Dem Klimawandel begegnen
Möglichkeiten zur Starkregen-Vorsorge
Zwischen 5 und 30 % der deutschen Bundesfernstraßen sind jährlich von Starkregen betroffen, Tendenz steigend. 2021 standen erstmals auch 31 % des Fernstraßennetzes unter Starkregen, wie der Monitoringbericht 2023 zur Anpassung an den Klimawandel zeigt.
Extremwetter verursacht Überflutungen, beschädigt Straßen und erhöht das Unfallrisiko. Ein neues Forschungsprojekt des Verkehrsministeriums untersucht die Schäden durch Starkregen, um die Infrastruktur besser zu schützen. Ziel ist es, bis 2030 alle Hauptverbindungen klimafest zu machen. Pragmatismus und schnelle, gezielte Maßnahmen sind nötig, um neuralgische Stellen zu entlasten.
Wie sich an solchen Stellen selbst große Wassermengen zu vertretbaren Kosten schnell und zuverlässig ableiten lassen – diese Frage hat für die zuständigen Bundes- und Landesbehörden mittlerweile hohe Priorität und treibt auch das auf nachhaltige Entwässerungslösungen spezialisierte WaterTech-Unternehmen Aco laut eigener Aussage zu neuen Lösungen an.
Abhilfe sollen beispielsweise Kanaldeckel mit einem verbesserten Abflussvolumen schaffen. Die muldenförmigen Einlaufroste der Aco-Produktlinie Multitop etwa verfügen über einen extragroßen, hydraulisch optimierten Einlaufquerschnitt, der erheblich mehr Niederschläge aufnehmen und Überflutungspunkte unmittelbar entlasten soll.
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Kompatibel mit allen gängigen Entwässerungssystemen können die Roste einfach anstelle des vorhandenen Kanaldeckels eingesetzt werden – ohne jeglichen Eingriff in den bestehenden Straßenaufbau, heißt es von Unternehmensseite. Als praktikabler Lösungsansatz habe sich zudem die Buchtenentwässerung des Betonwerks Neu-Ulm bewährt.
Der Spezialanbieter gehört seit Mitte 2023 zur Aco-Familie. Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung hat das Unternehmen aus einem zunächst als Sonderanfertigung konzipierten Bauteil ein Standardmodul für den zuverlässigen Überflutungsschutz entwickelt.
Das trapezförmige Fertigbauteil besteht aus einem Rinnenelement von rund 2,2 m Länge sowie einem Ablauf. Seitlich und an der Rückseite ist es mit einem 7 cm hohen Bordstein versehen. Das anströmende Oberflächenwasser wird nicht nur über den Einlaufrost, sondern auch über die Schlitzrinne aufgenommen und über den Kanalanschluss abgeleitet – das erhöht die Entwässerungsleistung um ein Vielfaches.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Entwässerungsbuchten muss das werkseitig vorproduzierte Modul nicht aufwendig vor Ort einbetoniert oder gepflastert werden, sondern lässt sich einfach einsetzen.
So verbreitet Ablaufbuchten auf deutschen Autobahnen sind, sie haben laut Aco einen entscheidenden Nachteil: Eine Ausbuchtung unterbricht stets die Bordsteinführung. Dadurch steigt das Risiko eines Anpralls von Pkw oder Nutzfahrzeugen. Zudem sind die Buchten anfällig für Ablagerungen und Grünbewuchs und müssen regelmäßig gereinigt werden, um funktionsfähig zu bleiben.
Eine Alternative stellt die ACO DrainBox dar, die die Linien- und Punktentwässerung verbindet und einen durchgehenden Straßenverlauf ohne Aussparungen ermöglicht, so das Unternehmen. Aufwendige Absenker und vorstehende Bordsteinkanten entfallen ebenso wie das händische Auskehren der Buchten. Der größte Pluspunkt sei die hohe aufnehmbare Wassermenge.
Die Kombination aus der Hohlbordrinne ACO KerbDrain Road und dem Combipoint Straßenablauf soll zu einer signifikanten hydraulischen Leistungsverbesserung führen. Das Oberflächenwasser wird sowohl über die seitlichen Einlauföffnungen der Hohlbordrinne als auch über den Punktablauf aufgenommen. Durch den zusätzlichen Schlammeimer reduzieren sich zugleich die Wartungs- und Reinigungsintervalle. Ganz gleich ob Nachrüstung, Sanierung und Neubau: Es sind nur geringfügige Eingriffe in den Baugrund nötig und der Kosten- und Arbeitsaufwand bleibt überschaubar, zumal bestehende Anschlussleitungen und Ablaufschachtunterteile genutzt werden können, heißt es.
In der Regel reichen schon wenige Meter der DrainBox aus, um einen dauerhaften Überflutungsschutz zu gewährleisten, versichert Aco.
Ob Kanaldeckel mit erhöhtem Abflussvolumen, die langjährig bewährte Buchtenentwässerung als Fertigbauteil oder die Hohlbordrinne mit kombiniertem Punktablauf: Welche Lösung sich für ein Bauprojekt am besten eignet, hängt von den Gegebenheiten vor Ort, dem lokalen Gefährdungspotenzial sowie den jeweiligen bauplanerischen Anforderungen ab.
Alle Systeme sind auf einfache Handhabung, lange Lebensdauer und hohe Effizienz ausgerichtet. Damit trägt Aco nach eigenem Bekunden zur Umsetzung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel bei, die unter anderem darauf abzielt, das deutsche Verkehrsnetz gegenüber Angriffsflächen zu wappnen und die Entwässerungsstrukturen auf das veränderte Niederschlagsgeschehen auszurichten.