Digitalisierung der Baustelle

Vernetzung sorgt für optimale Betonqualität

Wolff & Müller Beton
Wolff & Müller setzt auf immer mehr Baustellen die digitale Lösung BPO Transportbeton ein. Foto: Wolff & Müller

Stuttgart (ABZ). – Qualität geht vor – auch beim Betonieren. Um die gesamte Prozesskette des Transportbetons zu überwachen und zu dokumentieren, nutzt das Bauunternehmen Wolff & Müller die digitale Lösung BPO Transportbeton der Firma Volz Consulting. Die Lösung vernetzt alle Prozesse beginnend mit der Disposition und Herstellung des Transportbetons über den Transport zur Baustelle und die Übergabe bis zum Einbau in das Bauteil. "So können wir alle Arbeitsschritte am Computer oder mobil per Tablet planen, steuern und dokumentieren. Sämtliche Daten werden zentral verwaltet, alle Beteiligten sind auf dem gleichen Stand. Das führt zu einer optimalen Betonqualität – entsprechend den jeweiligen Normen und Besonderheiten des Bauwerks", sagt Matthias Vetter, der das Design- und Engineering-Center bei Wolff & Müller leitet.

Mit dem mobilen Planungs- und Echtzeitsystem BPO hat das Unternehmen schon länger Erfahrung. Z. B. werden alle größeren Straßenbaustellen seit 2015 mit der Lösung BPO Asphalt geplant und gesteuert. Darüber hinaus hat sich bei Erdbauleistungen BPO Erdbau bewährt. Die Lösung BPO Transportbeton wurde 2017 erstmals auf einer Hotelbaustelle in Stuttgart getestet. Die Resonanz war so gut, dass weitere Projekte im Raum Stuttgart und Heilbronn folgten. Auch das eigene Projekt, der Ausbau der Unternehmenszentrale in Stuttgart-Zuffenhausen zum Wolff & Müller Campus, wurde und wird mit BPO Transportbeton realisiert. "Derzeit nutzen wir BPO Transportbeton bei Bauprojekten mit der Firma Godel Beton. Wir bemühen uns aber intensiv, weitere Betonlieferanten in die digitale Lösung einzubinden", sagt Vetter.

Und so funktioniert BPO Transportbeton in der Praxis: Während der Arbeitsvorbereitung wird das Baustellensortenverzeichnis mit den Transportbeton-Sorten, die auf der Baustelle zum Einsatz kommen, in BPO Transportbeton eingelesen. Somit ist es die Grundlage für das Bestellsystem. Dadurch wird sichergestellt, dass nur die vertraglich vereinbarten und technisch geprüften Sorten verarbeitet werden. Mithilfe einer digitalen Schiebetafel kann das Baustellenteam die Betonbestellung einfach koordinieren – entweder per E-Mail oder per direktem Zugriff auf das Disposystem des Lieferanten. Dabei zeigt die Schiebetafel den jeweiligen Status der Bestellung an.

Über eine App kann sich das Baustellenteam vor Ort per Tablet oder Smartphone in Echtzeit über die Transportsituation, die Lieferkette und die Sortennummer informieren. Die Menge der sich im Zulauf befindlichen Fahrmischer ist zu jeder Zeit bekannt, das vermeidet Engpässe. Durch die Schnittstelle zur Betonmischanlage werden die Lieferscheindaten automatisch auf den Tablet-PC des Poliers und ein Tablet an der Betonpumpe übertragen. Der Lkw-Fahrer oder wahlweise der Polier dokumentiert auf dem Tablet an der Betonübergabestelle den Beginn und das Ende des Entladevorgangs. Der Polier kann darüber hinaus Prüfdaten wie Ausbreitmaß, Luftporengehalt und Frischbetontemperatur sowie die Wetterbedingungen erfassen. So sind alle erforderlichen Daten, von denen die Betonqualität mit abhängt, digital hinterlegt. Am Ende des Tages werden die Daten der verarbeiteten Lieferscheine in das Betoniertagebuch exportiert, hier geprüft und, wenn erforderlich, aktualisiert. Alle gelieferten und eingebauten Betonsorten, Ankunfts- und Entladezeiten aller Lieferungen sowie Proben sind darin lückenlos aufgelistet, so dass Wolff & Müller bei der Dokumentation Zeit spart. "Die übertragenen Daten können wir auch externen Ingenieurbüros zur Verfügung stellen oder zur Massenüberprüfung als Grundlage für die Abrechnung nutzen", sagt Vetter.

Als Pionier plant Wolff & Müller auch schon die nächsten Schritte mit BPO Transportbeton: "Wir wollen die Daten aus BPO nutzen, um die Rechnungen der Betonlieferanten viel effizienter prüfen und freigeben zu können, das wäre ein sehr großer Mehrwert", erklärt Vetter. Das Baustellenteam würde dann die elektronischen Lieferscheine prüfen und elektronisch an die Buchhaltung zur digitalen Rechnungsprüfung und Freigabe weiterleiten. Viel Potenzial bietet auch die Verknüpfung der BPO-Daten mit dem BIM-Modell des Bauwerks: Die Lieferscheindaten oder Prüfdokumentationen lassen sich im Modell den jeweiligen Bauteilen zuordnen. Das ermöglicht bspw., relevante Soll- und Ist-Zustände miteinander zu vergleichen.

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