Digitale Veranstaltung Knauf Compound

Informative Fachvorträge zu rohstoffrelevanten Themen

Iphofen (ABZ). – Am 22. Oktober 2021 informierten Knauf Estrichleger und industrielle Weiterverarbeiter aus dem In- und Ausland über neue Herausforderungen im Bereich der Bindemittel-/Compound-Technologie. Im Rahmen der digitalen Compound-Veranstaltung verfolgten Veranstalterangaben zufolge mehr als 60 Teilnehmer die informativen und kompakten Fachvorträge zu aktuellen politischen und rohstoffrelevanten Themen.
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(V. l.): Ernesto Remiro, Vertriebsleiter Bindemittel International, Janis Natzke, Leitung Sparte Boden und Bindemittel und Gerd Greger, Vertriebsleiter Boden und Bindemittel National, freuen sich über eine gelungene digitale Veranstaltung. Foto: Knauf

Estrichleger und industrielle Weiterverarbeiter, welche selbst Estrichmischungen für das Objektgeschäft herstellen, vertrauen seit langem auf das leistungsfähige Knauf-Angebot an Bindemitteln, so der Hersteller. Die auf der Basis von thermischem Anhydrit oder Alphahalbhydrat hergestellten Produkte werden von Knauf unter der Marke K-Sentials vertrieben. Sich ändernde politische Rahmenbedingungen und eine speziell durch den anstehenden Kohleausstieg beeinflusste Situation beim Rohstoff Gips, stellen Hersteller sowie Anwender gipsbasierter Bindemittel demnach künftig vor neue Herausforderungen. Wie gut sich Knauf und seine Partner auf die neue Situation vorbereiten und einstellen, wurde im Rahmen der Knauf-Compound-Veranstaltung am 22. Oktober deutlich.

Janis Natzke, Leiter der Sparte Boden und Bindemittel bei Knauf, konnte zu dem digital durchgeführten Event mehr als 60 Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Ländern begrüßen. "Knauf freut sich sehr, neben dem stets stattfindenden individuellen Eins-zu-eins-Kontakt einmal wieder in den übergreifenden Austausch mit seinen nationalen und internationalen Kunden im Bereich Bindemittel zu treten. Auch wenn es diesmal nur in digitaler Form möglich ist, ist es uns wichtig, unsere Partner über aktuelle Entwicklungen am Markt zu informieren und den engen Austausch zu haben", betonte er.

Vor allem der anstehende Ausstieg aus der Kohleverstromung und der damit verbundene Wegfall des wichtigen Rohstoffs REA-Gips werden neue Strategien bei der Versorgung mit Gips und gipsbasierten Bindemitteln erfordern. Der aus der Rauchgasentschwefelung in Kohlekraftwerken gewonnene Sekundärrohstoff ist heute noch die wichtigste Rohstoffquelle für die Gips- und Bindemittelindustrie. Christopher Dürr, Leiter Politik bei Knauf, skizzierte die aktuelle und die zu erwartende Situation im Bereich der Rohstoffversorgung mit Gips vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Bundestagswahl: "Das Abschalten der Kohlekraftwerke bis voraussichtlich 2038 stellt die Branche vor große Herausforderungen." Verschärfungen der Klimaschutzvorgaben sowie steigende Preise für CO2-Zertifiktate können nach seiner Einschätzung dafür sorgen, dass sich das Angebot an REA-Gips schon früher verknappt. Auf der anderen Seite ist in den kommenden Jahren mit einem steigenden Bedarf an Gips und Bindemitteln zu rechnen, wie Christopher Dürr aufzeigte. Decken lässt sich der Bedarf künftig nur durch den verstärkten Einsatz von Naturgips. Das Recycling von Gips bietet zum jetzigen Zeitpunkt noch keine ausreichende sowie alleinige Alternative. Knauf stellt sich hier jedoch seiner Verantwortung und arbeitet eigenen Angaben nach verstärkt daran, das Thema Gipsrecycling voranzutreiben. Christopher Dürr sieht Knauf bestens auf die veränderte Situation vorbereitet. Das Unternehmen werde seinen Kunden auch künftig Rohstoffsicherheit bei gleichbleibend hoher Produktqualität bieten.

Die Konsequenzen der Umstellung von REA-Gips zu Naturgips für die Bindemittel-Produktion erläuterte Dr. Matthias Büttner, Leiter Forschung und Entwicklung im Bereich Fließestrich und Bindemittel. Zwar ist der Gips aus der Rauchgasentschwefelung aus chemischer Sicht identisch mit dem aus der Natur, wie der Estrich- und Bindemittel-Experte erklärte. Dennoch müssten die Herstellungsprozesse, unter anderem in Form zusätzlicher Investitionen, und Rezepturen auf die Rohstoffe aus unterschiedlichen Quellen stetig angepasst werden. Eine leistungsfähige und moderne Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei Knauf sichere hier eine gleichbleibend hohe Produktqualität bei Estrichen und Bindemitteln, um den Wünschen und Bedürfnissen von Kunden und Anwendern jederzeit gerecht zu werden.

Neue Wege bei der Schüttgutlogistik stellte Gerrit Kisters von der Schüttflix GmbH vor. Das 2018 gegründete Gütersloher Start-up-Unternehmen hat eine App entwickelt, über die Produzenten, Lieferanten und Anwender ihre Schüttgutlieferungen abwickeln können. Über die digitale Plattform können von der Bestellung über das Live-Tracking, den metergenauen Abladeort bis hin zur Bezahlung alle Prozesse digital und transparent abgebildet werden. Das Tool helfe dabei, Logistikabläufe deutlich effizienter zu machen. Knauf und Schüttflix hätten mit ihrer Kooperation das Ziel, Knauf Bindemittel-Kunden in der zur Estrichmischung notwendigen Sandbeschaffung zu unterstützen und die Versorgungs- sicherheit und -wege zu verbessern.

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