Die neuen Monolithen von Göteborg

Dunkle Erdfarben ausgewählt

Göteborg/Schweden (ABZ). – Lindholmshamnen war Teil des Industriehafens von Göteborg. Der Hafencharme, Industrial Design und die charakteristischen Ziegelbauten prägen nach wie vor die Umgebung. Lindholmshamnen ist das neue urbane Stadtentwicklungsgebiet von Göteborg. Die Universität und zahlreiche Technologiefirmen haben sich in den vergangenen Jahren dort angesiedelt. Restaurants, Cafés und Geschäfte folgten. Die Architektin Åsa Askergren und das Architekturbüro White haben vier Gebäude mit drei bis 16 Stockwerken konzipiert, die wie mächtige Monolithe als neues Wahrzeichen den Stadtteil beherrschen.

Die wenigen Hochhäuser, die Göteborg heute hat, sind weiß. Die Monolithen sind in den dunklen Erdfarben Ziegelrot, Dunkelgrün und Grau gehalten. Die Gebäude sind spielerisch in einem Garten arrangiert. "Wir haben klassische Formen mit innovativen Materialien kombiniert – basierend auf der Idee der Monolithen", beschreibt Åsa Askergren ihr Konzept. "Das Erscheinungsbild der Fassade ändert sich je nach Sonneneinstrahlung, dabei harmonieren die Farben mit der Umgebung", betont die Architektin. Das Material hat bei diesem Projekt eine besondere Rolle gespielt. Der Baustoff musste nicht nur den architektonischen Anforderungen entsprechen, sondern auch hohe Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Die Rauten von Prefa passten, da das Rautendesign bereits im Konzept verankert war. Die Nachhaltigkeit ist bei Prefa Produkten gegeben, da sie zu einem hohen Teil aus recyceltem Aluminium bestehen.

"Das Haus ist für jeden: Familien, Singles, Studenten, Paare", erzählt Askergren. Das dreistöckige ziegelrote Gebäude ist der Kindergarten. Die größten Apartments bieten rd. 90 m² und vier Zimmer. Insgesamt wurden in den sechs-, acht- und 16-stöckigen Gebäuden 133 Wohneinheiten geschaffen. Die Vertikalität spielt bei den Gebäuden eine große Rolle. Sie zeigen die neue Urbanität.

Neben dem Design spielte der Umweltgedanke bei der Konzeption und Umsetzung eine große Rolle. Dies wurde nicht nur in der Materialwahl berücksichtigt. Auf den Dächern sind Solarpaneele zur Energieerzeugung angebracht, und für die Bewässerung des Gartens ist ein spezielles Bewässerungssystem auf Basis von Regenwasser installiert. Die Gebäude tragen das "Nordic Swan Ecolabel".

Åsa Askergren war die leitende Architektin und trug die Gesamtverantwortung bei White. Unterstützt wurde sie von einem Team jüngerer ArchitektInnen. "Bei uns ist alles Teamwork", erzählt Askergren von ihrer Arbeit im Architekturbüro White. "Stina Hillinge und Hanna Modin sind direkt von der Universität zu uns ins Team gekommen. Sie haben neue Ideen aus anderen Perspektiven eingebracht", erzählt sie von der Zusammenarbeit mit den jungen Kolleginnen. White hat insgesamt 130 Partner, 1000 MitarbeiterInnen und ist an vielen Standorten in Nordeuropa vertreten. Askergren hat nach ihrem Studium in Stockholm bei White ihre Karriere gestartet. Der künstlerische Aspekt hat für die Architektin bei ihrer Arbeit große Bedeutung. An ihrem Projekt in Lindholmshamnen gefällt ihr die Einfachheit: "Es ist einfach schön und schön einfach. Oder besser gesagt: schön in seiner Einfachheit", unterstreicht sie. "Ich mag die Exaktheit, die Schärfe und das Monochrome. Das große grüne Gebäude erstrahlt im Sonnenlicht. Das ist Urbanität", resümiert die Architektin.

Für die Umsetzung des 6000-m²-Projekts Lindholmshamnen waren Daniel Eriksson und seine 25 Mitarbeiter des Spenglerbetriebs Er-Jill verantwortlich. Daniel Eriksson hat den Betrieb seines Vaters, der 1970 gegründet wurde, erfolgreich erweitert. Er legt viel Wert auf sauberes und genaues Arbeiten, dementsprechend ist auch die Werkstatt adjustiert. "Ein guter Arbeitsplatz ist wichtig", betont der Unternehmer. Eriksson übernimmt sehr gerne Renovierungsaufträge. "Lindholmshamnen war genau das Gegenteil. Mitten im Stadtentwicklungsgebiet von Göteborg galt es, moderne Architektur umzusetzen. Insgesamt 6000 m² mussten verlegt werden. Das waren rd. 100.000 Prefa Rauten auf allen Gebäuden zusammen", erzählt Eriksson vom Mammutprojekt. Die Höhe, die Größe und der Wind waren die größten Herausforderungen für seine Mannschaft. Je höher es hinaufging, desto beschwerlicher wurde die Arbeit. Kälte und Sturm haben seinen Handwerkern zugesetzt. Dennoch durfte die Exaktheit der Arbeit im Laufe des Projekts nicht verloren gehen. "Jedes einzelne Teil musste korrekt gesetzt werden", betont Eriksson. Die Arbeiten starteten im September 2017 und sind den ganzen Winter durchgegangen. Am höchsten Gebäude haben drei Teams gleichzeitig unter diesen harten Bedingungen gearbeitet.

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