Die Automatisierung automatisieren

Robotik in der Intralogistik nutzen

Mainhausen (ABZ). – Fachkräftemangel, Lieferkettenprobleme, Pandemie und Co. – die Herausforderungen in der Logistik und Intralogistik könnten gerade kaum größer sein. War vor rund 30 Jahren der Einsatz von Robotern, KI und Greiftechnik nur bloße Zukunftsmusik, so kommt die Branche bald nicht mehr ohne diese neuen Technologien aus.
Robotertechnik Digitalisierung
Rainer Schulz ist Geschäftsführer von sysmat. Foto: sysmat

Zwar existieren noch genug "alte" Lagersysteme ohne jegliche Automatisierungen, doch ihre Zahl schrumpft: Wettbewerbsfähig bleiben nur die, die die neusten Trends für sich entdecken und den größtmöglichen Nutzen daraus ziehen. "In Sachen Automatisierung gibt es noch viel zu tun. Denn die nächste Stufe der Entwicklung steht schon längst in den Startlöchern: Die Automatisierung erfährt an manchen Stellen bereits selbst eine Automatisierung", erläutert Rainer Schulz, Geschäftsführer der sysmat-GmbH und Materialfluss-Experte.

Die Logistik habe ein Recruitingproblem: Immer weniger Fachkräfte wollen im Lager tätig sein, dazu kommen eine älter werdende Belegschaft und die fehlende Attraktivität solcher Arbeitsplätze. Hier kann der Einsatz von Automatisierungen und Robotik einen Ausweg bieten. Monotone, körperlich fordernde Aufgaben könnten Robotiksysteme übernehmen und so die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erheblich bei der täglichen Arbeit entlasten.

"So steigt wieder die Attraktivität dieser Jobs und gleichzeitig kann sich die Produktivität verbessern. Manche Arbeiten erledigen automatische Systeme einfach schneller und präziser", sagt Schulz. Die häufigsten Anwendungsfelder der Robotik im Bereich Intralogistik sind die Kommissionierung und Verpackung oder auch der Wareneingang. Der Experte erläutert: "Ganz oben auf der Liste der hilfreichsten Logistikroboter stehen die AMRs (Autonome Mobile Roboter). Diese Fahrzeuge transportieren Waren oder Komponenten automatisch und leisten so einen großen Beitrag zur Intralogistik."

Im Lager der Zukunft agieren KI-gestützte Roboter völlig selbsttätig. Schon heute lassen sich viele Engineering-Prozesse, also wie ein Roboter entworfen, wie er programmiert und abgesichert wird, automatisieren. "Manuelles Code-Schreiben gehört bald der Vergangenheit an – selbstlernende Roboter halten in Zukunft Einzug in die Intralogistik. Das nennen Fachleute auch die Automatisierung der Automatisierung", erklärt Schulz. Gewissermaßen kann man diese Entwicklung als "the next big thing" bezeichnen.

Es existieren bereits Projekte, in denen solche Systeme zum Einsatz kommen, von einer Durchdringung ist der Markt jedoch noch weit entfernt. Besonders die "Hände" beziehungsweise Greiftechnik dieser Systeme erweist sich als sehr kostenintensiv und auch noch nicht als so widerstandsfähig wie gewünscht. "Doch selbst wenn sich die Robotik irgendwann zum Standard entwickelt, übernimmt der Mensch weiterhin einen äußerst wichtigen Part. Sowohl Wartung, teils die Programmierung als auch die Instandhaltung der Maschinen liegt noch in menschlichen Händen", erläutert Schulz.

Abseits all der Ausblicke in die Zukunft à la Science-Fiction sollten Verantwortliche erst einmal einen Schritt nach dem anderen gehen. Sicher ergeben sich immense Chancen aus der Verbindung von künstlicher Intelligenz, Motorik und Mensch. "Unternehmen sollten zunächst einmal dort anfangen, wo leicht und mit wenig Aufwand Großes bewirkt werden kann: in der softwaregestützten Automatisierung", rät Schulz. "Bevor die Weichen für die Robotik sich überhaupt stellen lassen, müssen erst die richtigen Voraussetzungen geschaffen werden. Lager unter Zuhilfenahme von Software zu managen, ist der erste, lohnenswerte Schritt." Unternehmen holen sich dafür am besten einen erfahrenen Partner mit an Bord – dann können sie auch im laufenden Betrieb erste Automatisierungen anstoßen.

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