen sorgt in dem Logistikzentrum für einen reibungslosen Materialfluss. Foto: Fronius International

Vechta-Calveslage (ABZ). – 59 elektrisch angetriebene Flurförderzeuge betreibt die Big Dutchman AG in ihrem Logistikzentrum im niedersächsischen Vechta-Calveslage. Um die Flotte zuverlässig und wirtschaftlich mit Energie zu versorgen, setzt der Spezialist für Stalleinrichtungen und Fütterungsanlagen auf die Selectiva-Batterieladegeräte von Fronius. Diese sorgen mit dem Ri-Ladeprozess für eine besonders kühle und schonende Ladung und verlängern so die Lebensdauer der Antriebsbatterien erheblich."Pro Tag rollen hier bis zu 50 Laster auf den Hof", sagt Bernd Gürtler, der als Senior Manager Logistics Services für den reibungslosen Materialfluss im Lager verantwortlich ist. "Um eine solche Warenmenge schnell und effizient abzufertigen, braucht es eine leistungsfähige und zuverlässige Technik."Die Big Dutchman AG ist auf Stalleinrichtungen und Fütterungsanlagen für die moderne Schweine- und Geflügelhaltung spezialisiert. 1938 erfanden die Firmengründer im US-amerikanischen Holland/Michigan das erste automatische Fütterungssystem der Welt.Mittlerweile umfasst das Portfolio des Familienunternehmens einfache Anlagen, computergesteuerte Fütterungseinrichtungen mit Ausrüstungen für die Klimaregelung, Abluftreinigung und Reststoffverwertung sowie Hard- und -Software für das Management von Schweineaufzucht und -mast sowie Geflügelfleisch- und Eierproduktion. Big Dutchman ist in mehr als 100 Ländern auf fünf Kontinenten aktiv und gilt mit einem Umsatz von 688 Mio. Euro im Jahr 2014 in seiner Branche als Weltmarktführer. Seit 1985 befindet sich der Hauptsitz des Unternehmens im niedersächsischen Vechta-Calveslage. Hier sind rund 800 der weltweit 2500 Mitarbeiter beschäftigt, etwa ein Viertel davon arbeitet in der Logistik. Um die Wünsche der stetig wachsenden Kundschaft schnell und flexibel bedienen zu können, entschied sich Big Dutchman im Jahr 2008 für den Bau eines neuen Logistikzentrums. Mit der Inbetriebnahme des Neubaus begann das Unternehmen auch, seine Flotte von Flurförderzeugen nach und nach von Dieselstaplern auf elektrisch Betriebene umzustellen.Mittlerweile hat Big Dutchman im neuen Logistikzentrum 15 Schubmast-, 35 Front- und neun Schmalgangstapler mehrerer Hersteller im Einsatz. Ein Pool von 88 Antriebsbatterien sorgt dafür, dass die Flurförderzeuge möglichst immer verfügbar sind – schließlich arbeitet das Unternehmen im Drei-Schicht-Betrieb. Von der Ladetechnik für die Energiespeicher waren die Verantwortlichen jedoch zunächst nicht überzeugt: "Die Geräte, die uns die verschiedenen Hersteller mitgeliefert hatten, waren nur wenig effizient, der Energieverlust war sehr hoch", erklärt Logistikmanager Gürtler. "Auch wurden die Batterien beim Laden extrem heiß. Das wirkte sich negativ auf ihre Lebensdauer aus und verursachte häufige Defekte – sehr zum Leidwesen unserer Lagerleistung." Der Grund dafür war schnell gefunden: Bei herkömmlichen Ladeprozessen wie der 50-Hertz-Trafo-Technologie werden die Batterien nach einer fixen Kennlinie mit vorgegebenem Strom geladen. Dies führt zu einem erheblichen Leistungsverlust, da die Batterie diesen hohen Strom nicht komplett aufnehmen kann. Darüber hinaus findet am Ende des Ladezyklus eine starke Überladung statt, welche die Batterie erwärmt und dadurch beschädigt.Auf der Suche nach einer geeigneteren Lösung entdeckte der Logistik-Verantwortliche bei der Fachmesse LogiMAT 2013 den Stand von Fronius. Der österreichische Spezialist für Batterieladesysteme hatte da gerade die jüngste Generation seiner Selectiva-Ladegeräte für elektrisch angetriebene Flurförderzeuge vorgestellt. Diese waren mit einer nach eigenen Angaben revolutionären Neuerung ausgestattet: dem eigens entwickelten Ri-Ladeprozess. Dieser minimiert nicht nur den Energieverlust beim Ladevorgang und senkt dadurch die Stromkosten sowie den CO2-Ausstoß, sondern erhöht durch seine besonders kühle Ladung die Lebensdauer der Batterien. Mitte 2013 startete Big Dutchman erste Tests mit den Selectiva-Ladegeräten. Mit Erfolg: "Unsere selbst durchgeführten Messungen ergaben, dass die Fronius-Geräte die Batterien wesentlich kühler laden und der Energieaufwand deutlich geringer ist", zeigt sich Gürtler beeindruckt. Das Geheimnis für diese Verbesserung liegt im Ri-Ladeprozess: Anders als bei herkömmlichen Technologien folgt der Ladevorgang hier keiner Standard-Kennlinie. Der Ladestrom ergibt sich vielmehr aus dem Innenwiderstand (Ri) der Batterie, der wiederum von deren Alter, Temperatur und Ladezustand abhängig ist. "Damit ist jeder Zyklus ein Unikat mit einer individuellen Kennlinie", erläutert Stefan Rasche, Fachberater für Batterieladesysteme bei Fronius. "Die Überladung, die sowohl für einen hohen Energieverlust wie auch für die schädliche Erwärmung der Batterie sorgt, lässt sich so auf ein Minimum reduzieren."

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