Dyckerhoff Edelputz- und Bauchemie-Tagung 2018

Bauchemie und Bindemittel begutachtet

Gastgeber, Moderatoren und Referenten der Dyckerhoff Edelputz- und Bauchemie-Tagung 2018 (v. l.): Martin Möllmann, Prof. Dr. Horst Michael Ludwig, Michael Groschopf, Marlen Klische, Fulvio Canonico, Prof. Dr. Leo Gros, Armin Egersdörfer, Prof. Dr. Detlef Bahnemann, Dr. Hans-Joachim Riechers und Stefan Heeß. Foto: Dyckerhoff

Eltville am Rhein (ABZ). – Die ehem. Zisterzienserabtei Eberbach bildete den Rah-men für die Edelputz- und Bauchemie-Tagung 2018, zu der Dyckerhoff kürzlich in den Rheingau eingeladen hatte. Putz- und Mörtelhersteller bilden für Dyckerhoff Weiss eine wichtige Kundengruppe – diese stets über die neuesten Entwicklungen im Unternehmen sowie über aktuelle Themen und Trends aus dem Markt zu informieren, ist daher das Ziel der Edelputz- und Bauchemietagungen – so Martin Möllmann, Leiter Weisszementvertrieb der Dyckerhoff GmbH, bei seiner Begrüßung. Das Spektrum der Fachvorträge reichte von der Vorstellung innovativer Weiterentwicklungen bei Zusatzmitteln und Zusatzstoffen zur Optimierung von Putzen und Mörteln über einen Blick auf aktuelle Forschungsergebnisse aus der Zement- und Mörtelindustrie bis hin zu Erfahrungen mit CO2-reduzierten Bindemitteln.

Blähglas wird etwa bei Baustoffen zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit, Gewichtsreduktion und Erhöhung der Ergiebigkeit eingesetzt. Ausführungen von Armin Egersdörfer, Poraver Service GmbH & Co. KG, reichten von der Entwicklung von Poraver-Blähglas über den Einfluss von Blähglas auf das E-Modul von Baustoffen bis hin zu Trends bei Leichtbetonen und Möglichkeiten von gebundenem Leichtausgleich in der Renovierung. Er stellte "poraSpheres"-Mikrohohlglaskugeln vor, die eine max. Festigkeit bei sehr niedriger Dichte erreichen. Um Innovationen ging es auch beim "Tandemvortrag" von Fulvio Canonico und Marlen Klische vom Wilhelm Dyckerhoff Institut in Wiesbaden. In ihren Berichten aus Forschung und Entwicklung beschäftigten sie sich mit Bindemitteln für ökologische Baustoffe sowie der Optimierung von Mörtelsystemen durch CSA-Zemente. Im Fokus stand dabei mit dem CSA-Zement "Buzzi Unicem Next" ein hydraulisches Bindemittel auf Basis von Calciumsulfoaluminat-Zement mit CE-Kennzeichnung und niedriger CO2-Emission. Dieses sei eine Schnellzement-Alternative zum Tonerdeschnellzement, um Putze zu beschleunigen sowie schnellhärtende Mörtel und schwindarme Fließestriche zu entwickeln. Ergänzend informierte Michael Groschopf, Leiter der Qualitätssicherung Weisszement bei Dyckerhoff, über die Produktions- und Qualitätssicherung von Dyckerhoff Weiss und Spezialbindemitteln. Er beschrieb das im Unternehmen praktizierte prozessorientierte Qualitätssicherungssystem, ging auf Anforderungen an Rohmaterialien ein und erläuterte die Qualitätssteuerung bei der Weissklinker-Herstellung mittels vollautomatischer Regelung und Steuerung der Prozesse. Ein Blick auf die Qualitätssicherung bei dem Spezialbindemittel "Mikrodur" rundete seinen Vortrag ab.

Neben der Qualitätssicherung gelte dem Umwelt- und Gesundheitsschutz heute mehr denn je die Aufmerksamkeit. Mit Ausführungen zu Möglichkeiten und Grenzen photokatalytischer Luft- und Selbstreinigung lenkte Prof. Dr. Detlef Bahnemann von der Wilhelm-Leibniz-Universität in Hannover den Blick auf ein Thema, das gerade bei Dyckerhoff bereits seit vielen Jahren im Fokus steht. Der Referent ging dabei sowohl auf die Nanotechnologie wie auch die Wirkungsweise der TiO2-Photokatalyse in Form photokatalytischer Selbstreinigung und photokatalytischer Luftreinigung ein und stellte Praxisbeispiele aus dem Baustoffbereich vor. Dass Bauchemie und Bindemittel eine "leistungsfähige, aber nicht immer einfache Verbindung" darstellen – dies hatte sich einmal mehr Prof. Horst Michael Ludwig von der Bauhaus Universität Weimar zum Thema gemacht. Nach einem Blick auf aktuelle Putz-, Mörtel- und Betonrezepturen beschäftigte er sich mit den sowohl im Beton als auch im Putz bzw. Mörtel bestehenden Wechselwirkungen zwischen Zement und Bauchemie. Bei den neuen Entwicklungen im Bindemittelbereich ging er u. a. der Frage nach, ob bei diesen neuen Zementen auch die bekannten Additive funktionieren und diskutierte dabei die Besonderheiten moderner PCE-Fließmittel. Wichtige Entwicklungs-Tendenzen nannte er bei den Zementen solche mit calciniertem Ton und im Bereich der Bauchemie die neuen Schwindreduzierer mit nicht-ionischen Tensiden.

Dr. Hans-Joachim Riechers stellte den "Verband für Dämmsysteme und, Putz und Mörtel e. V. – kurz: VDPM" vor, der im vergangenen Jahr aus der Fusion des Industrieverbandes Werk Mörtel e. V. (IWM) und des Fachverbandes Wärmedämm-Verbundsysteme e. V. (FV WDVS) hervorgegangen ist. Der Verband repräsentiere die führenden Hersteller von Fassadendämmsystemen und deren Zubehör, Außen- und Innenputze, Mauermörtel sowie Estrich und wird seinen Sitz in Berlin haben. Prof. Dr. Leo Gros von der Hochschule Fresenius in Geisenheim-Johannisberg schloss mit einem Blick auf "Baustoffe, Wein und Humor".

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