Doppeltauchung von Drei-Tonnen-Stahlträger
Verzinken im XXL-Format 25 Meter Länge
Durch den Wegfall von Instandhaltungsmaßnahmen während der Nutzung des feuerverzinkten Stahls gehört duroZINQ laut Hersteller zu den ökologischsten und ökonomisch sinnvollsten Verfahren in der Oberflächentechnik.
Die Kesselmaße in Gelsenkirchen sind mit 17,2 m x 1,8 m x 3,2 m auf Überlängen und Großkonstruktionen spezialisiert. Aber mehr als 25 m im Einzelbauteil? Das ist für Zinq eine nicht alltägliche Herausforderung. Die praktizierte Doppeltauchung erfordert nach eigenen Angaben ein geschicktes, passgenaues Handling durch die ZINQ-Fachkräfte.
Der Auftraggeber Imetaal Staalbouw B. V. aus den Niederlanden verfügt nach eigenen Angaben über 50 Jahre Erfahrung in Sachen bezahlbarer maßgefertigter Stahlkonstruktionen – auf Wunsch mit vorheriger (bau)technischer Beratung. Das Unternehmen arbeitet mit eigenen Zeichnern, Ingenieuren und einem Produktionsteam.
Die Verzinkung erfolgte durch die Zinq Gelsenkirchen GmbH. Sehr groß, extrem sperrig, tonnenschwer und eilig – das sind die Worte, die einem nach Aussage von Zinq zu diesem Verzinkungsauftrag als erstes einfallen.
Im Februar 2022 nahmen die Mitarbeiter von Zinq den Stahlträger im XXL-Format auf dem Werksgelände in Gelsenkirchen in Empfang. Das Bauteil mit der beachtlichen Länge von 25,6 m ist zunächst für eine duroZINQ Stückverzinkung bestimmt, bevor der vor Korrosion geschützte Träger nur wenige Stunden später auf der Baustelle einer neuen Discounter-Filiale im niederländischen Goor erwartet wird.
"Unsere Halle ist 32,5 Meter breit – da bleibt zu den Seiten nicht mehr so viel Platz", ist sich Marco Specka, Werkleiter am Standort Gelsenkirchen, bewusst. Doch nicht zuletzt auch dank erfahrener Mitarbeiter klappt laut Zinq alles hervorragend: An Traversen aufgehängt passiert das Drei-Tonnen-Schwergewicht Stück für Stück die einzelnen Stationen der Vorbehandlung.
Das XXL-Bauteil wird zunächst in einer Entfettungs- und anschließend in einer wässrigen Reinigungslösung so lange gereinigt, bis die Oberfläche metallisch blank und sauber vorliegt. Danach wird es mit einem Flussmittel benetzt ehe der Trocknungsvorgang erfolgt. Den Aha-Effekt liefert der Eintauch- und Ausziehprozess.
Dabei wird das Bauteil in Schräglage eingetaucht und "im fliegenden Wechsel" gleich auch die zweite Seite in das Großbecken eingelassen. Die etwa 8 m Überhang machen eine Doppeltauchung erforderlich und unausweichlich. Ergebnis ist ein rundum geschützter 25,6 m langer Träger, der laut Zinq nun versehen ist mit Kantenschutz, Schutz vor mechanischer Beanspruchung und Schutz vor atmosphärischer Belastung. Marco Specka erläutert die Besonderheit: "Auch Vorgänge der Vorbehandlung wurden aufgrund der Bauteillänge doppelt durchgeführt.
Eine vollständige Verzinkung ist ebenfalls nur durch eine Doppeltauchung machbar. Dabei muss der Träger aufwendig einmal komplett um die eigene Achse gedreht werden, anders als bei normalen Überlängetauchungen, welche gegenüberliegend zur bereits verzinkten Seite, nochmal getaucht werden können. Die Reaktion zwischen dem Stahl und der flüssigen Zinkschmelze führt dann zur Ausbildung einer mehrphasigen, festen Eisen-Zink-Schicht, die sehr widerstandsfähig gegenüber äußeren mechanischen und korrosiven Belastungen ist."
Am gleichen Tag noch wartet das Fahrzeug auf die Beladung mit dem nunmehr bestmöglich vor Korrosion geschützten Träger. "Wir sind wie immer sehr zufrieden mit der Qualität und dem Service von Zinq.
Auch bei Herausforderungen wie XXL und Eilauftrag können wir uns auf die gute Zusammenarbeit und einen erfolgreichen Projektabschluss verlassen", so Wilfried Kemperman, Geschäftsführer von Imetaal.
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