15.04.2013, 10:55

Demographischer Wandel

Fachkräftesicherung eine der Hauptaufgaben des Baugewerbes

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Ausbildung und Beruf

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Fachkräftemangel

Ausgabe: Allgemeine Bauzeitung 15/2013

SCHWERIN (dpa). - Der boomende Wohnungsbau hat den Baufirmen in Mecklenburg-Vorpommern 2012 noch ein knappes Umsatzplus beschert. Während der Wirtschaftsbau im Vergleich zum Vorjahr um gut 6 und der öffentliche Bausektor sogar um 12 % schrumpften, legte der Wohnungsbau um satte 23 % zu. Vor allem die fortwährende Investitionsschwäche von Kreisen und Kommunen schürt in der Branche Ängste. "Wir wissen nicht, ob der Wohnungsbau noch einmal die Ausfälle im öffentlichen Sektor ausgleichen kann", sagte Jörg Schnell, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern, bei der Jahresmitgliederversammlung in Rostock. Die Nordost-Baubranche beschäftigt laut Schnell seit Jahren konstant etwa 16.000 Menschen. Doch kämen viele Mitarbeiter nun in die Jahre und der Berufsnachwuchs dränge nicht mehr so auf den Markt wie noch vor wenigen Jahren. "Die Zahl der Schulabgänger ist auf ein Drittel geschrumpft. Wir spüren den demografischen Wandel", sagte Schnell. Nach Worten von Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) birgt der demografische Wandel eine große Chance für die Bauwirtschaft. Tausende Wohnungen und Häuser müssten altersgerecht und barrierefrei umgebaut werden. Auch steige die Nachfrage nach neuen Wohnkonzepten für Senioren, die Infrastruktur der Städte und Dörfer müsse an diese neuen Bedürfnisse angepasst werden. Sellering begrüßte, dass der Bauverband sich stark mit der Fachkräftesicherung befasse. "Da müssen Perspektiven und Aufstiegschancen geboten werden, guter Lohn sowieso. Wer gute Leute haben will, der muss sich kümmern." Wie Verbands-Hauptgeschäftsführer Schnell sagte, werde das Problem rückläufiger Bewerberzahlen noch durch die hohe Zahl von Schülern ohne Abschluss verschärft. "1300 junge Leute im Jahr, die trotz Schulbesuchs nicht reif für eine Berufsausbildung sind, das können sich weder Politik noch Wirtschaft leisten. Da brauchen wir dringend eine Veränderung", betonte Schnell. Nach seinen Worten gebe es in der Branche viele interessante Berufsbilder und auch Berufswege, die die Jugendlichen nicht kennen.