Dieselelektrischer Dozer mit Deltalaufwerk

Testlauf überzeugte zum Kauf

Kerpen (ABZ). – Bei Caterpillar müssen sich sogenannte Field-Follow-Maschinen erst bewähren und in einem besonders harten Praxistest beweisen, bevor die Serienproduktion einer neuen Baumaschinengeneration anläuft und die Technologie reif für den Markt ist. Dazu werden Geräte, über den Erdball verteilt und von ausgewählten, besonders anspruchsvollen Kunden getestet. So war es auch bei dem neuen dieselelektrischen Dozer Cat D6XE mit Deltalaufwerk, der auf der bauma vorgestellt wurde und den Cat D6T ersetzt. Maaßen Erdbewegung und Transporte aus Kerpen bei Köln machte im Fall des neuen Kettendozers mehrere Monate die Probe aufs Exempel und musste Feedback geben, wie sich die Baumaschine in der Erdbewegung bewährt und was noch verändert werden muss. Allen voran war die Meinung des Fahrers Hans-Peter Schulze gefragt. In seinen 20 Berufsjahren bei seinem Arbeitgeber hat er schon eine Vielzahl an Baggern und Radladern gesteuert – Raupen sind jedoch sein Spezialgebiet. Im Maschinenpark sind sechs von sieben Dozern von Cat – vertreten ist die Bandbreite von der D6T über die D6N und D6K bis hin zur D6M.
Caterpillar Erdbau und Grundbau
Der dieselelektrische Cat Dozer D6XE im Testeinsatz. Foto: Caterpillar/Zeppelin

"Unsere Erfahrungen mit dem neuen Antriebskonzept waren sehr gut. Was die Technik, den Aufbau der Maschine und deren Kabine betrifft, wurde alles auf den Fahrer ausgerichtet", lautet sein Resümee. Um an dem Field-Follow-Einsatz teilzunehmen, musste sein Boss, Marc Maaßen, nicht lange überredet werden. "Mein Chef ist experimentierfreudig. Er geht kein unnötiges Risiko ein, aber wenn er fest an eine Sache glaubt und von einer Innovation überzeugt ist, dann probiert er gerne auch mal was aus", so Hans-Peter Schulze. So wie im Fall des neuen Antriebskonzepts. Dieses brachte Geschäftsführer Marc Maaßen dazu, bei seinem Messebesuch auf der bauma in München in die neue Dozer-Baureihe zu investieren und bei Gebietsverkaufsleiter Dietmar Steiger von der Zeppelin Niederlassung Köln einen D6XE zu erwerben.

"Wir haben einen deutlichen Vorteil gegenüber der konventionellen Antriebstechnik gesehen und konnten auch einen Vergleich ziehen zwischen dem D6T und D6XE", so der Unternehmer. Auf einer seiner vielen Baustellen, auf denen Massenbewegung gefordert ist, mussten beide Kettendozer gegeneinander fahren. Dabei wurde deren Schubleistung bewertet. "Der neue dieselelektrische Dozer bewegt im Schnitt bis zu 25 % mehr Masse und das mit weniger Drehzahl", führt Hans-Peter Schulze aus. Konkret mündet das auch in einen niedrigeren Spritverbrauch. Wie dieser zustande kommt? Der D6XE ist der weltweit erste Dozer, bei dem ein Deltalaufwerk mit hochgesetztem Turas mit einem starken Elektromotor angetrieben wird – anders als der dieselelektrische Cat Dozer D7E, der seinerzeit mit ovalem Laufwerk auf den Markt kam. Die neue Antriebstechnik reduziert den Kraftstoffverbrauch laut Herstellerangaben um bis zu 35 % und bringe eine konstante Leistung auch bei schwerer Last sowie kontinuierlichen Schub mit sich. Das äußere sich dann in der besseren Produktivität und sei ein Vorteil, von dem der Erdbauer dauerhaft profitieren will.

Schon während der Erschließung für den Bau eines neuen Distributionszentrums für DHL, das in Rheinbach nahe Bonn auf 120.000 m² errichtet wurde, standen umfangreiche Massenbewegungen an. Bereits hier stellte der D6XE bei der Erdbewegung seine Leistung unter Beweis. Zur Bedienerfreundlichkeit hat der Maschinist ebenfalls eine klare Meinung: Während er beim D6T bei jedem Gangwechsel schalten musste, entfällt das beim D6XE komplett. Der Fahrer stellt einfach die Fahrgeschwindigkeit ein und der Dozer optimiert kontinuierlich je nach Last die Leistung und die Effizienz. "Ist das Material zu schwer, behält die Maschine ihre Leistung bei, reduziert aber die Geschwindigkeit", so Hans-Peter Schulze. Feedback wie dieses kommunizierte er dann direkt an die Entwicklungsingenieure von Caterpillar und hielt Rücksprache mit dem Zeppelin Produktmanagement.

Im Fall des Schildes hat sich das Unternehmen für ein Sechs-Wege-Schild entschieden – so wie es auch Standard bei den anderen Raupen im Maschinenpark ist. Dieses hat beim D6XE einen neuen Rahmen und eine optimierte Anlenkung für die Planierung. Der Fahrer lobt auch den höheren Komfort: "Die Maschine gibt ein ganz anderes Erscheinungsbild ab. Sie ist übersichtlich und im Fahrerhaus ist es durch die große Fensterfront hell. Das ist für den Fahrer angenehm. Außerdem fehlen Überschlagbügel, wie sie etwa der D6T hat, die drückend wirkten. Man merkt einfach, dass Komfort und Sicherheit bei der Entwicklung im Vordergrund standen."

Kunden können außerdem aus 16 Laufwerksvarianten auswählen. Für den Erdbauspezialisten kommt nur ein LGP-Laufwerk in der Heavy-Duty-Ausführung mit breiten Bodenplatten infrage. Das ermögliche eine größere Auflagefläche und im Fall des Bodendrucks gäbe der Hersteller 48,7 kPA bzw. 7 psi an. Das ist weniger als ein menschlicher Fußabdruck. Statt der Standardausstattung von acht Laufrollen entschied sich der Firmenchef für zehn. So soll ein glatteres Planum bei höheren Geschwindigkeiten, selbst bei Oberflächen wie Sand oder Schotter, erreicht werden.

Assistenzsysteme unterstützen dabei den Fahrer, wie etwa das serienmäßige Slope Indicate. Es zeigt die Quer- und Längsneigung der Maschine zur schnellen und einfachen Referenz auf dem Hauptmonitor an. Maaßen Erdbewegung und Transporte setzt dazu die integrierte Cat Grade Control Maschinensteuerung ein. "Das ist ein Quantensprung", beurteilt Hans-Peter Schulze die Anwendung. Die Schildsteuerung für den Dozer ermögliche eine voll automatisierte Steuerung der Längs- und Querneigung des Schildes. Der Fahrer müsse somit nur noch die vertikale Richtung des Schildes einstellen und käme mit einer hohen Planiergenauigkeit arbeiten. Die gewünschte Geländekontur wird dann nach Möglichkeit in einem Arbeitsgang erstellt. Der klassische Vermessungsaufwand, langsames Heranarbeiten an die Endform sowie Nacharbeiten entfielen dann komplett. Hans-Peter Schulze erhält eine 3D-Anzeige in Form des Geländemodells. Er kann über seinen Touchscreen-Monitor die Maschine bewegen und die Perspektiven wählen, mit denen er am besten arbeiten kann.

"Das Touchpad in der Fahrerkabine ist intuitiv zu bedienen", meint er. Das gefällt nicht nur ihm, sondern auch den anderen Maschinisten. "Sie wollen alle ihr Gerät tauschen", so Marc Maaßen. Doch den neuen Dozer wird Hans-Peter Schulze nicht aus den Händen geben. Dieser ist nicht die einzige Investition, die der Unternehmer auf der bauma tätigte. Auf seiner Einkaufsliste standen außerdem zwei Kettenbagger der neuen Generation in Form des Cat 330. Schon in der Vergangenheit baute der Firmenchef in der 30-t-Klasse auf Baumaschinen von Cat. Ein Cat 330F ist einer von elf Kettenbaggern, die der Betrieb neben einem Cat 336E und D sowie 329E und D vorhält.

"Insbesondere in der Erdbewegung mit Erdabtrag und Auffüllungen ist ein leistungsstarker Maschinenpark Grundvoraussetzung, da sämtliche Folgegewerke davon abhängen", erklärt der Firmenchef.

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