Deutsche Baumaschinenindustrie

Umsatz um acht Prozent gesteigert

FRANKFURT/MAIN (ABZ). - Der Umsatz der deutschen Baumaschinenhersteller ist 2014 mit + 8 % leicht höher ausgefallen als erwartet und liegt jetzt bei 8,4 Mrd. Euro. Das entspricht in etwa dem Niveau von 2006. "Das eine ist der Umsatz, das andere der Ertrag", relativierte Joachim Strobel, Stellvertretender Vorsitzender des Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen im VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V.) und Geschäftsführer der Liebherr EMtec GmbH, die Zahlen. Die schnelle Abfolge der Abgasvorschriften habe für die Unternehmen einen extrem hohen Entwicklungsaufwand bedeutet, der kostenneutral nicht zu haben sei. Schließlich müssten die Firmen die neuen Maschinen auch erst einmal am Markt und an ihre Kunden verkaufen. Für das laufende Jahr erwartet die deutsche Baumaschinenindustrie nur eine Seitwärtsbewegung, da sich die Geschäfte auf den gut laufenden und den weniger gut laufenden Märkten tendenziell ausgleichen werden. Existenzielle Nöte der Baumaschinenhersteller schloss Strobel aber aus, auch wenn die Planbarkeit des Geschäfts immer schwieriger werde: "Von 7-Jahres-Zyklen wie früher kann keine Rede mehr sein." 2014 habe es ein starkes Frühjahr, ein ausgedehntes Sommerloch und dann wieder eine deutliche Verbesserung der Lage zum Jahresende gegeben.

Die Auftragseingänge hätten unter dem Strich um 7% höher als im Vorjahr gelegen. Das sei vor allem der guten Nachfrage nach Erd- und Straßenbaumaschinen geschuldet. Großgeräte seien dagegen weniger stark abgesetzt worden, vor allem aufgrund der schlechten Lage in der globalen Mining-Industrie. Auch der Bereich Maschinen für den Hochbau erhole sich weiterhin nur langsam und liege heute umsatzmäßig noch immer 50 % unter dem, was in den Boom Jahren erwirtschaftet worden sei. 2014 habe der deutsche Markt mit einem Wachstumsplus von 9 % alle Erwartungen übertroffen und sich einmal mehr stabil gezeigt. Die Firmen würden davon ausgehen, dass er sich 2015 erneut freundlich entwickeln werde, auch wenn es auf dem heimischen Markt nicht mehr so viel Luft nach oben gebe, so Strobel. Portugal und Spanien kämen langsam aus der Versenkung, wenn auch von einem sehr niedrigen Niveau. Bei großer Heterogenität sei der Baumaschinenabsatz 2014 insgesamt in Europa um 15 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Am meisten nachgefragt worden seien Straßenbaumaschinen. Die europäische Bauwirtschaft scheine langsam auf den Wachstumspfad zurückzukehren, auch wenn in Frankreich düstere Wolken aufzögen. Im zweitwichtigsten europäischen Markt für Kompaktmaschinen werde nicht mehr investiert. Auch öffentliche Ausschreibungen gebe es wegen politischer Irritationen kaum noch, "ein schwerer Schlag für viele Unternehmen", meint Strobel. Hinzu komme, dass die Baumaschinenvermieter als großes Kundensegment insgesamt wenig Investitionsbereitschaft aussendeten. Sie seien offenbar noch dabei, sich in Bezug auf die Abgasstufen 3A, 3B und noch kommende zu positionieren. Auch das fehlende Russlandgeschäft bereite Sorgen. Um 37 % gegenüber dem Vorjahr sei der Absatz eingebrochen und eine Erholung sei angesichts der politischen Spannungen auch in diesem Jahr nicht in Sicht.

Im Aufwind befänden sich dagegen die Geschäfte in den USA zumal auch der Wechselkurs derzeit mitspiele. Um 19 % hätten die Unternehmen 2014 ihren Absatz dort steigern können. Die Signale seien auch 2015 positiv. Gleiches gelte für die MENA-Region, insbesondere Saudi-Arabien. Die BRIC-Staaten hätten dagegen nicht das gehalten was sie versprachen. In China habe die Branche 2014 zum dritten Mal in Folge ein Minus im zweistelligen Bereich verkraften müssen. Die jungen Maschinenparks und riesige Überkapazitäten ließen auch 2015 noch keine Trendwende erkennen. In Indien sei die Stimmung in der Bauwirtschaft zwar besser geworden, in Zahlen schlage sich das jedoch noch nicht nieder. Südamerika und auch der afrikanische Kontinent blieben hinter den Erwartungen zurück, einzig aus Ägypten kämen sehr gute Impulse aufgrund des Ausbaus des Suez-Kanals. 2015 müssten viele Baumaschinenhersteller erneut erhebliche Investitionssummen bewegen, um die Stufen der Abgasemissionsrichtlinie 97/68/EG umzusetzen.

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