Bauaussichten 2025

Die Stimmung: verhalten positiv

von: Maximilian Schmidt, Geschäftsführer, Kiesel GmbH
Von Maximilian Schmidt, Geschäftsführer, Kiesel GmbH
Kiesel Bauaussichten

Für diesen Ausblick habe ich versucht, die Stimmung und Erwartungen unserer Kunden einzufangen. Es zeigt sich: Jede Branche hat ihre eigenen Dynamiken und Perspektiven. Darin spiegeln sich technologische Trends ebenso wider wie gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen.

2025 wird so herausfordernd, wie es 2024 war. Bei Kiesel blicken wir dem neuen Jahr dennoch positiv entgegen. Nicht zuletzt, weil ein Bauma-Jahr etwas Besonderes ist. Die Branchen-Leitmesse wird uns alle bewegen: fachlich durch Innovationen, und emotional durch die Begegnungen mit Kunden, Partnern, Freunden und auch den Mitbewerbern.

Der Tiefbau wird auch 2025 eine Schlüsselrolle spielen, vor allem durch groß angelegte Infrastrukturmaßnahmen, beispielsweise den Ausbau der Stromtrassen. Diese Projekte sind komplex, und die Nachfrage nach maßgeschneiderten Lösungen für mehr Effizienz und Präzision ungebrochen hoch. Unsere Kunden setzen auf leistungsstarke Maschinen, Schnellwechsler und Anbaugeräte; ergänzt durch 3D-Steuerungen, Scanner und Drohnen. Auch die Digitalisierung im Büro und auf der Baustelle bis hin zur Automatisierung wird immer wichtiger – gerade im Hinblick auf den Fachkräftemangel.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen: Staatliche Ausschreibungen verlaufen noch schleppend. In der Vergangenheit fehlten häufig Planungsressourcen, was inzwischen aber wieder aufgeholt wurde. Doch aktuell werden von dieser Seite zu wenige Projekte vergeben, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Bau- und Dienstleistungsunternehmen. Trotzdem blickt die Branche optimistisch in die Zukunft.

Der Tiefbau- und Infrastrukturmarkt bleibt dynamisch. Bei Kiesel erwarten wir auch 2025 weiteres Wachstum: Die Kombination aus technologischem Fortschritt und der Notwendigkeit, wichtige große Bauprojekte voranzutreiben, wird diesen Bereich weiterhin antreiben.

Die Abbruch-Branche zeigt sich heterogen, die Dynamiken variieren je nach Region. Ein wesentlicher Treiber sind die großen Projekte, die im Zuge der Energiewende anstehen: Rückbauten und Ersatz alter Kraftwerke, Industrieanlagen oder Infrastruktur. Wir erwarten entsprechende Nachfrage nach Maschinen und spezialisierten Lösungen, um die Arbeiten sicherer, wirtschaftlicher und nachhaltiger zu gestalten.

Gleichzeitig führen die Veränderungen im privaten Hausbau, wo kleinere Abbruchprojekte eine wichtige Rolle spielen, zu einer geringeren Auslastung. Das verlangt von vielen Unternehmern eine stärkere Fokussierung auf Großprojekte und damit auch eine Anpassung ihrer Strategie – gerade für kleinere, oft traditionell geprägte Firmen keine leichte Aufgabe.

Die Kompaktmaschinen-Branche hat 2024 einen der stärksten Rückgänge erlebt. Zurückzuführen ist das auf die politische Unsicherheit und die damit verbundenen Einbrüche im privaten Hausbau, auch im europäischen Vergleich. Dennoch: In den letzten Monaten spüren wir eine deutliche, positive Entwicklung, und wir erwarten, dass sie sich 2025 fortsetzen wird.

Interessant wird die Entwicklung im Garten- und Landschaftsbau und im innerstädtischen Bereich, wo sehr flexible Maschinen effizient auf kleinem Raum eingesetzt werden. Emissionsarme Antriebe, verbesserte Steuerungssysteme und eine große Auswahl an Anbaugeräten machen diese Maschinen für immer mehr Kunden und Kommunen zu einer attraktiven Alternative.

Die Recyclingbranche wird auch 2025 die Schwäche der Industrie spüren. Dennoch bleibt die Grundauslastung auf solidem Niveau, da Recycling-Prozesse eine zentrale Rolle in der Kreislaufwirtschaft und bei der Ressourcenschonung spielen.

Die zunehmende Regulierung in diesem Bereich bietet Chancen. Politische Vorgaben zur Reduzierung von Abfällen und zur Wiederverwertung könnten langfristig zu einer stärkeren Nachfrage nach Recycling-Lösungen führen. Unternehmen, die sich auf diese Anforderungen einstellen, könnten Wettbewerbsvorteile erzielen.

Betrachtet man das Bild über alle Branchen hinweg, zeigt sich: Die Betriebsstunden von Maschinen und Anbaugeräten sind auf einem stabilen Niveau. Das ist ein positives Signal. Zwar sind die Auftragsbücher nicht mehr so voll wie früher, doch ist auch die teilweise künstlich hohe Nachfrage abgeklungen, und die Branche hat sich in einer stabilen Normalität eingependelt.

Für mich zeigt sich: Unsere Branche ist trotz aller politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen robust. Mit einem klaren Fokus auf Innovation, Nachhaltigkeit und Anpassungsfähigkeit werden wir auch 2025 erfolgreich gestalten. Die Rückkehr zu einer "normalen" Realität bietet die Chance, langfristig tragfähige Strategien für die Zukunft zu entwickeln. Ein beruhigendes Gefühl.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Technische*r Mitarbeiter*in (m/w/d) im Bereich..., Hildesheim  ansehen
Leitung (m/w/d) Hochbau, Achim  ansehen
Versorgungstechniker (m/w/d) Heizung, Klima,..., Jever  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen