Dirk Iwersen, Geschäftsführer der Holstenhallen

Regionaler Bezug hat uns stark gemacht

NordBau Neumünster
Dirk Iwersen. Wir erwarten am "Nord-Job-Bautag"über 1600 Mädchen und Jungen aus Bildungseinrichtungen der norddeutschen Bundesländer. Foto: Messe

Die 57. NordBau 2012 (6. bis 11. September) avancierte bereits vor Messebeginn zum großen Renner der deutschen Messelandschaft 2012. Die größte nordeuropäische Leistungsschau rund ums Bauen ist seit Monaten bis auf den letzten Quadratmeter ausgebucht.

Ob das allein ein Gradmesser für eine erfolgreiche Messe ist, dazu äußerte sich unter anderem im traditionellen NordBau-Interview der Allgemeinen Bauzeitung (ABZ) kurz vor Öffnung der Messetore Dirk Iwersen, Geschäftsführer der Holstenhallen GmbH. Die Fragen stellte ABZ-Chefredakteur Rainer Oschütz.

ABZ: Herr Iwersen, der Run auf die Messe Neumünster wird in jedem Jahr stärker. Ist es nicht an der Zeit die Ausstellungsfläche zu vergrößern?

Iwersen: Diese Frage steht seit Jahren im Raum. Ich bin jedoch nach wie vor mit dem gesamten Messeteam und zahlreichen Ausstellern der Meinung, dass Masse nicht gleich Klasse bedeutet. Eine überschaubare Messelandschaft und ihr regionaler Bezug haben uns stark gemacht. Mittlerweile gelten wir als Drehscheibe für die nordeuropäische Baubranche. Großen Anteil daran hat die seit Jahren traditionsreiche Teilnahme der dänischen Aussteller. Ihnen ist es besonders zu danken, dass immer mehr Nordeuropäer die Messe als Kommunikations- und Handelsbörse des Nordens nutzen. Mag unser Slogan "Hier spricht man miteinander" oft als bekannt belächelt werden, so beschreibt er nach wie vor den Charakter und die damit verbundene Qualität der NordBau. In diesem Jahr erwarten wir wieder um die 70.000 Besucher aus 17 Ländern. Auf 69.000 Quadratmetern im Freien und auf 20.000 Quadratmetern im Hallenbereich präsentieren über 960 Aussteller ihre Angebote und Leistungen. Zahlen, die seit Jahren stabil geblieben sind.

ABZ: Qualität bedeutet aber auch den Ausstellern und Besuchern ein entsprechendes Areal zur Verfügung zu stellen. Wann gehen die bereits angekündigten Neu- und Umbaumaßnahmen auf dem Gelände der Holstenhallen los?

Iwersen: Dass die Hallen saniert und modernisiert werden müssen, darüber gibt es bei allen Verantwortlichen keine unterschiedlichen Meinungen. Teilweise über 70 Jahre alte Gemäuer haben das bitter nötig. Unsere Bemühungen in dieser Hinsicht sind jetzt belohnt worden. Aus dem "europäischen Topf" für regionale Entwicklung erhalten wir für Neu- und Umbauten an den Holstenhallen neun Millionen Euro. Insgesamt stehen uns damit 21 Millionen Euro zur Verfügung. Keine leichte Planung, denn die Veranstaltungen gehen auch während der Bauzeit weiter. Immerhin kommen jährlich etwa 900.000 Besucher zu 800 Events. Das Spektrum reicht von der Fachmesse NordBau über Sportveranstaltungen, Konzerte und Unterhaltungsshows bis hin zu politischen Events. Auch die unter Denkmalschutz stehende Ursprungshalle soll zeitgemäß umgebaut und neu gestaltet werden. Baustart auf dem Messegelände ist März 2013.

ABZ: Herr Iwersen, in der Vorbereitung dieser Messe stand das Thema "Faszination Bauberufe" im Fokus der Tages- und Fachpresse. Was steckt hinter dieser nicht nur für Norddeutschland beispielhaften Aktion?

Iwersen: Ich freue mich, dass wir durch unsere Aktivitäten den Bauberuf für Schüler und Studenten auf der NordBau zum Thema gemacht haben. Das hat in den vergangenen Monaten eine große Resonanz in den Schulen und unter den Ausstellern gefunden. Auch die Bauverbände haben ihre Unterstützung zugesagt. Wir erwarten am "Nord-Job-Bautag" (Messemontag) über 1600 Mädchen und Jungen aus Bildungseinrichtungen der norddeutschen Bundesländer. Was mich beeindruckt hat ist, dass so viele Teilnehmer bereits feste Termine mit Gesprächspartnern aus der Bauwirtschaft vereinbart haben. Ein Zeichen dafür, dass die NordBau als Fachmesse bestens dafür geeignet ist. Diese Impulsveranstaltung hat bereits über unseren Messeplatz hinaus Beachtung gefunden. Hier ist es durchaus gewünscht, wenn sich viele Nachahmer finden.

ABZ: Norddeutsche Städte und Gemeinden nutzen die Messetage immer mehr als Informationsbörse. Was bietet die 57. NordBau den Kommunen?

Iwersen: Tradition haben die "Norddeutschen Kanalsanierungstage". Welche Bedeutung diese Veranstaltung für die Kommunen hat, ist die Tatsache, dass fast 20 Prozent der Kanäle in Deutschland sofort, kurzfristig oder mittelfristig sanierungsbedürftig sind.

Als Partner dieser Veranstaltung hat sich Hamburg Wasser angesagt, das bundesweit größte kommunale Trinkwasser- und Abwasserunternehmen. Bereits am Vorabend der Messe informieren sich zahlreiche Journalisten über dieses Unternehmen vor Ort in der Hansestadt.

ABZ: Als Topthema gilt die Sonderschau "Wohngesund bauen und sanieren"...

Iwersen: Ich möchte auch in diesem Jahr kein Thema besonders hervorheben. Ob die Ergonomie bei den Baumaschinen oder Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bei den Baustoffen – alles spannende Themen nicht nur für Fachleute.

Das gilt ebenso für ein Musterhaus, wo vor allem den Bauherren und Handwerkern gezeigt wird, wie Schadstoffe aus Bauprodukten beim Bauen und Sanieren vermieden werden können – ein Ausstellungsbereich, der sicherlich zu den Highlights der Messetage gehört.

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