Denkmalschutz berücksichtigt

Instandsetzungsarbeiten der St.-Laurentius-Kirche unterstützt

Teupe Gerüstbau
Im Bereich des Glockenturmes war eine Befestigung mittels Klebeankern nicht möglich, da die Schwerlastkonsolen hier in einer tragenden zweiten Wandscheibe verankert werden mussten und sich zwischen den beiden Wandscheiben ein mit Steinen verfüllter Zwischenraum von 0,7 m befindet. Foto: Teupe

Essen (ABZ). – Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius ist eine denkmalgeschützte Kirche in Essen-Steele. Das freistehende, dreischiffige Kirchengebäude aus den 1870er-Jahren steht auf einem kreuzförmigen Grundriss. Im Januar 2018 wurde die Kirche durch das Sturmtief "Friederike" stark beschädigt, von dem schiefergedeckten Dach waren Balken und Schindeln herabgestürzt. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber am Dach und an der Fassade des 63 m hohen Kirchturmes und am sogenannten Westwerk müssen Sanierungsarbeiten ausgeführt werden. Teupe & Söhne Gerüstbau GmbH wurde im Juni 2018 für den ersten Bauabschnitt mit der Gerüststellung für die Ausführung der Instandsetzungsarbeiten am Dach und an der Fassade des Turms inkl. Turmhelm und am Westwerk beauftragt. Der Auftrag umfasste alle Leistungen einschließlich der Konstruktion und Planung im technischen Büro Teupe sowie Montage und Demontage inkl. der Berechnung und Fertigung von Stahlbaukonsolen.

Die Ausführung der Arbeits- und Schutzgerüste erfolgte als Stahlrohr-Rahmengerüst mit einer Breite von 0,9 m. Die Gerüstgründung erfolgte vor dem Hauptportal auf dem Gehweg. Hier musste auch die Transportbühne mit einer Traglast von 1000 kg Platz finden. Zum Schutz von Passanten vor herabfallenden Gegenständen wurde ein überdachter, wasserdichter Schutztunnel errichtet. Hierfür montierte Teupe ein Schutzdach über einen Fußgängerweg sowie zusätzlich vertikale Trapezbleche bis zu einer Höhe von 4 m. Außerdem wurden weitere Trapezbleche als Aufkletterschutz und Baustellenabsicherung über die gesamte Länge des Gerüstes befestigt.

An drei Seiten des Gebäudes grenzen Seitenschiff und Hauptschiff an. In diesem Bereich konnten die kleineren Satteldächer am Westwerk des Bauwerks mittels Gitterträgern überbrückt werden. Oberhalb der Dachflächen wurde die Auflagerung der Gitterträgerüberbrückungen mittels Schwerlastkonsolen umgesetzt. Hierfür wurden im Technischen Büro Teupe Stahlbaukonsolen geplant, entwickelt und berechnet, die anschließend in der eigenen Stahlbauwerkstatt im Hause Teupe gefertigt wurden. Die Stahlbaukonsolen mit einer Ausladung von 2 m wurden durch den Einbau von Klebeankern an dem zweischaligen Mauerwerk angebracht. Da die Konsolen sehr hohe Lasten aus dem Gerüst am Turm sowie am aufgehenden Turmhelm aufnehmen müssen, wurden sie mit einem Einschubdorn (d = 170 mm, L = 300 m) versehen, welcher in das Bauwerk eingebracht wird. Die Realisierung erfolgte mit einer Spezialbohrmaschine durch eine vom Unternehmen Teupe ausgeführte Kernbohrung (d = 180 mm). Die Bohrkerne wurden gekennzeichnet, gelagert und werden beim Rückbau später wieder eingesetzt.

Im Bereich des Glockenturmes war eine Befestigung mittels Klebeankern nicht möglich, da die Schwerlastkonsolen hier in einer tragenden zweiten Wandscheibe verankert werden mussten und sich zwischen den beiden Wandscheiben ein mit Steinen verfüllter Zwischenraum von 0,7 m befindet. Die Wand hat in diesem Bereich eine Stärke von insgesamt ca. 1,35 m. Um im Inneren des Glockenstuhles ein Gegenlager einbringen zu können, musste die gesamte Wand durchbohrt werden. Hierfür setzt Teupe eine spezielle Bohrmaschine sowie einen auf Maß angefertigten Spezialbohrer ein, dessen Anfertigung allein ca. drei Wochen dauerte. Die Bohrlöcher mussten mit äußerster Vorsicht und Feingefühl hergestellt werden, um einen absolut horizontalen Verlauf zu erreichen. Aufgrund der komplexen Bauwerksgeometrie war eine Montage der Konsolen nicht in einer Höhe möglich, sondern erfolgte in zwei verschiedenen Ebenen.

Die Dauer der Sanierungsmaßnahme war ursprünglich für drei Monate geplant, mit der Ausführung wurde im Juni 2018 begonnen. Die Instandsetzungsarbeiten am Turm und am Westwerk wurden im Oktober 2018 abgeschlossen. Nach erfolgter Instandsetzung in guter Zusammenarbeit aller Planer und Gewerke werden für die Ausführung von Dachdeckerarbeiten in einem weiteren Bauabschnitt Kirchenschiff, Oktogon und Chor eingerüstet.

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