Der Traum vom Fliegen ist abgestürzt
Denkmal für den "Schneider von Ulm"
Auch wenn der Flugversuch aufgrund ungünstiger Thermik scheiterte, gilt Berblinger als früher Flugpionier. Nach heutigem Stand geht man davon aus, dass sein Hängegleiter flugfähig war. Anlässlich seines 250. Geburtstags ließ die Stadt Ulm Berblinger, der besser als der "Schneider von Ulm" bekannt ist, ein Denkmal in Form eines schiefen Turmes errichten.
Entworfen wurde das Konstrukt von den Künstlern Johannes Brunner und Raimund Ritz. Die konstruktive Umsetzung und Fertigung des Turmes erfolgte durch Saage Treppenbau & Biegetechnik. Der Berblinger Turm ist eine um 10° geneigte Spindeltreppe. Die Außenkontur und rot-weiße Farbgebung der Treppenstufen ist dem Flugapparat von Berblinger nachempfunden. Die Treppenstufen mit Längen bis zu 3300 mm sind Unikate. Rund 20 m erhebt sich der Turm, auf einer Höhe von 15 m erreicht man ein Podest. Die darauffolgenden nicht begehbaren Stufen zeigen keine Regelmäßigkeit mehr in ihrer Anordnung und stehen sinnbildlich für den missglückten Flugversuch.
Aufgrund der schlanken und schiefen Bauweise des Turms war die technische Umsetzung mehr als anspruchsvoll. So wurde beispielsweise, um unzulässiges Aufschwingen der Konstruktion zu vermeiden, ein Schwingungstilger in die Säule eingesetzt. Als Korrosionsschutzsystem kam eine dauerhafte und robuste Feuerverzinkung für sämtliche Stahlteile zum Einsatz.
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