Deutsche Bauchemie informiert

Epoxidharze werden knapp und teurer

Frankfurt/Main (ABZ). – Epoxidharze, wie sie unter anderem zur Beschichtung von Parkhäusern zum Einsatz kommen, werden aktuell knapp und entsprechend teurer. Wie der Industrieverband Deutsche Bauchemie mitteilte, hätten zuletzt mehrere parallel verlaufende internationale Ereignisse und Entwicklungen zu einer Verknappung und weltweit drastischen Preissteigerung bei den Rohstoffen für die Epoxidharz-Produktion geführt. Das habe insbesondere Konsequenzen für die Märkte in Europa und in Deutschland.
Baustoffe
Epoxidharzprodukte kommen unter anderem als Beschichtungen in Parkhäusern zum Einsatz. Foto: Deutsche Bauchemie

Eine kontinuierlich wachsende Nachfrage auf den internationalen Märkten beeinträchtige die Lage zusätzlich, teilte der Verband weiter mit. Um in Europa überhaupt Lieferungen von Basisepoxidharzen zu erhalten, müssten Preise akzeptiert werden, die mehr als 100 Prozent über dem normalen mittleren Preis liegen. Hinzugerechnet werden müssten die Kosten für die eigentliche Epoxidharz-Herstellung auf Basis der teuren Rohstoffe – daraus erwachse die Gefahr, dass die durch bauchemische Unternehmen in Deutschland angebotenen Endprodukte kaum mehr wettbewerbsfähig seien im Vergleich zu anderen Systemen in den jeweiligen Einsatzbereichen.

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Weltweit sei die Zahl der Produktionsstätten für Epoxidharz-Rohstoffe begrenzt, deshalb hätten zuletzt aufgetretene Störungen und sogar Ausfälle ganzer Anlagen sehr schnell gravierende Auswirkungen auf die am Markt verfügbaren Rohstoffmengen. Parallel diagnostizieren Marktbeobachter einen starken Nachfrageanstieg in Südostasien, insbesondere in China. Hier habe die Konjunktur länderübergreifend Fahrt aufgenommen, so dass viele Bestände erst gar nicht in den Export nach Europa gelangen würden. Werke in Südkorea, Japan oder China seien gezwungen, ihre Produktionsabläufe neu aufzusetzen und sicherheitstechnisch zu optimieren, was nicht nur Zeit koste, sondern die Rohstoffe für die weiterverarbeitende Industrie weltweit verteuere.

Speziell für Europa und damit auch Deutschland sehen Experten die mangelnden Transportkapazitäten durch fehlende Container als zusätzlichen preistreibenden Faktor. Lieferengpässe würden zusätzlich zum Preisauftrieb beitragen. Einige Anbieter hätten ihre Lieferverträge mit den europäischen Epoxidharz-Herstellern gekündigt, weil ihnen so gut wie keine Ware mehr zur Verfügung stehe, so der Verband. Kurz vor Weihnachten habe Hexion Inc. für das Werk im niederländischen Pernis weitere Produktionsstörungen und Force Majeur für wesentliche Basisprodukte gemeldet. Die Auswirkungen könnten noch nicht abgeschätzt werden, aber Branchenexperten werten dieses Ereignis als weitere Schwächung der Lieferkette, die zur Verschärfung der Situation beiträgt.

Mitgliedsunternehmen der Deutschen Bauchemie beziffern die Kostensteigerung von Epoxidharzen allein im Dezember 2020 auf eine Größenordnung zwischen 40 und 60 Prozent. Für Lieferungen im ersten Quartal 2021 müssten weitere extreme Preisforderungen akzeptiert werden, um Lieferungen zu erhalten. Eine Trendwende sei kurzfristig nicht zu erkennen.

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