Der Bau bleibt auch 2020 Motor der Konjunktur

Bauaussichten

Von Ralf Deitenberg, Geschäftsführer Altrad plettac assco, Plettenberg

Ein bewegtes, aber auch ein erfolgreiches Jahr liegt hinter uns. Viele Ereignisse haben es geprägt, so die bauma 2019, aber auch wirtschaftspolitische Themen, technische Veränderungen sowie spannende Projekte, welche uns auch im neuen Jahr noch begleiten werden.

TRBS 2121-1, Digitalisierung, Fachkräftemangel, Wohnungsknappheit, Klimawandel und Rezession sind nur einige Begriffe, die uns beschäftigten und auch in 2020 Schwerpunktthemen sein werden.

Die Aussichten für die Industrie in 2020 sind wohl eher gedämpft, wir bleiben unserem Credo jedoch auch 2020 treu: "Gemeinsam Chancen nutzen". Unser Ziel ist es dabei, die Chancen des Marktes soweit wie möglich zu nutzen und diese in erfolgreiche Projekte umzuwandeln.

Bereits 2019 durften wir mit unserem Messeauftritt auf der bauma im Frühjahr die Weichen für die Zukunft stellen. Hier präsentierten wir uns nicht nur mit einem Re-Design und innovativen Messestandkonzept, sondern auch mit einer Reihe eigenentwickelter Weltneuheiten, ganz nach dem Motto "Gut gerüstet für die Zukunft", die unseren Kunden entscheidende Vorteile hinsichtlich des Leichtbaus und der Sicherheit verschaffen. Der innovative und noch in der Entwicklungsphase befindliche Hohlkammer-Kunststoffbelag Simplex sorgt für eine 60-prozentige Gewichtsersparnis. Auch das Modulgerüst RE weist ein geringeres Gewicht auf und ermöglicht eine höhere Belastbarkeit bei 10 Prozent weniger Wandstärke. Weitere Neuheit ist das Bekleidungssystem Plettac Cover.

Ein Hauptthema im Gerüstbau war und ist die technische Neuerung TRBS 2121-1. Die Umsetzung der Forderungen der Arbeitsschutzbehörden wird auch zukünftig den Betrieben einiges abverlangen. Wir als Altrad plettac assco bieten unseren Kunden schon länger das entsprechende Zubehör an, um den Forderungen der TRBS 2121-1 praxistauglich gerecht zu werden.

Großes Manko hierbei: Die Vermittlung der erhöhten Anforderungen für alle Gerüstbaufirmen an die Auftraggeber. Diese ist noch nicht flächendeckend erfolgt und ist mit der Anpassung der Preise an die Kunden eine der vordringlichsten Aufgaben des kommenden Jahres.

Die Aufsichtsbehörden haben für das kommende Jahr verstärkt Kontrollen angekündigt. Wie diese Kontrollen durchgesetzt werden, ist noch offen. Wir befürchten, dass bei der Durchsetzung Nachteile für die vorbildlich arbeitenden Betriebe entstehen. Insbesondere Gerüstersteller aus anderen Handwerksbereichen dürften Schwierigkeiten bei der Umsetzung der TRBS 2121-1 haben, gerade auch im Hinblick auf das geeignete und notwendige Fachpersonal, um den gestiegenen Sicherheitsanforderungen und damit dem Markt gerecht zu werden. Hier gibt es noch Optimierungspotenzial und Chancen für professionelle Gerüstbaubetriebe.

Einige Hersteller bieten seit dem Frühjahr verstärkt Einzelstielsysteme an mit dem Stoß an der schwächsten Stelle, in der Rahmenmitte, die den täglichen Herausforderungen der Gerüstbaustellen nicht genügen. Damit soll ein Geländer vor Betreten der obersten Gerüstlage montierbar sein. Entweder liegt für diese Einzelstielsysteme noch gar keine Zulassung vor oder es gibt nur sehr wenige Aufbauvarianten, die in der entsprechenden A+V genannt werden. Ein Aufbau mit Netzen, Planen oder Konsolen nach Außen, in der oberen Gerüstlage, ist trotz eines erhöhten Verankerungsaufwandes und des Einsatzes von mehr Diagonalen nicht geregelt. Einige Lastklassen sind standardmäßig nicht mehr möglich und teilweise ist die Feldweite 3 Meter nicht mehr rüstbar. Die dominante Kommunikation, auch teilweise offizieller Stellen, hat diese grundlegenden Aspekte bisher überspielt, beziehungsweise scheint manchen Partnern nicht bewusst zu sein. Für Altrad plettac assco bleibt der Gerüstrahmen mit seinen hervorragenden statischen und wirtschaftlichen Werten das Zugpferd im Gerüstbau in Deutschland – Investitionssicherheit für unsere Kunden und Nachhaltigkeit beim Rahmenbestand sind für uns an dieser Stelle besonders wichtig.

Auch die Verbesserung der Fachkräftesituationen beschäftigt weiterhin die Branche. Bemühungen der Betriebe, der Verbände und auch unsere, müssen weiter intensiviert und ausgebaut werden, um dem Beruf des Gerüstbauers auch eine Zukunft zu geben.

Altrad plettac assco selbst durfte sich 2019 über Fachkräftezuwachs am Standort Plettenberg freuen. Auch räumlich werden wir uns mit unserer Mannschaft vergrößern: Ganz in der Nähe unseres bisherigen Standortes entsteht in den nächsten Monaten ein neuer Bürokomplex mit Schulungsräumen. Geplant ist die Fertigstellung im Herbst 2020. Zusammen mit dem Bau unserer Produktionshalle in Großräschen gehen wir so einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft.

Die Vermietung von Gerüstmaterial durch uns ist weiterhin nicht beabsichtigt. Ganz im Gegenteil: Im Gerüstbau wird in Deutschland das Geld mit eigenen Ideen und eigenem Material verdient. Wir möchten unsere Kunden mithilfe unserer Anwendungstechnik unterstützen, nicht aber die eigene Projektabwicklung mit Engineering-Power forcieren und somit den Gerüstbauer entwerten. Dieser Trend würde die Abschaffung des eigenständigen Gerüstbaugewerks zur Konsequenz haben.

Mit Rückenwind, viel Energie, Motivation und neuen Ideen starten wir ins neue Jahr. Wir sehen die Aufgaben und Marktbedienungen als Chance und Wegweiser für 2020. Altrad plettac assco bleibt nach wie vor Ihr verlässlicher Partner im Gerüstbau und wünscht allen ein erfolgreiches 2020!

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