Deutsche Umwelthilfe

Stärkere Kontrollen bei Lastwagen gefordert

Berlin (dpa). – Angesichts zahlreicher Lastwagen mit manipulierten Abgaswerten hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) strengere Kontrollen und Sanktionen gegen verantwortliche Transportunternehmen gefordert. "Die Folge derzeitiger Regelungen ist: Ich verschiebe die Innovationskraft von der Technik hin zum Betrug", sagte DUH-Chef Jürgen Resch in Berlin. Bei einer Untersuchung der Uni Heidelberg im Auftrag der DUH überschritten rd. 20 % der während der Fahrt gemessenen Lastwagen die geltenden Abgasstandards. Dies ist laut DUH auf einen Defekt oder auf Betrug zurückzuführen.

Um die Grenzwerte einzuhalten, setzen die Transportunternehmen Harnstoff ein, der in den Auspufftrakt eingeleitet wird und den Stickoxid-Ausstoß reduziert. Mit Emulatoren genannten Geräten sei es ein leichtes, die Sensoren bei der tatsächlich verwendeten Menge des Stoffs auszutricksen, hieß es. Mit solcher Hardware lasse sich für die Transportunternehmen daher Einiges einsparen, denn der Harnstoff sei bei großen Flotten und Dieselmengen teuer. In modernen Lastwagen mit der Dieselnorm Euro-6 seien solche Manipulations-Geräte mit derzeitigen Kontrollen praktisch nicht nachweisbar.

Für die Studie fuhren die Wissenschaftler in mit Messinstrumenten ausgestatteten Fahrzeugen für mehrere Minuten dicht hinter Lastwagen auf der Autobahn. Auf diese Weise ermittelten sie die Abgaswerte von 141 Sattelschleppern mit den Normen Euro-5 und Euro 6. Über die Jahre seien solche Tests bei Hunderten Fahrzeugen durchgeführt worden, sagte Studienleiter Denis Pöhler von der Uni Heidelberg. Solche Tests im Realbetrieb forderte Resch auch von den Behörden sowie wirkungsvolle Sanktionen gegen die Betreiber. Das Bundesamt für Güterverkehr, das für die Kontrollen in Deutschland zuständig ist, hat im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge knapp 13 300 Lastwagen untersucht und bei lediglich 311 davon Beanstandungen festgestellt. Das entspricht einer Quote von 2,3 % – deutlich niedriger als die vom DUH.

Der Verein kritisiert u. a., dass die hohe Angebotszahl von Emulatoren im Internet besonders in Polen eine deutlich höhere Quote an Manipulationen vermuten lässt, als die Behördenzahlen hergeben.

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