Denkmalschützer fordern

Kulturdenkmale im ländlichen Raum pauschal fördern

STUTTGART (dpa). - Der Denkmalschutz in Baden-Württemberg plant, Sanierungen bedeutsamer und leerstehender Kulturdenkmale im ländlichen Raum künftig pauschal zu fördern. "Das könnte den Kauf solcher Gebäude attraktiver machen", sagte Landeskonservator Michael Goer in Esslingen der Nachrichtenagentur dpa.

Die Oberste Denkmalschutzbehörde bereite mit dem Finanzministerium die Änderungen vor. Hintergrund ist, dass durch die demografische Entwicklung vor allem auf dem Land und in Kleinstädten immer mehr denkmalgeschützte Häuser leerstehen und zu verfallen drohen. Zurzeit werden in Baden-Württemberg etwa 300 solcher Immobilien über Internetportale der Regierungspräsidien zum Verkauf angeboten.

Generell richtet sich der Beitrag der Denkmalförderung bei Instandsetzungen und Restaurierungen an den Baugewerken aus. Besitzer erhalten dann etwa eine Förderung für den Erhalt eines historischen Dachstuhls, von reparaturbedürftigem Mauerwerk oder wertvoller Innenausstattung. "Eine pauschale Förderung in Sonderfällen könnte das Verfahren vereinfachen und dürfte auch zu einem höheren Zuschuss führen", sagte Goer. Das Land unterstützt die Erhaltung denkmalgeschützter Gebäude jährlich mit 14 bis 15 Millionen Euro. Um dem Verfall leerstehender Kulturdenkmale entgegenzutreten, wolle auch die Landesdenkmalpflege aktiver werden. Ein Schritt sei das Internetportal, in dem Verkaufsangebote von denkmalgeschützten Gebäuden gesammelt werden. Dem sollen laut Goer weitere folgen: "Wir brauchen eine vorsorgende Denkmalpflege, die mit Hilfe von Universitäten und freiberuflichen Gutachtern bereits im Vorfeld Konzepte für die Nutzung entwickelt und aufzeigt, wo bauliche Änderungen denkmalverträglich möglich sind." Damit könnten Interessenten gezielt informiert oder sogar angesprochen werden.

Als besondere Herausforderungen nannte Goer kleinere Städte mit einem großen Bestand an Denkmalschutzhäusern wie Beuren bei Nürtingen mit rund 70 solcher Gebäude. "Bei einem Leerstand von rund zehn Bauten wird es meist eng", sagte der Konservator. In Beuren habe die Verwaltung in ihrer Verzweiflung eines der Häuser für einen Euro angeboten und schließlich auch einen Interessenten gefunden. "Das kann Signalwirkung haben."

Ähnlich stellt sich die Lage in Altensteig im Schwarzwald dar, wo die gesamte Altstadt am Hang unter Denkmalschutz steht. "Das ist eine schöne Kulisse, aber etliche der etwa 30 Häuser stehen leer – vor allem weil Parkplätze vor dem Haus und Gärten fehlen", erklärte der Karlsruher Landeskonservator Johannes Wilhelm.

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