Deutsche Umwelthilfe fordert Moratorium

"Abrisswahn auf Kosten von Klima stoppen"

Berlin (ABZ). – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Interessengruppe Architects4Future (A4F) fordern ein sofortiges Abrissmoratorium und Förderung von Bauen im Bestand, das teilte die DUH nun mit.

Jedes Jahr würden zehntausende Gebäude abgerissen und neu gebaut, statt sie zu sanieren. Das belaste Klima und Ressourcen enorm und vernichtet in vielen Fällen bezahlbaren Wohnraum, so der Verband.

Anhand einer Auswahl von Negativbeispielen drohender und vollzogener Abrisse zeigten DUH und A4F nach eigenen Angaben auf, wie diese klimaschädliche Praxis begünstigt werde. Gemeinsam mit fordern beide von den Bauministerinnen und -ministern der Länder, in der Musterbauordnung und den Landesbauordnungen eine verpflichtende Abrissgenehmigung zu verankern, damit Klimaauswirkungen künftig geprüft werden könnten und Gebäude nur abgerissen werden dürften, wenn Abriss und Neubau tatsächlich ökologischer seien als die Sanierung. Bis dahin fordern die Verbände ein Abrissmoratorium.

DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: "Das bestehende Gebäude ist immer das klimafreundlichste. Durch den derzeit herrschenden Abrisswahn gehen nicht nur wertvolle Ressourcen verloren, auch das Klima wird enorm belastet und dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum beseitigt. Die Bundesregierung schaut dabei tatenlos zu und fördert diese absurde Praxis auch noch. Was wir brauchen, ist ein Paradigmenwechsel hin zum Bauen im Bestand. Sanieren, Umbauen, Umnutzen und Erweitern müssen das neue Normal werden, der Abriss die Ausnahme." Dafür müssten bürokratische und rechtliche Hürden für Umbau und Umnutzung dringend erleichtert und finanzielle Anreize geschaffen werden. Die Bauministerinnen und -minister der Länder müssten jetzt handeln und eine Abrissgenehmigungspflicht für Gebäude in der Musterbauordnung und den Landesbauordnungen verankern. "Solange dies nicht geschehen ist, müssen die Abrissbagger stillstehen. Wir brauchen ein sofortiges Abrissmoratorium!", sagte Metz.

Nach aktuellem Baurecht gibt es laut Verband in kaum einem Bundesland gesetzliche Vorgaben oder Bedingungen für Abrisse. Eigentümerinnen und Eigentümer könnten nach eigenem Ermessen über Abriss oder Sanierung entscheiden, ohne dass es einer unabhängigen und transparenten Prüfung über Umwelt- und Klimaauswirkungen bedürfe. Hinzu kämen falsche finanzielle Anreize für den Neubau statt für Sanierung, Umnutzung und Umbau – so der Verband.

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