DGNB-Platin-Plakette für Büroneubau

Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit in Berlin fertig gestellt

tremco-illbruck Dämmstoffe
Die fertigen Gebäude mit der eigenwilligen Fassadengestaltung. Foto: Tremco Illbruck

Berlin (ABZ). – Der Berliner Humboldthafen ist fertig gestellt. Mit dem mäanderförmigen Neubau "HumboldtHafenEins" konnte das Büro KSP Jürgen Engel Architekten nicht nur ein gestalterisches Highlight in prominenter Stadtlage realisieren, sondern auch die bislang höchste DGNB-Bewertung für einen Büroneubau in Deutschland und die Plakette in Platin erringen. Für eine optimale technische und ökologische Bewertung steuerte Tremco Illbruck bei der Fassadenabdichtung eine ganze Reihe leistungsstarker, besonders emissionsarmer Produkte bei.

Mit dem Ziel Berlins "grünstes" Bürogebäude zu realisieren, hatte der Bauherr OVG Real Estate schon in der Auslobung des Wettbewerbs einen hohen Nachhaltigkeitsstandard, günstige Lebenszyklus-Kosten und den Fokus auf das Wohlbefinden der Nutzer gefordert. Einen hocheffizienten Energieverbrauch gewährleisten das integrierte Blockheizkraftwerk, eine Lüftungsanlage mit 75 % Wärmerückgewinnung und eine energetisch optimierte Kälteanlage. Die Fassade mit außen liegendem Sonnenschutz sowie Drei-Scheiben-Sonnenschutzisolierverglasung mit infrarotreflektierender Wärmeschutz-Bedampfung trägt zur hohen Energieeffizienz bei. Nachhaltige, Materialien, wie die geprüft "sehr emissionsarmen" Fassaden-Abdichtungsmaterialien von Tremco Illbruck schaffen im Gebäudeinnern bestes Raumklima.

Als erster Baustein für die Umbauung des Lennéschen Humboldthafens soll der siebenstöckige Neubau gestalterisch den Maßstab für alle weiteren Bauvorhaben setzen. Abweichend vom Masterplan öffneten die Architekten die geforderte Gebäude-Hofstruktur nach außen hin und schufen einen Baukörper in Mäanderform, der allen Mieteinheiten des Büroneubaus einen Blick auf Hafen und Spreebogen und eine optimale natürliche Belichtung der Büroflächen ermöglicht.

Ein fast 10 m auskragender Gebäudekopf markiert den Auftakt des Neubaus von Süden, während das transparente Mezzaningeschoss die Schnittstelle zwischen den Obergeschossen mit Büronutzung und den unteren zwei gemeinschaftlich genutzten Ebenen mit Publikumsverkehr kennzeichnet. Zweigeschossige Arkaden in Richtung Wasser öffnen sich zur Uferpromenade und bieten Schutz vor der Witterung. Hier sind gemeinschaftlich genutzte Bereiche wie das Mitarbeiterrestaurant mit Cafeteria und gewerbliche Flächen untergebracht. Große Loggien, Balkone und mehrere Dachterrassen ermöglichen den Nutzern auf jeder Ebene einen Aufenthalt im Freien.

Das Gebäudetragwerk besteht aus einer kosteneffizienten und punktgestützten Flachdeckenkonstruktion sowie aussteifenden Stahlbetonkernen. Die Gestaltung der Fassadenflächen prägt den Neubau in besonderem Maße: Rund 6800 Fassadenelemente aus leichtem, glasfaserarmiertem Beton – sogenanntem Architekturbeton (GFB) – bekleiden die 14.000 m² große Fläche. Sie betonen die horizontale Ausrichtung des 25 m hohen Baukörpers und lockern ungleichmäßig angeordnet und in unterschiedlichen Formen das sonst bei Bürobauten typische Raster auf. Sämtliche Befestigungsmittel der Elemente wurden für den Betrachter unsichtbar ausgeführt.

Anstelle der ursprünglich geplanten Einzel-Lochfenster-Fassade wurde während der Ausführungsplanung durch Bilfinger Hochbau GmbH in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro und dem Erfurter Unternehmen Metallbau Möller GmbH & Co. KG eine rund 12.000 m² umfassende Aluminium-Fensterbandfassade entwickelt. Mit Verstärkungen versehen, trägt sie die GFB-Fertigteile, die zusätzlich auf Edelstahlschwertern im Bereich der Decken aufsitzen. Diese Konstruktion ermöglicht eine klare Trennung der Abdichtungs- und Dämm-Ebenen und bietet zudem einen klaren Zeit-Vorteil: Nach Ausführung der Aluminium-Fensterbandfassade erfolgte der Innenausbau unabhängig und parallel zur Montage der GFB-Fertigteile.

Für die effiziente Abdichtung der Aluminiumbandfassade vom Fußpunkt bis zur Attika kamen eine ganze Reihe Illbruck-Produkte zum Einsatz, die auf unterschiedlichste Anforderungen passgenau reagieren. Da die einzelnen Aluminium-Fensterelemente geschossweise geschlossen als Fensterband eingebracht und an Boden und Decke eines jeden Geschosses befestigt wurden, mussten die von der Fassade unbedeckten Decken-Stirnseiten besonders effektiv gegen Wärmebrücken gedämmt und gegen eindringende Feuchtigkeit abgedichtet werden. An dieser Stelle durchdringen die Edelstahlkonsolen zur Befestigung der GFB-Teile die Dicht- und Dämmschicht – darum war hier besonders sorgfältige Arbeit nötig.

Die feuchtevariable Fenster- und Fassadenfolie illbruck ME501 TwinAktiv bildet die bauwerknahe Schicht. Auch im Bereich des unteren Basisprofils der Fenster wurde die reißfeste, zwölf Monate frei bewitterbare und UV-stabile Folie mit dem besonders emissionsarmen illbruck SP025 Fenster-Folienkleber Öko angebracht.

Da die Fugen zwischen den Architekturbeton Fertigteilen offen bleiben, stellten sich besondere Anforderungen an die äußere Folie. Aus diesem Grunde wurde die davor liegende Dämmschicht aus 100 mm Mineralwolle an den Deckenstirnseiten mit der Fassadenfolie illbruck ME010 Premium B1 überspannt.

Hochdiffusionsoffen, dauerhaft UV-beständig und wasserabweisend und mit doppelter Klebekante versehen wurde diese Folie speziell für die direkte Verlegung auf Wärmedämmung hinter vorgehängten, teiloffenen bzw. offenen Fassaden mit Fugenanteil entwickelt. Zur Zeit des Einbaus am Objekt noch brandneu und nicht auf dem Markt erhältlich konnte sie als zukunftsweisendes Produkt zum ersten Mal in der Praxis erfolgreich eingesetzt werden.

Den Bereich der wasserführenden Attika-Ebene dichtet die extrem witterungs- und temperaturbeständige, besonders dehnfähige illbruck ME220 EPDM-Folie verlässlich ab und schützt hier besonders wirkungsvoll vor stehender Feuchtigkeit. Alle eingesetzten diffusionsoffenen und feuchtevariablen illbruck Folien korrespondieren miteinander und regulieren den Dampfdiffussionshaushalt der Gebäudehülle wie eine Membran. Sie sind feuchtevariabel durchlässig und verändern ihren Sd-Wert in Abhängigkeit von der relativen Feuchte. Damit erfüllen sie nicht nur die Anforderungen einer RAL-gütegesicherten Montage, sondern setzen auch Maßstäbe beim intelligenten Feuchtemanagement. Die herausragenden Eigenschaften der Folien wurden vom ift Rosenheim, als auch vom Fraunhofer Institut für Bauphysik und vom Deutschen Institut für Bauqualität in Berlin attestiert.

Das umfassende illbruck-Produktsortiment bietet geprüft "sehr emissionsarme" Abdichtungsmaterialien. Alle Abdichtungsbänder, Folien, Kleb- und Dichtstoffe erfüllen die derzeit strengsten Anforderungen an VOC-, Lösemittel- und Silikonfreiheit. Sie garantieren schnelle und unkomplizierte Verarbeitung, haut- und atemwegsverträgliche Zusammensetzung sowie zuverlässige, langlebige Funktion. All diese Eigenschaften sind mehrfach nachgewiesen und zertifiziert.

Neben gutem Raumklima verfügen die Büroflächen im Gebäude über eine große Offenheit und Transparenz. Die variablen Bürogeschosse sind als Zweibund mit einer gemeinschaftlich nutzbaren Mittelzone konzipiert: Eine moderne, flexible Flächenaufteilung, die sowohl Raum für konzentriertes Arbeiten im eigenen Büro als auch Flächen für Kommunikation, informelle Gespräche und den gegenseitigen Austausch bereitstellt. Um Tageslicht möglichst weit in die Büroflächen einzulassen und die attraktive Wasserlage auch im Inneren erlebbar zu machen, sind alle Büros in Richtung Flur und Mittelzone mit transparenten, gläsernen Bürotrennwänden abgeteilt. Diese schaffen eine optimale akustische, aber keine optische Trennung und ermöglichen den Ideenaustausch in einem kommunikativen, produktiven Arbeitsumfeld. Alle Fensteröffnungen – bis auf die an den Nordseiten – verfügen über außenliegenden Sonnenschutz. Jedes Büro kann dank der raumhohen Öffnungsflügel auch natürlich belüftet werden.

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