Deutsche Umwelthilfe moniert schleppende Umsetzung von Sanierungen

Klima-Desaster im Gebäudesektor greifbar gemacht

Berlin (ABZ). – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) macht nach eigenen Angaben "das Klimaschutz-Desaster im Gebäudesektor" mit einem live aktualisierten Gebäude-Tracker greifbar. Der jetzt veröffentlichte und vor dem Bundeswirtschaftsministerium aufgebaute Zähler beziffert demnach fortlaufend die neu eingebauten Gasheizungen und die verpassten Gebäudesanierungen seit Beginn der Ampel-Koalition.

In den gerade einmal gut 100 Tagen wurden laut DUH bereits mehr als 185.000 Gasheizungen eingebaut – statistisch gesehen mehr als eine pro Minute. Und mehr als 105.000 Gebäude wurden nicht saniert, die aber für das Einhalten des 1,5-Grad-Limits hätten saniert werden müssen. "Als einziger Sektor hat der Gebäudesektor 2021 zum zweiten Mal in Folge die Klimaziele aus dem Klimaschutzgesetz verfehlt", urteilt die Umwelthilfe.

Aus diesem Grund und um die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten zu beenden, fordert die DUH ein Verbot für Gasheizungen im Neubau. In seinem Osterpaket müsse Wirtschaftsminister Robert Habeck zudem zwingend ausreichende Fördermittel sowie angemessene Effizienzvorgaben für die Gebäudesanierung festschreiben.

Dazu kommentiert Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: "Unsere Zahlen zeigen deutlich: Wir verlieren täglich wertvolle Zeit für den Klimaschutz im Gebäudesektor. Gleichzeitig führt uns der Krieg Russlands gegen die Ukraine schmerzhaft vor Augen, wie dringend wir die Abhängigkeit von fossilem Erdgas reduzieren müssen." Trotzdem werde weiterhin jede Minute eine neue Gasheizung in Deutschland verbaut.

"Damit muss Schluss sein! Wir fordern den sofortigen Einbaustopp für fossile Heizungen im Neubau, im Gebäudebestand ab 2025", sagte März und führte aus: "Wir sind aber auch deshalb abhängig von fossilen Energien, weil der energetische Zustand der Gebäude in Deutschland katastrophal ist. Wir erreichen nur 30 Prozent der eigentlich notwendigen Sanierungen pro Jahr."

Bundesminister Habeck müsse deshalb dringend Maßnahmen für die Gebäudesanierung und den Ausstieg aus der fossilen Wärme ins Osterpaket aufnehmen. Dazu gehört die Erhöhung der Fördermittel für die Sanierung des Gebäudebestands auf 25 Milliarden Euro pro Jahr. März weiter: "Habeck muss außerdem Mindesteffizienzstandards festschreiben, damit die schlechtesten Gebäude zuerst saniert werden."

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